Am 18. Oktober 1981 veranstaltete die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG) Sonderfahrten auf dem Meterspurnetz im Rhein-Neckar-Raum. Die MVG bot für die Fahrt in Mannheim und Ludwigshafen eines ihrer modernsten Fahrzeuge auf, den „Typ Mannheim“ 468. Mit dem schon etwas älteren Tw 81 der OEG ging es dann über die Bergstraße nach Heidelberg, wo der noch ältere Straßenbahnzug HSB 80+6 bereit stand. Die Fahrt ging vom Betriebshof aus nach Leimen, Handschuhsheim Nord und Pfaffengrund Stotz. Leider empfing in Heidelberg Regen die Fahrgäste, und der hörte auch während der ganzen Fahrzeit nicht auf.
Das erste Bild zeigt das Umsetzen des Triebwagens in Leimen in Höhe des ehemaligen Betriebshofes. Hinten wartet schon der Linienwagen. Wegen des Regenwetters ist der Triebwagen trotz der Fotomöglichkeit sehr gut besetzt:
Auch im Pfaffengrund zogen es die meisten Fahrgäste vor, im Triebwagen zu bleiben. Die Plätze des offenen Beiwagens blieben auch fast ungenutzt. Dem Schaffner blieb der Ausstieg zum (Ab-)Kuppeln nicht erspart:
1982 war OB-Wahlkampf in Heidelberg. Gegen den amtierenden und wieder kandidierenden Oberbürgermeister Zundel hatte die SPD einen gewissen Alexander Müller aufgestellt. Zum Wahlprogramm des Herrn Müller gehörte die Förderung eines Verkehrsverbundes im Rhein-Neckar-Raum. Wahrscheinlich wissend, dass zu einem Verkehrsverbund in erster Linie gemeinsame Fahrausweise für die verschiedenen Unternehmen gehören und nicht unbedingt ein freizügiger Fahrzeugeinsatz, wurde am 7.8.1982 dennoch werbewirksam eine „Probefahrt im Verbund“ mit dem Tw 80 veranstaltet, die diesen – wahrscheinlich erstmalig - über OEG-Gleise nach Weinheim und Mannheim Kurpfalzbrücke brachte. Mit der Beschriftung „SPD – Erste Fahrt im Rhein-Neckar-Verbund – Weinheim – Heidelberg – Mannheim“ steht der Triebwagen hier im Bf Weinheim OEG:
Dem Herrn Müller hat das Engagement (leider?) nichts genützt, denn der nicht gerade straßenbahnfreundliche OB Zundel wurde im Amt bestätigt.
Viele Grüße
Bernhard