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Unterwegs mit dem Frauenpass (Teil 16) (1218 Klicks)

30. August 2011 01:13
Heute vor einer Woche war auch ein Montag, es war der letzte Geltungstag meines Frauenpasses.
Bis 11 Uhr musste ich ohnehin aus dem Hotel raus sein. Und um 17 Uhr ging der einzige durchgehende Zug nach Mannheim. Um 19 Uhr bestand die letzte mögliche Verbindung nach Hause.

Zwischendrin sollte noch einmal Programm stattfinden.
Ich überlegte noch, ob ich eventuell nach Zwickau oder KMS fahren soll. Um aber nicht durch die Gegend hetzen zu müssen, beschloss ich mir diese beiden Betriebe für das kommende Jahr aufzuheben.



Als ich mit meinem Koffer, den ich erst noch in einem Schließfach unterbringen wollte, zur Strab lief, fuhr diese gerade weg. Für ein Foto reichte es aber noch.



Am Lindenauer Markt gings dann weiter.

Ich meinte an der 15 was schönes gesehen zu haben zum Futtern. Das konnte ich dann aber doch nicht mehr sehen. Deshalb fotografierte ich erst noch den provisorischen Damm, den man wegen Brückenbauarbeiten zur Umfahrung anlegte.







Die Futterbude sah ich ja wie gesagt leider nicht mehr. Dafür konnte ich diesen Laden sehen:


Er nennt sich Obst, Gemüse und Getränke. Also wohl genau das, was dieser Laden nicht führt.


Da ich bis jetzt aber immer noch nichts gesehen habe aber tierisch Hunger hatte, beschloss ich etwas altbekanntes aufzusuchen, die Bäckerei Lukas am Augustusplatz mit Strabblick.





Ich lief dann etwas durch die Stadt und machte Bilder. Dann fuhr ich wieder ein Stück.
Auf einmal blieben wir stehen. Trotz relativ breiter Straßen haben es die Experten von der Müllabfuhr mal wieder hinbekommen die Straßenbahn massiv zu behindern.

Nach etwa 3 Minuten ließ uns der Fahrer dann aussteigen. Die Straßenbahn stand immer noch. Die Müllheinis waren weiterhin davon recht unbeeidruckt. Nicht mal zur Seite oder einmal um den Block, nix!




Währenddessen in aller Ruhe weiter....


Ich habe ja schon gehört, dass Franchiser wie Mägges oder Subway immer auf weltweit gleiche Qualitätsstandards schauen. Das mit der Müllabfuhr ist, egal ob daheim oder sonstwo, auch das gleiche. Anscheinend gitbt es einen großen weltweiten Müllabfuhrkonzern, der auch so drauf ist.
Da muss man als künftiger Mitarbeiter dann erstmal nachweisen, dass man 3 mal durch den Hauptschulabschluss gefallen ist und nicht mal Hartz IV buchstabieren kann. Oder so halt. Anders(ter) kann ich mir das nicht erklären.




Es waren knapp 5 Minuten und ich beschloss den Stau mal etwas nach hinten zu laufen, wo dann schon dieser Großzug stand.



Die Müllis waren auch weitere drei Minuten später noch nicht fertig. Insgesamt hat das dann knapp 10 Minuten gedauert. Interessant ist dabei nur anzumerken, dass der Fahrer kein einziges mal geklingelt hat.



Ich fuhr dann wieder Richtung Stadt.


Eigentlich hatte ich ja vor die unorganisierten Müllheinis bei der Stasi zu melden...


Vor 14 Tagen war hier noch die Stasi, doch hatten die da jetzt einfach ein Museum draus gemacht. Sachen gibts....



Zumindest in diesem Büro herrschte noch Ordnung. Immerhin war ich neben der Honecker an der Wand nicht der einzige Wessi im Raum.


Im Museum der Stasi ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert und bietet viele schöne Bastelideen. Besonders schön fand ich die Maschinen zum Briefe aufdampfen. Dabei war der Dampf mit irgendeiner Chemikalie versehen, damits besser auf und wieder zu geht.
Aber schon praktisch, wenn man bedenkt was das für ein Aufwand ist einen Brief überm Eierkocher aufzudampfen ohne dass er zu feucht wird und ihn dann wieder unauffällig zu verschließen.


Gut zugegeben, es hat mich eher fasziniert, als dass es mich jetzt entsetzt hätte, wie das meine Lehrer in der Schule wohl früher(TM) von einem erwartet hätten. Schließlich war doch die DDR ein einziger Unrechtsstaat. Nur zu vergleichen mit dem Dritten Reich. So lernt man es in den Schulen des Landes, in dem nach den Krieg die meisen Nazis noch mal Karriere machten.




Ich meine jedoch, dass ein Land, in dessen 5-Jahres-Plänen solch niedliche Äffchen enthalten waren kein Unrechtsstaat gewesen sein kann!



Danach fand wieder eine kleine Fotorunde statt.









So, uffbasse: Dieses Foto hat einen Synergieeffekt. Ein Deppenapostroph und eine dunkel Ecke. Und das alles auf einem Bild! Hä, Tramhirsch, was sagste jetzt?





In den 50ern und 60ern hat man ja viel eingestellt mit der Begründung, dass die Straßenbahn nicht im Verkehr mitschwimmen könne. Hier wird das Gegenteil bewiesen. Auch wenn man mit sinnvollen Ampelschaltungen die Strab etwas beschleunigen könnte.






