Hallo,
kommen wir zu Teil 5. Wir haben die Nacht im Nachtzug verbracht und irgendwie hab ich mir den Wecker falsch gestellt, denn als ich aufwachte, klopfte die Schlafwagenbetreuerin schon energisch mehrmals an die Tür. SRR hatte bereits zwei Kaffee und einen Tee für mich empfangen, aber auch mit sehr eigenem Charakter. Der Kaffee muss wohl sehr stark gewesen sein, um auch kurzen Mitfahrern bzw. die Leute auf den kostengünstigen Plätzen (Liege oder Sitz) am nächsten Morgen wach zu bekommen. Jedenfalls hätte ich wie eigentlich jeden Morgen viel lieber einen kalten Kakao genommen anstatt dem heißen Tee bei der schwülen Hitze, bei welcher wir wenige Minuten später den Bahnhof Warschau Gdanska erreichten. Mit etwas kritischem Blick der Schlafwagenbetreuerin packten wir schnell zusammen und verließen den Zug ein bisschen später als die anderen Gästen.
Nun mussten wir uns erstmal kurz orientieren, ich wusste zwar, dass wir in Gdanska landen werden, da wegen Bauarbeiten der Warschauer Hauptbahnhof nicht angefahren werden konnte, aber ich hatte die Lage des Bahnhofes in der Stadt irgendwie vergessen. Wir waren jedenfalls im Norden der Stadt gelandet und versuchten nun als erstes zum Hauptbahnhof zu gelangen, um die Koffer dort einzuschließen. Dies war wohl am einfachsten mit der Metro möglich. Eigentlich wollten wir gar nicht nach Warschau selbst, also überlegten wir erst, ob sich eine Tageskarte überhaupt lohne, aber bei 15 Zloty bzw. 3,50 € war die Frage schnell beantwortet. Der Ticketschalter war leider gerade überfüllt, also versuchten wir es am Automaten, dort klappte der Kauf aber nicht, weshalb wir uns dann doch an der mittlerweile deutlich kürzer gewordenen Schlange anstellten und schnell ein Ticket bekamen.
Dann ging es hinab zur Metro, die dieses Jahr ihr 20-jähriges feiert. Diese war ziemlich überfüllt, weshalb wir direkt auf den zweiten Zug warten mussten. Die Metro brachte uns dann "in die Nähe" des Hauptbahnhofes zur Station Centrum. Von dort ist es nochmal 7 Minuten Fußweg, warum man die U-Bahn nicht direkt über den Hauptbahnhof gebaut hat oder mit einem Peoplemover anbindet, versteh ich nicht. Der Weg zum Bahnhof eignete sich jedenfalls nicht für die Koffer, die dann somit im noch leichten Halbschlaf durch das schwüle Warschau getragen werden mussten. Am Bahnhof war zwar die Schließfachanlage schnell gefunden, die nahm dann aber leider keine Kreditkarte wie in Schweden an, also wechselten wir direkt noch Geld.
Auf dem Weg zum Bahnhof schauten wir schon interessiert auf die Straße, wo mehrere O405 aus den verschiedensten Städten fuhren. Hier ein O405 in Krefeld oder Mülheimer Lackierung, die genaue Herkunft weiß phototrans.eu leider nicht.
Dann machten wir den ersten Kontakt mit der Warschauer Straßenbahn. Als erstes begegnete uns der Gelenktriebwagen 3009, ein Alstom-Konstal 116Na/1, der 1999 gebaut wurde.
Als nächstes folgte ein Konstal 105Na-Päärchen
Nochmal ein Alstom-Konstal 116Na/1, diesmal mit der Nummer 3005 und roter Bauchbinde, welche das Fahrzeug aufwertet.
Noch ein weiterer Wagentyp in Warschau ist der Pesa Swing. Hier verlässt Wagen 3142 die Haltestelle Hauptbahnhof.
In die Haltestelle Hauptbahnhof fährt Alstom-Konstal 116Na/1 3025 Richtung WIATRACZNA ein.
