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Auf meiner Wanderung durch die Graudenzer Innenstadt konnte ich den Mannheimer 72 noch einmal ablichten:
Neben dem 425 wurde auch der 423 von Mannheim nach Grudziądz abgegeben und dort in 71 umgezeichnet. Ich habe ihn aber leider nicht im Einsatz angetroffen. Von den sechs Würzburger Wagen 270, 273, 275, 277, 278 und 281, die im Jahr 1998 nach Grudziądz kamen und dort - leider in mir nicht bekannter Reihenfolge - die Nummern 73 bis 78 erhielten, waren auch nur der 74, der 76 und der 77 im Einsatz. Allerdings wurde der 73 schon vor einigen Jahren zum Ersatzteilspender degradiert; er könnte möglicherweise mittlerweile verschrottet worden sein.
Ein paar Schritte abseits der Straßenbahntrasse liegt der Fluss Wisła (Weichsel), nebenan die fotogenen alten Speichergebäude und das letzte erhaltene Stadttor:
Unweit davon hat man in einer Parkanlage eine große Zahl von Straßenschildern aus unterschiedlichen Städten aufgestellt. Nur die Graudenzer Linie aus Mannheim hat leider gefehlt:
Die Bahnstrecke nach Laskovice Pomorskie und die daneben liegende Straße überqueren die Weichsel auf einer imposanten Brücke mit elf Bogen, die ich leider nicht alle aufs Bild bekommen habe:
Ein kurzer Dreh in die andere Richtung, und schon ist man wieder bei der Straßenbahn
Während die Kostal-Vierachser - analog zu Tatrawagen - mit einer Pedalschaltung bedient werden, die auf einen Beschleuniger wirkt, haben die ehemals deutschen Wagen ihre Kurbelbedienung behalten. Man hat auch die gegensätzlichen Bedienungsrichtungen der Würzburger und Mannheimer Wagen beibehalten, so dass die Fahrer sich immer bewusst sein müssen, welchen Wagen sie da gerade in der Hand haben. Sonst beschleunigt man, anstatt zu bremsen.
Das Foto am Abzeig der Linie 2 von der 1 hatte ich Euch aus Polen schon gepostet:
Mein Weg führte mich weiter in Richtung Bahnhof. Neben zahlreichen modernen Bussen fahren in Grudziądz noch zahlreiche Jelcz, überwiegend in der älteren, blau/gelben Farbgebung, die bis vor etwa einem Jahr auch noch vereinzelt auf den Straßenbahnen angewendet wurde:
Ziemlich Urige Kisten sind diese kleinen Busse - ich vermute mal, "Autosan":
Der Jelcz 209 begegnete mir gleich noch einmal, wollte sich aber nicht in Gänze auf das Bild bringen lassen. Man beachte auch das Denkmal am rechten Rand, das versucht, dem schiefen Turm von Pisa den Rang abzulaufen:
Zurück am Hauptbahnhof musste ich nun weiter, denn am Abend wollte ich in Łódź mein Hotelzimmer beziehen, und die polnischen Züge sind ausgesprochen langsam. Allerdings lag auch noch ein weiter Weg vor mir.
Am Bahnsteig 1 stand einer der modernsten Triebwagen von Arriva, der SA 134 001, zur Fahrt nach Toruń bereit:
Ich musste mich mit der Fahrt in einem vierachsigen SA 106 zufrieden geben. Der hier abgebildete SA 106 001 stammt aus der ersten Serie mit einer noch relativ eckigen Front, die Fahrzeuge mit den höheren Betriebsnummern sind ein kleines bisschen mehr abgerundet:
Wir verließen Grudziądz um 13:36 Uhr, um zunächst nach Laskovice weiterzufahren. Auch dieser Zug war sehr gut ausgelastet. Dieses Mal kam sogar ein Schaffner, der mein InterRail-Ticket mindestens zwei Minuten lang begutachtete. Ich hatte mich zwar in Deutschland versichert, dass Arriva den InterRail-Pass anerkennt, aber wie hätte ich ihm das begreiflich machen können? Aber es war nicht nötig - nachdem er die Karte lange genug angeschaut hatte stempelte er sie und gab sie mir wortlos zurück...
Von Laskovice Pomorskie fuhr ich um 14:15 Uhr mit einem Nahverkehrszug (Pociąg Osobowy), der aus zwei der allgegenwärtigen, dreiteiligen EN 57-Einheiten gebildet war, weiter:
Um 15:03 Uhr kam ich in Bydgoszcz (Bromberg) an, wo sich noch einmal ein MR neben einem doppelstöckigen Produkt aus Görlitz zeigte:
Man hat den MR-Triebwagen ja schöne neue Zielanzeigen in den Frontfenstern spendiert, die alten dänischen im den Seitenfenstern der Führerstände aber nicht ausgebaut. Zur besseren Lesbarkeit habe ich die Zielanzeige etwas aufgehellt. Keine Ahnung, wann MR 4239 den Ort Skjern zum letzten Mal angefahren hat:
Gleich neben dem Hauptbahnhof hat der Schienenfahrzeugbauer Pesa sein Werksgelände. Die Auftragsbücher dürften recht gut gefüllt sein. Interessant war besonders die Artenvielfalt der für irgendwelche Privatbahnen aufzuarbeitenden Loks:
Aber hier wird auch neu gebaut, die oben abgebildeten SA 106 und SA 134 sind z.B. Pesa-Produkte.
Der Schnellzug ("Pośpieszny") D52100 brachte mich um 15:22 Uhr weiter nach Warschau. Er war mit der EP 07 537 bespannt:
In Warszawa Zachodnia (Westbahnhof) musste ich um 19:04 Uhr ein letztes Mal für diesen Tag umsteigen. Auch hier wieder ein riesiger Bahnhof, wenige Fahrplanaushänge und keine Zuganzeiger.
Der Aushangfahrplan gilt für die drei Warschauer Bahnhöfe (Hbf, West und Ost) gleichzeitig und hat für jeden Bahnhof daher eine eigene Spalte mit der dort gültigen Abfahrtszeit. Aber man muss erst mal darauf kommen, dass die Nummer des Abfahrtsbahnsteiges in römischen Zahlen hinter der entsprechenden Abfahrtszeit angegeben ist - eine Erklärung dafür habe ich nämlich nicht gefunden.
Der Schnellzug nach Łódź Fabryczna besteht aus zwei nagelneuen vierteiligen Elektrotriebwagen der Baureihe ED 74, die ebenfalls aus dem Hause Pesa stammen. Fotos habe ich an diesem Abend keine mehr gemacht; es war mittlerweile dunkel geworden. Außerdem war ich froh, dass der schwache Akku meiner Kamera so lange brav durchgehalten hat.
Um 20:51 Uhr komme ich in der Universitätsstadt an, deren Namen "Boot" bedeutet, und die auch ein Boot im Stadtwappen trägt (Grafik aus
wikipedia).
Vom Kopfbahnhof Fabryczna bis zum Hotel Savoy sind es knapp 600 Meter. Ich beziehe mein Zimmer im fünften Obergeschoß und hänge als erstes den Kameraakku an sein Ladegerät.
--------- Teil 4 demnächst --------
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.03.09 12:45.