[IT] (Mailand) Im Ventotto zur Bunga-Bunga-Party - Straßenbahnen zu Berlusconis Zeiten (mb) (Teil 2) (1125 Klicks)

beginnen wir mit Teil 2 unseres Milano-Erlebnisberichts.

Aber vorerst, was bisher geschah: [www.drehscheibe-foren.de]






Ohne nun auf den Rest des Abends aus Teil 1 einzugehen, beginnen wir mit dem Frühstück, dessen Buffet sich ausgesprochen ausgiebig gestaltete.





Nach dem Verlassen des Hotels fällt unser Blick erst einmal wieder auf den Seiteneingang des Centrale-Bahnhofes, wo ein Sirietto auf Fahrgäste wartet.





Wie machten uns erst auf Richtung downtown, wo uns der erste Ventotto begegnet. Mit einem anderen, der auf der Linie 5 leif fuhren wir Richtung Niguarda im Norden, wo die Überlandtram nach Desio beginnt, die momentan aber stillgelegt ist.




Blick in den Innenraum des Wagens. An der Endstelle wurden zahlreiche Detailfotos des Wagens gemacht....





...Denn sollte dieses Fahrzeug mal in den Bestand der Semmelbahn augenommen werden, braucht man diese. Einige Zeichnungen konnte ich in einer Art Italo-DSO bereits finden.



Beim Einbiegen in die Endschleife Niguarda. Die geradeausführenden Gleise binden die o.g. Strecke nach Desio an. Deren Endstation befindet sich an einem Bahnsteig neben der Schleife.
Vor einer Weiterfahrt schützt aber ein Prellbock, der direkt hinter dem Fotografen steht.
Die Verbindung ist somit nicht nutzbar und erinnert etwas an den Heidelberger Seegarten.
Hoffentlich bleibt der Überlandlinie das gleiche Schicksal wie der, die am Seegarten endete erspart.




Einige Meter weiter südlich folgt in Sichtabstand schon der nächste Wagen. Die Taktung ist auch an Sonntagen sehr gut.
Der Herr, der sich gerade neben dem Wagen präsentiert fragte uns was wir an den alten Kisten finden. Da unser Ausländisch natürlich nach 2 Stunden ICE-Fahrt noch nicht über die Standardsätze wie "Eine Pizza mit Cola bitte", "Die Rechnung bitte" oder "Was kostet eine halbe Stunde" noch nicht herauskam, erzählte er uns das auf Deutsch. Im Gleichen Zug mit Seiner Schulzeit in Wuppertal und Dortmund.

Tja Leute, da könnt ihr mal sehen, was das Ruhrgebiet aus Menschen macht...






Zurück in der Nähe des Bahnhofes sehen wir diesen Peter-Witt-Wagen vor dem Hotel Gongaza, das wir auch in der näheren Auswahl hatten.





Überwege halten länger, wenn man sie absperrt. Heißt doch so, oder?






Bei der Station Gobba sehen wir einnen Metrozug der M2 bei der Ausfahrt. Eigentlich wollten wir hier etwas mit der Gummireifenmetro fahren. Doch diese fährt Sonntags leider nicht.





Ein Fahrzeug, das wir bisher noch nicht hatten, war die Eurotram, die hier wie in Straßburg und Porto verkehrt. Allerdings als Einrichter. Das Heck des Wagens wirkt sehr abgehackt.





Allgegenwärtig sind in der Innenstadt die sog. Regenschirm-Inder. "Wolle Lose kaufe" war gestern, heute hat man Regenschirme.
Selbst Inhaber eines Schirms bekommen noch einen angedreht.
Der Beruf ist übrigens Krisensicher. Im Sommer können sie die Dinger als Sonnenschirm verkaufen.






So ziemlich vorm Dom begegnet uns ein Sechsachser auf der Linie 2. Kaum zu glauben, aber die Dinger stammen von 1955. Nur ihre ähnlichen Brüder in Rom sind noch bis zu 14 Jahre älter.
Der Darmstadt-Scheinwerfer ist hier etwas gewöhnungsbedürftig, steht den Wagen aber besser als einem DWM-GT6






Notgedrungen wurde dem User Hummelchen der Traum einer jeden Frau zu teil.
Er konnte in Mailand Schuhe kaufen. Die Freude darüber steht ihm ins Gesicht geschrieben.






Da es dann doch sehr regnete, haben wir es vorgezogen, die Metro aufzusuchen.
Eintreten kann man über Drehkreuze, für die man die gültige Fahrkarte einlesen lassen muss.
Für alle sportiven Schwarzfahrer die ein Drehkreuz überspringen, dann aber doch ein schlechtes Gewissen bekommen, wird im inneren Bereich noch ein Automat zum Nachkauf bereitgehalten.







Hier sehen wir zwei Züge der Metrolinie M1. Sie unterscheidet sich in ihrem System von den Metrolinien M2 und M3. Fähren die beiden letzteren über Fahrdraht ihren Strom beziehen, ist die M1, die 1958-64 gebaut wurde eine Stromschienenmetro.






