Die Sache mit dem Einrichter ist einfach zu erklären: Der Stadtbahnwagen M war, wie der Name schon sagt, als Stadtbahnwagen konzipiert, gewissermaßen für den stadtbahnähnlichen Vorlaufbetrieb auf dem Weg zu einem "richtigen" Stadtbahnnetz. Also Fahrzeuge mit Straßenbahnabmessungen, die aber auf echten Stadtbahnstrecken schon eingesetzt werden können, also einen Mischbetrieb möglich machen. Bielefeld ist bei diesem Mittelding geblieben und hat darauf das einzige meterspurige Stadtbahnnetz Deutschlands aufgebaut.
Sehr schnell war aber klar, dass dieser Wagen nicht nur ein "kleiner" Stadtbahnwagen ist, sondern auch eine gute Möglichkeit für konventionelle Straßenbahnbetriebe bietet, ihren Wagenpark auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Heidelberg, Augsburg, Nürnberg, Krefeld oder Mainz können hier als Beispiel dienen. In Nürnberg hat man ja sogar die linken Türen irgendwann verschlossen und die Trittstufen mit Platten abgedeckt.
Und da es ja eine Reihe von Straßenbahnbetrieben mit konsequentem Einrichtungsbetrieb gibt (auch in Krefeld werden die Wagen zusammen mit ER-GT8 eingesetzt, früher(TM) liefen dort Sattelgelenkwagen und DÜWAG-Großraumwagen jeweils in ER-Ausführung) wäre für diese Klientel eine Einrichtungsversion die logische Schlussfolgerung gewesen, denn ein ER-Wagen ist leichter als ein gleichartiger ZR-Wagen, denn er hat die Hälfte der Türen, somit auch nur die Hälfte der Löcher in den Wänden, die durch aufwändige und schwere konstruktive Vorkehrungen versteift werden müssen. Wegen der wenigen Türen und dem fehlenden zweiten Führerstand wäre so ein Fahrzeug auch billiger, und da man auf der linken Wagenseite keine Rücksicht auf Türen nehmen muss, kriegt man auch mehr Sitzplätze unter. Somit hat der ER-Wagen eindeutige Vorteile. Nachteil ist natürlich die nicht so flexible Einsatzfähigkeit, was aber bei einigen ER-Betrieben sowieso egal ist, weil auch ein ZR-Wagen genauso unflexibel eingesetzt werden könnte dank fehlender Infrastruktur wie Gleiswechsel usw.
Gruß,
Christian