Hallo Zusammen,
Italien, genauer gesagt, der
Lago Maggiore sollte in diesem Jahr unser Urlaubsziel sein. Der kürzeste Weg führt nun mal durch die
Schweiz. Ein Land, dass ich eigentlich immer gemieden habe (obwohl die Eisenbahnen dort mich sehr begeistern), da man hier die Dukaten, die einem einst die Wegelagerer (streckenweise) abgenommen haben heute in Form einer Vignette - bevor man überhaupt ins Land darf - auf einmal berappen muss.
Da es bei uns bald wohl auch so sein wird (die Wegelagerer zögern wohl noch mit einer kompletten Einführung), und das Geld wegen des Umweges wohl nur bei Anderen gelandet wäre, also →
Schweiz!
Nun kommt man ja auf der Fahrt irgendwann durch
Graubünden, da drängt sich ja ein Zwischenstopp regelrecht auf, also eine Nacht
Chur müsste doch drin sein. Nachdem unser Finanzminister (nicht ich!) seine Zustimmung gab → ein Hotel gebucht, und ab ging die Post (bitte nicht wörtlich nehmen).
Soviel zur Vorgeschichte ….........................................
Irgendwann zu Nachtschlafender Zeit war Abfahrt (Ankunft sollte um die Mittagszeit sein), da eine „Rundfahrt“
Landquart – Klosters – Davos – Filisur – Thusis – Chur – Landquart geplant war.
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Und wie auf der Bahnhofsuhr ersichtlich, trafen wir gerade zu Beginn der zweistelligen Uhrzeiten am Bahnhof in
Landquart ein, fast zeitgleich mit der
Ge 4/4'' 612 (Baujahr 1984), die einen
Regionalexpress von
Klosters nach
Disentis bringt.
Ein Hinweisschild informierte die Fahrgäste, dass wegen einer defekten Lok in
Preda die Züge verspätet fahren. Ein freundlicher Infoposten der
RhB erklärte mir auf mein fragen hin, dass sich die Abfahrtszeiten „etwas!“ nach hinten verschieben, zum Teil etwa 45 Minuten.
Nur – von der Hektik und ständigen Fragen genervter Fahrgäste (wie z. Bsp. in einer uns bekannten Provinzhauptstadt),
war nichts zu spüren, alles lief sehr ruhig und gelassen ab → Vorbildlich
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Für mich blieb also reichlich Zeit zum fotografieren, und meiner Frau, die passenden Fahrkarten zu erwerben.
Und wie für mich bestellt, kam eine der zwei betriebsfähigen
Ge 6/6' (414 und 415) aus dem Depot und rangierte hin und her. Auch wenn der Grund für mich nicht ersichtlich war, freute ich mich (und viele weitere Fotografen) über diesen besonderen „Service“.
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Ein Schnappschuss (von vielen) war mir hierbei das C'C' Fahrwerk der 1929 gebauten Lok auf jeden Fall wert – Verspätungen haben manchmal auch ihre guten Seiten.
Doch, alles hat ein Ende, und „unser“ Zug nach
Davos wurde einrangiert, versehen mit etlichen Verstärkungswagen. Nach und nach füllte sich der Zug mit allerlei Maskierten, wir sahen uns in die Zeit des Karneval versetzt.
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Nach Eintreffen des Anschlusszuges aus
Disentis (mit ausreichend Zeit !!! zum umsteigen) begann die atemberaubende Fahrt auf der 1889/90 eröffneten 47 km langen Verbindung. Auf meinem Bild ist die Strecke unterhalb von
Saas zu sehen ist. Im Bildhintergrund erkennt man die Ortschaft
Klübis.
Während unser Zug die 45 Promille Steigung (geplant war einst sogar eine Zahnradstrecke ) oberhalb von
Klosters erklimmt, ist weit unten der Nachfolgende zu sehen, dieser verkehrt ab
Klosters durch den Vereinatunnel nach
Scuol-Tarasp.
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In
Davos Dorf wurde der Zug merklich leerer, alle Karnevalisten stiegen hier aus! Erst viel später erfuhren wir, dass dies die Teilnehmer der
JapAniManga Night 2016 in
Davos waren, eigentlich ganz lustige Gesellen!
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In
Davos Platz (ist das eigentlich vergleichbar mit dem Hbf?), wurden die Verstärkungswagen abgekoppelt, und der eigentliche Zug rangierte aus. Der auf dem Bild zu sehende Rangiertraktor
Tm2/2 120 schob die Verstärkungswagen auf ein Abstellgleis.
De
r RE, mit dem wir angekommen waren (auf Gleis 2) fuhr danach auf Gleis 3 ein. Dieser brachte uns als
Regionalbahn anschließend nach
Filisur.
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Vor uns lagen 21 km durch die „wilde
Zügenschlucht“ (warum Zügen, erschließt sich mir nicht, ist es doch der
Landwasser). Seit 1909 gibt es Verbindung
Davos – Filisur. Tunnel und Viadukt wechseln sich eigentlich ständig ab, bis man die Kamera in Position hat, verschwindet der Zug im nächsten dunklen Loch! Deshalb stellvertretend für diese Strecke ein Bild des Bahnhofes
Davos Monstein.
Noch etwas Bahn untypisches: Die meisten Stationen auf dieser Strecke sind „halt auf Verlangen“, nur Haltewunschtaster, wie z. Bsp. in der
OEG gibt es jedoch nicht …........................
In
Filisur hieß es abermals umsteigen, hier die Zugkreuzung der
RE von/nach
St. Moritz.
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Und weil der
Landwasserviadukt in keinem Reisebericht fehlen darf, selbstredend auch ein passendes Foto von mir. Während der Zug über den
Schmittentobel fährt, erkennt man in der Bildmitte gerade noch zwei Bögen der berühmten Brücke.
Nach gut 4 ½ Stunden nähert sich unsere Fahrt dem Ende, zuvor hieß es in
Chur ein letztes Mal umsteigen. Die
Ge 4/4'' 628 brachte uns wohlbehalten zurück nach
Landquart.
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Und da sich mein Bericht
zwei Tage in
Graubünden nennt, heißt es zum Schluss in
Geduld üben - auf jeden Fall für die Leser, die sich für meine Schilderungen interessieren (von den anderen möchte ich mich an dieser Stelle verabschieden
).
Salü Erhard
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.16 15:46.