So langsam wäre mal wieder etwas zu Essen gut.

Als eifriger Lerner weiß ich ja nun seit einem Tag, dass man bei Hunger in die Karl-Liebknecht-str. fahren muss.

Also sollte das neu gewonnene Wissen in die Tat umgesetzt werden.









Eigentlich hatte ich mal vor irgendwas asiatisches oder so zu essen. Da die Zeit nach den ganzen Fotos - für die Abfahrt habe ich mich schon vor eine Weile für die letztmögliche Fahrtmöglichkeit entschieden - etwas knapp wurde und diese Inderbude sehr lecker aussah, habe ich mich ganz spontan dort rein gesetzt.


Nach den Kichererbsen mir Mangolassi sollte als Nachtisch noch die Bananenvariante her. Die war auch sehr lecker. Zart im Gaumen und Nussig im Abgang oder wie das heißt. Auch wenn ich die Mango-Variante in Zukunft weiter vorziehe. Man sollte aber trotzdem das Erfrischendere der Banane würdigen.




Und ab gehts zum Bahnof



Erst mal auf dem Wagenstandsanzeiger sehen, wo der Speisewagen ist. Denn das heimtückische an diesen Zügen ist dass es zwei sind, von denen einer nur ein Bistro hat.
Was mich natürlich besonders interessierte ist der graue ICE in den man nicht einsteigen soll.



Lt. Legende sind das graue Gepäckwagen. Ein kopletter Gepäck-ICE. Ist das jetzt eine neue Zuggattung?



Dieser Zug der hier wegfährt ist nicht meiner, sondern der, der 10 min eher nach Dresden fährt.


In meinem Zug waren dann 2 Wagen wegen Klimaanlagenausfall unbenutzbar. Er war deswegen zwar keineswegs überfüllt. Nur ein Fahrgast böt ein Bühnenreifes Programm von Beschimpfungen an das Personal. Ähnlich den legendären letzten Flugzeugansagen "Haben wir zufällig einen Piloten an Bord" machte der Zugführer bald eine Durchsage "Haben wir zufällig die Polizei an Bord, sie möge dann bitte in Wagen 24 kommen".
Beuunruhigt wäre ich aber erst gewesen, wenn er eine Durchsage wie folgt gemacht hätte: "Haben wir zufällig einen Koch an Bord, er möge dann bitte in Wagen 25 kommen"


In Frankfurt wurde dann in einen ICE (Inter-City-Ersatz) umgestiegen nach Mannheim.

Ich kam aus dem Bahnhof und sah, dass es noch 9 Minuten sind, bis die 1 Richtung Tschääänau fährt. Ich überlegte mir ob ich nun heim laufen soll samt Koffer oder eben warten.

Das ist die Art Überlegung wie sie vor jeder Kaufentscheidung steht. Wenn ich mir z.B. ein Eis bei meiner Lieblingseisdiele kaufen möchte, denke ich an ein lecker schokoladiges zart schmelzendes Schokoladeneis mit kleinen Schokosplittern drin. Ingesamt angenehm.

Wenn ich abends gegen 12 mit dem entsprechenden SL1-Publikum an der vermüllten und vollgepissten Haltestelle Hbf. stehe denke ich erst mal an einen bis an die Grenze der Zumutbarkeit heruntergewirtschafteten Odol-GTN, der neben den obligatorischen Roststellen auf dem verblassten Odollack noch die letzten drei Reklamebeschriftungen in Form von Dreckspuren erkennen lässt. Der Innenraum ist trotz der Uhrzeit noch so voll, dass man sich einen Sitzplatz abschminken kann. Der Wagen kommt total überhitzt aus einem Sommertag und die gedrosselten Klimaanlagen kommen gegen die noch reichlich vorhandene Körperwärme der Passagiere kaum an. Man muss stehen und hält sich an den klebrigen Haltestangen fest.
Das ist so das, woran ich beim Straßenbahnfahren am abend denke. In meinem Fall sicher weniger schlimm. Bei denen die keine Zeitkarte haben und sich den Kauf einer Fahrkarte überlegen umso schlimmer. Da haben die RNV-Marketingstrategen noch ne Menge vor sich, dieses Image aus den Köpfen zu bekommen....

Ich beschloss dann doch zu Fuß zu gehen. Als ich am Tattersall dann aber sah, dass die 1 in 2 Minuten dort kommt, bin ich eben doch stehen geblieben und bin gefahren. Ich muss sagen, dass die Fahrt das gehalten hat, was ich von ihr erwartet hatte (s.o.)


Kurz nach 12 war ich dann zu Hause. Der Frauenpass war abgelaufen und ich hoffe, dass die DB im kommenden Jahr etwas ähnliches auf den Markt bringt.


Es hat sich auf jeden Fall gelohnt andere Städte kennen zu lernen. Es hat viel Spaß gemacht und gut gegessen habe ich dabei auch.


alla hopp



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Tw237 30. August 2011 01:13

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Eisdebahn 30. August 2011 09:15

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E94 30. August 2011 18:57

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Lokleitung 30. August 2011 20:05

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Tw237 30. August 2011 20:10

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Fantômas 30. August 2011 20:12



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