RNZ von heute (773 Klicks)

Zitat

Passagiere müssen sich erneut umstellen

Noch enger wird es ab 10. Juni auf dem Bismarckplatz. Dann muss auch die Linie 23 hier wenden.
Von Holger Buchwald

Die Nutzer von Straßenbahnen und Bussen müssen sich ab 10. Juni wieder auf gravierende Änderungen einstellen. Grund sind der Start der Bauarbeiten in der Rohrbacher Straße und der Abschluss des Bauabschnitts IV in der Handschuhsheimer Landstraße. Besonders die Fahrgäste der Straßenbahnlinien 23 und 24 sind betroffen. Zeitgleich tritt der neue Sommerfahrplan in Kraft. Bei den Buslinien gibt es aber nur geringfügige Verschiebungen.

Eng wird es ab 10. Juni am Bismarckplatz. Bereits heute stauen sich hier zu bestimmten Stoßzeiten mehrere Bahnen hintereinander. Jetzt soll auch noch die Linie 23 hier wenden. Der Grund: Diese Straßenbahn kann bis zum Abschluss der Bauarbeiten in Handschuhsheim nicht mehr wie bisher bis zur Kussmaulstraße fahren, sondern muss bereits hier ihren Rückweg nach Leimen antreten. Die Fahrgäste nach Neuenheim und Handschuhsheim müssen auf den Schienenersatzverkehr umsteigen. Die Busse fahren im 20-Minuten-Takt und größtenteils auf der Strecke der Linie 23, nur im Abschnitt zwischen Mönchhofplatz und Blumenthalstraße werden sie in nördlicher Richtung über die Burgstraße geleitet. Drei Monate lang gilt die Übergangsregelung. Stephan Heidenreich von der RNV verspricht: "Spätestens ab 1. September wird die Straßenbahn wieder durch Neuenheim fahren." Im Klartext heißt das, dass dann auch die OEG nicht mehr am Bismarckplatz wenden muss und die eingemottete Linie 21 (früher(TM)e Linie 1) wieder ins Leben gerufen wird. Allerdings will das Nahverkehrsunternehmen im nächsten Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss einen Vorschlag einbringen, welchen alternativen, "bedarfsorientierten" Weg diese Straßenbahn künftig nehmen könnte. Mehr will Heidenreich zunächst nicht verraten. Zuerst sollen die Stadträte informiert werden.

In der Rohrbacher Straße beginnen die Vorarbeiten zur Gleissanierung bereits am 4. Juni (siehe nebenstehenden Artikel). Zum neuen Sommerfahrplan ab 10. Juni wird die Linie 24 dann für die komplette Bauzeit (voraussichtlich 18 Monate) nur noch von Handschuhsheim über den Hauptbahnhof bis zum Bergfriedhof und wieder zurück pendeln. Wer weiter nach Leimen will, muss hier in die Linie 23 umsteigen. Die Linie 23 wird im Zehn-Minuten-Takt fahren. Damit wird das Angebot für die Bevölkerung in Rohrbach und Südstadt deutlich schlechter als bisher. RNV-Unternehmenssprecher Michael Böhm verspricht aber, dass man die Situation genauestens im Auge behalten wird und bei Bedarf zusätzliche Busse einsetzen will. Den Bewohnern der Stadtteile Boxberg und Emmertsgrund, die zum Hauptbahnhof wollen, empfiehlt Heidenreich, mit der Linie 29 bis zum S-Bahnhof Südstadt zu fahren und dort entweder in die S-Bahn oder die Linie 24 umzusteigen. Insgesamt müssen die Passagiere der Linie 23 mit einer leicht höheren Fahrtzeit rechnen. Die Abfahrtszeiten werden deshalb um vier Minuten vorverlegt. So können die Anschlüsse an verschiedene Buslinien in Rohrbach gewahrt werden.

Prinzipiell ändert sich mit dem neuen Sommerfahrplan – von den Baustellen abgesehen – nur wenig am Liniennetz (siehe untenstehender Artikel). Daher glauben die RNV-Vertreter nicht, dass es ab 10. Juni zu ähnlich starken Protesten wie beim letzten Winterfahrplan kommen wird. Diese Beschwerden haben inzwischen merklich abgenommen. Und selbst die Linie 26 kann inzwischen die Fahrtzeit von 16 Minuten (Kirchheim Friedhof bis Bismarckplatz) meistens einhalten – der anhaltenden Probleme mit den neuen Signalanlagen zum Trotz. Die regulären Bauarbeiten sind inzwischen beseitigt. Jetzt gelte es nur noch einzelne kleine Mängel zu beseitigen, verspricht die RNV. Die seien aber nicht gravierender als bei anderen Straßenbahn-Neubauten.