Beim Blick an der Wagenseite entlang fällt die nachträglich eingebaute AirCondition auf.





Das Interessante an dieser Metro, die in zeitgenössischen Stadtverkehren als die modernste der Welt beschrieben wird, ist, dass die Stromschiene seitlich bestrichen wird.





Die Stromrückführung erfolgt nach dem Patent Märklin über einen Mittelleiter. Das Alter der Metro zeigt sich dadurch, dass man noch keine Punktkontakte anwendete.





So langsam wurde es mal wieder Zeit zum Abendessen. Heute stand Pasta auf dem Programm.
Nicht viel, aber dafür sehr gut. Bei Blick auf den Dom waren 35 Euro für diese Mahlzeiten mehr als gerechtfertigt. Manche Futterbude mit Blick auf die Heidelberger Altstadt bekommt das nicht hin.






Hier nochmal der Blich auf den Dom





bestwissende RNLF-Insider wissen auch, wessen Frau nach Milano kommt um dort ihre Tasche zu kaufen.










Auch abseits vom Dom werden Eindrucksvolle Bauten sichtbar. Die meisten Geschäfte gehören jedoch in die Kategorie "alles für die Frau".








Da man die alten Kisten weniger wegen den Touris einsetzt, gibt es auch kaum passende Souvenirs. Die einzigen sind diese Kühlschrankmagnete. Besonders gefällt natürlich der mit dem Namen einer Neustadter Pizzaria bedruckte Budapester UV-Wagen.






Am gleichen Souvenirstand fanden wir diese originalgetreue Nachbildung eines TGV in 1:87 für 10 Euro.
Sollte demnächtst ein Nachgrillen bei einem Forenbekannten IM (PDH) stattfinden, würden wir ihn gerne dorthin überführen, um ihn auf dessen weitläufiger HO-Anlage, die das eine Ding in HH in den Schatten stellt.







Einen organgen Peter-Witt-Wagen konnten wir dann doch noch finden *freu*






Nun zu unserem Importauftrag aus der Heimat. Eine Bierbude bietet dort Hitler, Stalin und Duce-Biere an.
Entgegen den Angeben unserer Auftraggeber gabs die Dinger nicht in jedem Supermarkt, daher ein Bild aus google. Man wird mir jetzt wieder Niveaulosigkeit vorwerfen. Ich finds aber trotzdem lustig. Denn was man bei uns noch nicht kapiert hat, ist, dass Spott das beste Mittel gegen die rechten Schwachköpfe ist.
Aber Adolf in einem Regal mit Che und Bob Marley. Wenn das der Führer wüsste







Dafür haben wir dann ausgiebig Baci-Prallinen geshoppt und importiert.







Hier sehen wir das Bunga-Bunga-Haus in Cairoli






Direkt davor umfährt ein Ventotto ein Denkmal.







Irgendwann danach wollten wir noch etwas Trolleybus fahren. Denn das gips ja bei uns nicht.






Die neueren Wagen haben alle schon einen Hilfsdiesel. Es scheint nämlich öfter vorzukommen, dass die Stangen entgleisen. Wir hatten das zwei mal. Man fährt dann mit dem Hilfsdiesel bis zur nächsten Haltestelle auf Eigentrasse weiter und hängt die Stangen dort wieder ein. Zur Überwachung der Stangen bei der Fahrt hat man einen Monitor im Pult. An den Haltestellen zeigt er den Eingangsbereich.






Irgendwann wollten wir dann wieder auf die Strab. Irgendwo im Dunkel der Nacht konnte ich Gleise und Fahrleitung erkennen. Wie stiegen sofot aus und konnten bei einem Blick in die Gegenrichtung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit feststellen, dass da wohl heute nichts mehr kommt.






Also fotografierten wir noch etwas Obus und fuhren mit dem nächsten weiter. Unser Ziel war eine Metrohaltestelle. Denn mit der Metro kommt man ganz sicher schnell ins Hotel.







Als die Ansage dann "Romolo - Emme Due" ausrief stürmten wir aus dem Obus zur Metro-Haltestestelle und fanden diesen Anblick vor: Die Metro hatte den Betrieb schon eingestellt, mist...






Als wir bei sup. 30 min mutmaßten, dass es wohl über eine halbe Stunde dauern würde, bis der nächste Bus kommt, prüften wir ob es möglich sein würde zu laufen. Doch wir stellten fest, dass wir uns auf dem Obusring genau auf der gegenüberliegenden Seite unserer Zielhaltestelle befanden. Von daher, wenn man als nicht sehr ortskundiger dann den Obusleitungen folgt, sind das ca. 15 km Fußmarsch.
Bis der erste Bus kam dauerte es dann aber doch keine 30 Minuten und wir sind in geradeinmal 45-minütiger Obusfahrt in der Nähe unseres Hotels angekommen.


Im Hotel angekommen schauten wir uns dann noch zur spätabendlichen Entspannung die Sendung "Come fly with me" an: [www.youtube.com]

(sehr empfehlenswert)


Ihr könnt euch ja mal alle 6 Teile ansehen, bis dieser Tage Teil 3 erscheint.


alla hopp