Mit der Straßenbahn fuhren wir eine Haltestelle zum Centrum. Dort kam direkt aus der Bahn hinaus, ein Gegenzug aus zwei Konstal 105Na.
Ich suchte nun nach einer Verbindung nach Tłuszcz und die Interrailapp teilte uns mit, dass wir zurück nach Gdanska müssen. Na toll...
Jedenfalls wollten wir mit dem IC 45109 nun nach Tłuszcz fahren. Ich hatte den Zug extra in der Interrailapp offen, um nun am Schalter dafür ein Fahrschein zu kaufen. Aber dort wollte man uns kein Fahrschein verkaufen. Wir bekamen nur auf einen Zettel den Bahnhof Wilenska aufgeschrieben, wo die KM (Koleje Mazowieckie) nach Tłuszcz fährt. Super Kundenservice
Auf dem Weg zur Straßenbahn probierten wir dann am Fahrkartenautomat, ob es möglich ist, einen Fahrschein nach Tłuszcz zu lösen. Und es wäre gegangen, aber wir hatten nur zu große Geldscheine und der Automat hätte nicht wechseln können. Leider funktionierte irgendwie in ganz Polen auch meine Kreditkarte nur im persönlichen Verkauf. Also schnell wieder in den Bahnhof hinein und irgendwas gekauft. Die Verkäuferin freute sich zwar auch nicht für eine Cola soviel Wechselgeld opfern zu müssen, aber ich wollte halt nach Tłuszcz. Zurück am Automaten zeigte uns dieser an, dass mittlerweile die Zeit des Vorkaufs geendet hatte, da der Zug nun planmäßig im Bahnhof Gdanska abgefahren wäre... - Na toll, ob wir überhaupt noch nach Tłuszcz kommen?
Im Bahnhof waren jedenfalls durch die ganzen Umbaumaßnahmen des Hauptbahnhofs mit dem Ersatzhalt Gdanska Infoposten vertreut, zu welchen ich mich nun wandte und fragte, ob es auch möglich ist, ein Fahrschein beim Zugbegleiter zu kaufen. Die freundliche Dame hielt nochmal kurz Rücksprache mit ihrem Kollegen und teilte mir dann mit, dass dies gegen einen Aufpreis von 10 Zloty möglich ist. Die 2,5€ waren es mir dann direkt wert.
Hinauf zum Bahnsteig und am Gleis gegenüber kam EU07-341 gerade mit einem Schnellzug eingerollt. Mit 10 Minuten Verspätung folgte dann auch unser Zug und ich fragte zur Sicherheit nochmal den Schaffner, der uns per Hand zeigte, dass wir einsteigen sollten.
In Polen sind elektrische Fahrgastinformationanzeige noch eine Seltenheit. Hier wird noch mit Zuglaufschildern gearbeitet und die meisten Züge haben auch noch einer Namen.
Der Wagen ist von innen richtig alt und urig.
Unmodernisiert, wie es uns gefällt. Aber es sieht so aus, als sollten dort 8 Leute einen Platz finden. Nunja egal, der Zug ist nicht wirklich voll, also ist es jetzt erstmal Zeit für ein Frühstück, welches wir in Prag noch gekauft hatten, da unser Zug trotz langen Zuglaufes kein Speisewagen führt.
Irgendwann kam auch der Schaffner und wie ihm bereits angekündigt, wollten wir ein Ticket kaufen. Er tippte auf seinem Gerät, dass dem deutschen MT glich und spuckte eine Fahrkarte aus, die ich dann bar bezahlte. Zwar war ungewiss, ob wir in Tłuszcz finden, was wir suchen, aber für umgerechnet 5,58€ fahren wir nun erstmal eine Stunde gemütlich Zug. Und wie wir dem Fahrschein entnehmen, haben wir sogar eine Sitzplatzreservierung dabei
Die Reservierungsanzeige bestätigt es, 8 Leute sollen in diesem Abteil Platz finden. Wir haben allerdings Glück, dass der Zug nicht voll ist und wenn man es wollte, hätte sogar jeder ein eigenes Abteil für sich haben können.
