RNV - schwach im Nahverkehr Rhein-Neckar! Nicht lesen. (1092 Klicks)

Guten Morgen!

Wie bereits angeklungen, wurden beim stark verdichteten RHB-Fahrplan anlässlich des größten Weinfestes der Welt (wo's aber auch Bier in Maßkrügen gibt) im ersten Jahr der Betriebsführung durch die RNV sogenannte Optimierungen durchgeführt, die am Freitag für fast alle Züge in der HVZ Verspätungen zwischen 10 u. 15 Minuten brachten, welche nicht mehr durch die früher(TM) üblichen Standzeiten in Dürkheim (etwa viertel bis halbe Stunde, je nach Fahrplan) ausgeglichen werden konnten. Ein Zug war nämlich auf Weisung von höchster Stelle eingespart worden, sodaß ein ankommender Zug immer sofort weiterfahren mußte und kaum Zeit für eine Reinigung der übelst verschmutzten Züge war.
Eine optimierte WC-Pause für das Personal war und ist mangels Aufenthalt nur alle 4 Stunden vorgesehen, die meisten Dienste haben nun eine Dauer von 9 Stunden.
Der angebliche Hauptgrund für diese Fahrzeugeinsparung war aber die Freihaltung der Schleife am Bahnhof Dürkheim für die weiterhin "normal" verkehrenden Heddesheimer Züge.
Diese erlangten jedoch im allgemeinen Chaos Verspätungen bis zu 15 Minuten und mich würde brennend interessieren, welche Auswirkungen das auf den innerstädtischen Anschlußverkehr hatte (@k605).
Vollendet wurden die Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste und Beförderungsfälle jedoch durch die Tatsache, daß trotz des bekannt hohen Beförderungszustroms am Freitagabend am Halbstundentakt festgehalten wurde!
So wurde gegen 21:00 Uhr gemeldet, daß ein Zug (Ri. Dü.) bereits in Fußgönheim keine Fahrgäste mehr aufnehmen konnte, der nachfolgende nahezu zeitgleich bereits am Hbf. LU!! Infolge blockierter Türen waren diese Fahrzeuge mit 15 Min.+ noch gut bedient, daß galt auch für die irgendwo dahinter stehende Linie 4/RHB. Die Niederflurwagen ET8N mit ihrer etwas höheren Aufnahmekapazität und größerer Türenanzahl haben hier ihre wenigen Vorteile, aber wenn nur einer[1]
während des Halbstundentaktes im Einsatz ist und noch nichtmal ein weiterer ET8N überhaupt in der Dürkheimer Halle steht, spricht das wirklich nicht für den RNV West.
War es in der Vergangenheit so, daß stets ausreichend Ludwigshafener Personal mit RHB-Fahrberechtigung zum Fahren von Einsatzzügen für solche Fälle vorhanden war und keine Fahrgäste zurückbleiben mußten, wartete man an den Bahnhöfen und Haltepunkten diesen Freitag vergeblich, denn es fand sich aus Gründen, die nicht in dieses Forum gehören, aber mit der RNV zu tun haben, niemand mehr, der an seinem Ruhetag diese Aufgabe übernehmen wollte.
Schließlich wurde ein Werkstattmitarbeiter mit einem Zug nach Oggersheim geschickt, um dort noch Leute aufzunehmen.
Somit blieben ganze 2 Werkstattbedienstete in Dürkheim übrig, um Fahrzeuge von Beschädigungen und Verunreinigungen zu befreien. Glücklicherweise kam es in dieser Zeit nicht zu größeren Betriebsstörungen.
All diese Maßnahmen der RNV schadeten dem Ansehen der RHB, die ja in der Betrachtungsweise der Fahrgäste noch existent ist und dem der leidtragenden Mitarbeiter.
Dafür staunten die glücklichen Besitzer der neuen, kleinen, bunten, aber im Chaos der HVZ leider wertlosen RNV/RHB-Taschenfahrpläne über den dort abgebildeten neuen weiß-orangen Fahrzeugtyp, den sie aber leider nicht zu Gesicht bekamen, da er keine Zulassung für die RHB-Strecke besitzt.



Fast schon nebensächlich, zu erwähnen, daß Züge mit defekten Blinkerbirnen, Zielfilmbeleuchtungen und anderem Kleinkrams umherfahren, ohne daß kurzfristige Abhilfe in Sicht ist.

Fazit: Die RNV wird es schwer haben, den Kunden ihre wirtschaftlich bedingten Kürzungen als Verbesserungen zu verkaufen (wenn sie sich denn überhaupt auf solch einem Level bewegen will).
Unter einem anderen nickname hätte ich das alles deutlich verschärft geschrieben... :-)


Schöne neue Welt!
Fabegdose