Komisch, in Karlsruhe verkauft man auch noch Fahrscheine und das klappt, trotz Vorrangschaltungen und so weiter.
Das Argument mit der Pünktlichkeit möchte ich nicht wirklich glauben. Ein Fahrer kann pünktlich sein, auch wenn er dabei Fahrscheine verkauft. Im Zweifelsfall müssen die Fahrgäste halt einige Stationen warten, bis sie den endlich in der Hand halten. Aber schaffbar ist das. Denn wenn dann plötzlich 5 Leute hintereinander beim Fahrer stehen und da dann ne Weile warten müssen bis sie einen Fharschein kriegen, dann ist das ein Lerneffekt (wer sich umdreht und dann wegläuft und von der Kontrolle erwischt wird - die in Karlsruhe vergleichsweise häufig unterwegs ist - hat halt Pech)
Das mit der Pünktlichkeit ist vielmehr voneiner geschickten Fahrplankonstruktion abhängig, von ausreichend Ausgleichszeiten an Endstationen, von Vorrangschaltungen usw. Wenn ich beispielsweise sehe, daß die RHB an der Bgm.-Kutterer-Straße in 8 von 10 Fällen zum stehen kommt, dort aber gar keinen fahrplanmäßigen Halt hat, dann weiß ich, daß die Vorrangschaltung an dieser Stelle - aus welchen Gründen auch immer - einfach schlecht ist. Und wenn ich sehe, daß ein mit 7 Minuten verspäteter Mundwassergrünling zwischen Heinrich-Pesch-Haus und Zum Guten Hirten die 50 Km/h-Marke nicht überschreitet, dann weiß ich, daß die Dame da vorne scheinbar kein Interesse hat opünktlich zu fahren.
Mit den Fahrscheinen hat der ganze Krams aber überhaupt nix zu tun, so sehr man das dem Fahrgast auch gerne begreiflich machen will. Der tatsächliche Grund ist, daß die Barkassenabrechnung mit dem Personal zu anstrengend und aufwendig ist, man spart sich die Differenzbeträge die man dem Personal zugesteht (das ist bei 10 € Differenzausgleich im Monat immerhin 1 Automaten-Kaffee pro Tag und Person).