Im Ausland findet man immer interessante Loks in verkehrsroter DB-Lackierung. Hier eine Rangierlok, ähnlich der deutschen V90, bei der Ausfahrt aus Warschau.
Blick aus dem Übersetzfenster hinaus
Ein Unterwegsbahnhof an welchem wir nicht halten. Sieht ganz interessant als Fotopunkt für die Rückfahrt aus, aber wir fahren sowieso anders als geplant zurück.
Wir erreichen Tłuszcz und werden von einer 182 von CTL Logistics begrüßt.
Ob Hochbahnsteig (wo unser Zug steht) oder nicht, es wird einfach durchs Gleis gelaufen und das stellen wir oft fest. Teilweise wird sogar auf der Seite, wo gar kein Bahnsteig ist, die Tür geöffnet und ausgestiegen. Selbst direkt vor der Lok scheint dies kein Problem zu sein.
Unser Zug stand relativ lange in Tluszscz. Aber ihr fragt euch sicher warum man überhaupt in die polnische Pampa fährt, in einen Ort denen man nicht aussprechen kann. Wir wollten zur KM, der Koleje Mazowieckie, einer Art Länderbahn in Polen.
Natürlich wollten wir nicht wegen der EN57 zur KM, sondern wegen der Baureihe 627/628.0, die seit längerem in Polen fährt. Eher durch Zufall hab ich das rausbekommen, ich weiß schon gar nicht mehr wie. Jedenfalls als ich es herausfand, war dies ein fixer Bestandteil der Tour. Die Informationslage war allerdings nicht wirklich gut. In Wikipedia sah es so aus, als würden die Züge zwischen Tłuszcz und Ostroleka fahren. In DSO sprach man allerdings von Sierpc in einer ganz anderen Richtung von Warschau aus gesehen. Die Werkstatt war jedenfalls in Tłuszcz und deshalb fuhren wir hierher und wir hatten gar nicht gehofft, noch welche anzutreffen, da sich die PESA SA135 mittlerweile schon breit machen, hatten aber einfach wieder Glück.
Das Wetter war nicht das beste. Aber Hauptsache mal ein Foto von einem 627 in Betrieb.
Wir wollten zur Werkstatt, da ich eventuell noch die Hoffnung witterte einen Zug noch in DB-Lackierung, im besten Fall einen 628.0 in ozeanblau/beige anzutreffen, der z.B. nie in Betrieb ging. Wir entschieden uns für den Weg entlang der Schienen, allerdings kreutzte schnell ein rießiger Schotterhaufen unserern Weg.
Es war heiß und die Sonne prallte mal wieder auf uns ein. Wir hatten immer versucht auf der nächstmöglichen Straße zu bleiben, landeten aber plötzlich auf dem Feld. Wir hatten uns verirrt, aber weit könnte es auch nicht mehr sein. Da ich leider vergessen hatte, mir vorher eine Karte herunterzuladen, schalte ich trotz Roaminggebühren kurz das Internet an und wir waren eigentlich gar nicht mehr weit weg... - Uns trennten nur ein Acker, ein Zaun, ein Graben, die Bahnstrecke und noch bisschen Fußweg. Wir entschlossen diesen Weg zu nehmen, anstatt wieder zurückzulaufen.
Also liefen wir über den Acker, kletterten über den Zaun und hüpften über den Graben zum Gleis hinüber, welches wir verbotenerweise überschritten, aber das interessierte wohl eh keinen. Auf der anderen Seite war dann wieder bewohnt, wenn auch eher etwas mau.
Zu Fuß ging es dann ins Werk und dort zum Werkstattleiter, der uns aber leider mitteilte, dass wir ohne Genehmigung aus der Zentrale in Warschau, die man dort wohl einfach beantragen kann, leider nichts für uns tun kann. Der Weg war umsonst...
Nunja zurück nahmen wir den einfacheren Weg an der Straße auf der anderen Seite der Gleise entlang. Wer hätte auch wissen können, dass direkt hinter dem Werk ein Bahnübergang ist...
