Hier mal was zum Nachdenken (444 Klicks)

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Zum Inhalt: Es gibt noch mehr Nebenwirkungen, die Mitarbeitern z.B. Angst vor Tramfans machen. In dso wurde von Polizei-Ermahnungen im Ausland berichtet. Marseille galt schon in den 1980er Jahren als rüpelhaft. Mir hat 1982! mal ein U-Bahnfahrer in Kanada eine Tür ins Kreuz gerammt, als ich neben der Fahrerkabine Streckensicht fotografieren wollte, und mich angepöbelt. Nähere Dich hier in Berlin mit Kamera einem Depot auf Sichtweite und schon geht das Gezeter los. Fotografiere Trams in Ostdtl. und jeder dritte Fahrer zieht Rollo runter oder hält Zeitung oder Hand vor Gesicht. An Haltestellen auch persönliche Anmache. Jeder heute Angst um seinen Job. Mobbing ist Alltag, da sind belastende Webfotos "geil".

In den Betrieben passiert wie in jeder Firma auch intern mal Mist. Da wird ein Gleisdreieck zu groß bestellt, dort die Haltestellen zu kurz gebaut oder ein Fahrzeug bei Probefahrten zerlegt. In jedem Fall wird darauf geachtet, dass die Medien das nicht mitkriegen. Innerbetribelich wird immer ein Sündenbock gesucht und der hat nichts mehr zu lachen. Denn derjenige hat meist einige hunderttausend Euro in den Sand gesetzt. Und wehren können sich die Betroffenen selten, schon garnicht gegen die Kollegen, die keine Ahnnung haben und ihren Job mit "andere ins Messer laufen lassen" ausfüllen. Tatsächlich könnten alle Betriebe nochmal 20 Prozent in der Verwaltung sparen, wenn alle solche Mitarbeiter dieser Kategorie entfernt würden und der Rest vernünftig arbeiten könnte.

Es gibt Grauzonen in allen Betrieben, was nicht jeder sehen soll, vor allem die Aufsichtsbehörde nicht. Zeigst Du mit einem Bild, dass ein Wagen auf der Grube steht, der da nicht stehen sollte, oder wie gerade Nummern übergemalt werden, dann kriegt irgendjemand ein Problem. Irgendein Mitarbeiter sieht das im Web und schon geht das Getuschel los. Ein Museumswagen auf der Grube in der HW? Mit Deckung von Vorstand A mal schnell machen, weil Vorstand B gerade auf Außentermin. Und nun kommt ein Fuzzi und macht Bild vom Reinrangieren. Früher(TM) hat man sowas stillschweigend Sonntagsmorgens aus der Welt geschafft, heute steht es Samstag nacht schon im Web.

Die Straßenbahn ist öffentlich, die kleinen und großen Fehler und Hahnenkämpfe hinter den Kulissen sind es aber nicht. Ich befürchte, dass Fotografieren in Depots sehr bald nur noch mit Sondergenehmigung möglich sein wird und die Kontrollen schärfer werden. Ich kann es einerseits verstehen, weil Arbeitsplätze dranhängen oder man sich vor Spinnern schützen muss. Andererseits verlieren wir schon wieder ein Stück Freiheit.