In Polen interessiert sich eigentlich niemand dafür, wo man über die Gleise gehen darf und wo nicht. Also folgten wir ein paar einfacheren Leuten, die von der Straße Richtung Gleise gingen und diese ohne ein schlechtes Gewissen einfach überstiegen. Dies machte ich natürlich direkt nach als uns ein 628.0 vor der Linse rollt.
Als ich dann vom Bahnhof kommend ein 627 anfahren sah, ging ich ein paar Gleise weiter um diesen halbwegs gut umsetzen zu können. Rechts ist übrigens das Werk.
Wir schritten nun an den Gleisen entlang und passierten das Stellwerk, welches wir bereits von der anderen Seite gesehen hatten. Links ist der erwähnte Schotterberg, der uns den Weg zum Werk versperrte und uns den langen Umweg verursachte. Jedenfalls warten wir nicht lange, bis das Stellwerk auch von einem Zug passierte wird. Hier der nur leicht modernisierte EN57-1397 auf dem Weg von Małkinia nach Warszawa Wileńska.
Aus der Gegenrichtung ebenfalls ein EN57, der aber nur leicht modernisiert wurde.
Wir besuchten nun einen Supermarkt, der sehr edel wirkte und angenehm gekühlt war. Jeder füllte seine Getränke auf und holte sich ein Lody, was nun auch bitter nötig war.
Dann liefen wir zum Bahnhof weiter, wo nichts los war. Immer halt nur, wenn ein Zug aus Warschau ankommt. Die Bahnhofshalle war dunkel, hatte ein paar Sitzplätze, einen Fahrkartenschalter, Toiletten (im naja-Zustand), war eigentlich sehr einfach, bot aber im Gegensatz zu deutschen Bahnhöfen sogar freies WLAN mit Anleitung auf deutsch (!). Nachdem ich alle Nachrichtenkanäle synchronisiert hatte, lief ich mal auf den Bahnhofsvorplatz. Dort war eine grüne Lokomotive 1 mit einem Formsignal aufgestellt.
Der nächste Zug nach Ostrołęka war wieder ein 627. Mist, wären wir nur direkt nach Ostrołęka gefahren...
627 104 im Portrait
Ich weiß nicht, wie die 627 unter DB-Zeit von innen aussahen, aber die orange Farbe und die Piktogramme kamen mir doch durchaus bekannt vor.
Nun hatte ich schon die Fahrscheine zurück nach Warschau gekauft, aber ich schaute mal in der Interrailapp, ob man nicht wenigstens ein paar Halte mit dem 627 fahren könnte und er sollte eigentlich nicht wirklich lange dauern bis wieder ein Zug zurück fahren würde, also den gerade gebuchten Fahrschein wegwerfen (kostete ja nur 1,7€) und neuen Hin und zurück nach Grzegorzewo buchen.
Während der Zwischenhalt Jarzębia Łąka schön alt gewesen wäre, fuhren wir einen Halt nach Grzegorzewo weiter. Leider war dort die Modernisierung schon angekommen...
627 105, welchen wir bis jetzt noch nicht gesehen hatten, kommt aus Ostrołęka angefahren.
Noch schnell ein weiteres Foto bei der Einfahrt und dann schnell über den Bahnübergang gehupft.
Wir waren nun in einer Taktlücke hängen geblieben und waren nun erstmal in Tłuszcz gefangen. Der EN57 aus Warschau nach Małkinia ist angekommen und bringt einige Leute in die 8000 Einwohner Stadt.
Es konnte doch einfach nicht sein... Der nächste Zug nach Ostrołęka war wieder ein ehemaliger Deutscher und sogar noch ein 628.0. Diesmal ging das Mitfahren aber leider nicht mehr. Hätte ich nur auf Wikipedia und nicht DSO gehört.
Blick von näher. 628 mit Übersetzfenster, das hat was!
Und nun im Bahnhof mit Bahnsteigüberdachung aus Blech. So hatte ich mir das damals vorgestellt, als ich die Tour geplant habe.
Schauen wir uns den 628.0 auch gleich mal von innen an. Ich hab weder die 627 noch die 628.0 jemals von innen gesehen, aber beim 628.0 würde ich nicht direkt erkennen, dass er früher(TM) in Deutschland fuhr, wobei die Sitze, denen der n-Wagen ähneln.
Blick zurück
Blick ins nächste Wagenteil
Es sieht eigentlich wie das andere aus.
Nach einer halben Stunde verlässt der 628 013 wieder den Bahnhof Tłuszcz und es schreit gerade förmlich danach, dass diese Tour schon zum jetztigen Zeitpunkt nochmal wiederholt werden muss!
Der Anschlusszug aus Warschau, auf welchen der 628 gewartet hatte, fährt ebenfalls aus.
Für die Rückfahrt hatten wir uns entschieden die KM zu nutzen. Einerseits um den Bahnhof Warszawa Wileńska kennenzulernen und anderseits um uns die Option freizuhalten, zwischendurch noch auszusteigen, denn der TLK/IC hielt ja unterwegs nicht. Es war daher aber möglich den TLK/IC, der von EU07-369 gezogen wird, bei der Einfahrt zu fotografieren.
Das kanns doch nicht sein, denn es sollte nochmal ein 627 vor unsere Linse fahren und zwar 627 102. Aber viel besser, er wird unser Zug nach Warschau. Juhu!
Ich weiß nicht mehr, was ich im Automat eingetippt hatte, ich glaub Warschau nur noch als Sammelbegriff jedenfalls war der Fahrschein nun mit 25,74 PLN teurer als 7,21*3=21,63 PLN von daher dachte ich mir, dass er auf alle Fälle auch im 627 nach Warschau gelten musste. Der Schaffner entwertete ihn ohne irgendein Kommentar, also klappte es. Rechts ist noch das Produkt von Langweile zu sehen, denn man konnte am Automat auch 100% Ermäßigung einstellen und bekam dann einen kostenlosen Fahrschein. Während ich mir nur zwei zog, beschäftige sich SRR dann eine längere Zeit mit dem Automat und war ganz stolz mehr als 10 Fahrscheine ohne einen Cent ausgegeben zu haben, nun in der Hand zu haben.
Noch ein Bahnsteigbild
Und noch ein Bild des Führerstandes. Viel verändert scheint sich nicht zu haben. Eine Anzeige kam hinzu, das Ebula dagegen wird nicht mehr benutzt.
Die Fahrt sollte aber nicht lange dauern, denn nach nicht mal einer halben Stunde ertönte eine polnische Stimme und erzählte irgendwas. Der Zug wurde immer leerer, also schauten wir auch mal hinaus und sahen den TLK/IC aus Tłuszcz wieder. So wie ich es verstanden habe, ist die nachfolgende Strecke nur eingleisig und der Gegenzug war verspätet oder hatte ein Problem. Wir mussten auf alle Fälle warten, jedenfalls wissen wir dank des großen Bahnhofsschildes auch wo wir sind und zwar in Radzymin. Man muss es nicht kennen, es ist aber jedenfalls mit 11000 Einwohner größer als Tłuszcz und liegt im Speckgürtel Warschaus.
EU07-369 wartet zusammen mit 627-102 auf den Gegenzug. Wir hatten eigentlich vor mal zu fragen, ob man nicht auf der Lok mit weiterfahren könnte, aber dafür waren unsere polnische Kenntnisse einfach zu schlecht bzw. nicht vorhanden.
Nach einer geschätzen halben Stunde ging es dann weiter und wir erreichten eine Stunde später wieder den Bahnhof Gdanska. Der 627-102 wechselte nun seine Linie und fährt nun nach einem Aufenthalt nach Sierpc weiter, was man in DSO empfohlen hatte. Jedenfalls wissen wir nun, wie die Züge ans Werk angebunden werden.
Ein letzter Blick und wir verabschieden uns von den 627 wieder. Hoffen wir, dass sie bei unserem nächsten Besuch noch fahren, denn dann sollte man ihnen noch eine größere Rolle in der Tour zukommen lassen.
Für den S-Bahnverkehr in Warschau ist die Gesellschaft SKM (Szybka Kolej Miejska Sp.o.o. Warszawa) zuständig. Das Netz besteht aus 4 Linien und besitzt zwischen Warschau Zachodnia und Wschodnia eine Art Stammstrecke. Betrieben wird das Netz mit verschiedenen modernen Fahrzeugen mit einer Höchstgeschwindigkeit bis zu 160 km/h. Der Bahnhof Gdanska wird lediglich von einer S-Bahnlinie, der S9, angefahren, die bis 2011 noch von der KM betrieben wurde. Auf dem Bild zu sehen ist der Newag Impuls 35WE mit der Nummer 005-A, der 2011 beim polnischen Hersteller NEWAG produziert wurde. Die SKM bietet viele Informationen zu ihren Fahrzeugen, wen es interessiert, der findet
>hier< einige spannende Infos.
Auf meinen Wunsch widmen wir uns kurz nochmal der Straßenbahn, die in der Abendsonne die Haltestelle des Bahnhofes Gdańska erreicht.
Da die nächste Bahn nicht lange auf sich warten ließ, nehmen wir sie auch noch mit, bevor wir wieder zur Metro hinuntergehen, um ins Stadtzentrum zu gelangen.
Wir sind eigentlich müde und erschöpft und gönnen uns da wir sowieso die Tageskarte haben, den Weg zum Bahnhof per Straßenbahn. Da die allerdings nicht direkt kommt, nutzen wir noch die Gelegenheit einen PESA Swing im letzten Streiflicht mitzunehmen, bevor es zum Bahnhof geht, um die Koffer zu holen.
Ich hatte mich zuvor informiert, wie man zum Hotel kommt und die richtige Haltestelle erreichen wir auch sehr schnell, allerdings den Eingang ins Ho(s)tel, das linke Gebäude, finden wir nicht wirklich. Nach mehrmaliger Eingabe einer Tastenkombination kommen wir dann in ein Haus hinein, wo ein Pförtner in seinem Häuschen uns grimmig anschaut, die Szene erinnerte mich bisschen an Hotel Lux. Jedenfalls war der Flur mager beleuchtet und ich erschreckte mich erster als ich den Pförtner zum ersten Mal sah, ein Schild zeigte uns jedenfalls, dass wir eine enge, alte und kaputte Treppe nach oben müssen. Fahrstuhl gibt es nicht. Wir durchtreten eine Tür und kommen an einer farbenbunten Rezeption an, alles ist wieder gut, denn hier ist alles renoviert und sieht ordentlich aus. Wir haben ein Appartment gebucht und müssen nun aber leider feststellen, dass sich dieses nicht in unserem Haus sondern im Kreisel gegenüber befindet, wir kriegen noch einige Codes und eine Wegbeschreibung mit. Na dann gehen wir mal die Treppe wieder runter...
Na dann versuchen wir es mal. Der Code klappt nicht, wir kommen nicht hinein, aber andere Leute kommen rein, also folgen wir denen und werden ganz seltsam angeschaut. Wir fahren mit dem Fahrstuhl, der schon locker mehr als 50 Jahr auf dem Buckel hat und aus welchem wir durch das Gitter ins Treppenhaus schauen können, in den angegeben Stock. Nur finden wir im Stock nur kein passendes Zimmer...
Also wieder raus und nochmal die Karte angeschaut und man schaue genau, wir waren im ersten Haus und nicht im Hinterhof, denn dort passt alles
Das Appartment ist modern und hübsch. Schade, dass wir nur eine kurze Nacht hier bleiben, aber auch in dieser Nacht wollen wir uns trotzdem wohlfühlen.
Die blaue Stunde wartet und wir haben auch noch Hunger. Also ziehen wir nochmal in die Stadt los, dabei kommt u.a. auch noch ein Nachtfoto des Warschauer Kulturpalastes heraus. Er ist mit 237 Meter, das höchste Gebäude Polens.
Nach zwei Stunden kehren wir wieder zurück und kurz nach Mitternacht schaue ich nochmal mit der Kamera aus dem Fenster.
Es ist schon wieder spät und so gingen wir damals ins Bett und ich werde das nun auch tun. Ihr hört von uns im nächsten Teil.
Bis dahin, allzeit gute Fahrt!
Grüße
Tw 17