Morsche,
an Tag 3 unserer Balkan-Reise hatten wir uns den Belgrader Stadtverkehr vorgenommen.
Reges Treiben herrscht vor dem Belgrader Kopfbahnhof. Er ist schon relativ verschlissen und Zugeinfahrten erfolgen nur in Schritttempo. Der Grund liegt darin, dass sich ein neuer Durchgangsbahnhof bereits in Fertigstellung befindet. Das ist jedoch bereits seit gut 40 Jahren Stand der Dinge. Der Wiki-Peter meint, dass der alte Bahnhof nach Aufgabe Museum werden soll. Ansonsten ist man gerade dabei das alte Industriegelände zum Flussufer hin mit hochwertigem Wohnen zu erschließen.
Der Urbos von CAF ist die neueste Fahrzeuggeneration in Belgrad. Von den Sitzpolstern abgesehen machen diese Wagen einen relativ gepflegten Eindruck.
Nur schade, dass man sich für einen wenig gleisfreundlichen Multigelenker entschieden hat.
Das Rückgrad des Straßenbahnbetriebes bilden KT4YU, hier noch einer mit kompletter Scheinwerfereinfassung.
Hier mal ein „Dunkle-Ecken-Bild“.
Ein KT4YU im aktuellen Hauslack
Blick ins Innere eines KT4YU. Innen wie außen machen die Wagen einen stark verschlissenen Eindruck. Auch wenn im Innenstadtbereich vieles schon herausgeputzt ist, erkennt man an vielen Stellen, dass Serbien durch Krieg und Embargo noch etwas Aufholbedarf gegenüber Kroatien und Slowenien hat.
Nun aber vom Pflegezustand der Belgrader Straßenbahnen auf das serbische Nahverkehrswesen zu schließen wäre aber wohl ähnlich als würde man den Zustand der BVG-Fahrzeuge als typisch für deutsche Bahnen annehmen ;-P
Belgrad liegt auf mehreren Hügeln, diese müssen von der Straßenbahn erklommen werden:
Neben der Straßenbahn verfügt Belgrad noch über ein ausgedehntes Trolleybusnetz.
Ein Tatra trägt Traditionslack
Hinter dem Bahnhof finden sich weite Brachflächen, die wohl mal Bahnbauten dienten. Hier einige Eindrücke davon:
Finde den Reisezugwagen
Man hat hier wohl alles regelrecht untergepflügt. Vor dem Abriss der Gebäude hat man wohl vergessen das Wasser abzustellen, mit dem Ergebnis, dass es an mehreren Stellen aus dem Boden sprudelt.
Finde zwei Reisezugwagen
Am Abend entdeckten wir die drei V300 die nach Jugoslawien geliefert wurden.
Nach der Rückkehr in die Innenstadt gab es dann eine Kleinigkeit zu essen.
Bei den Souvenir-T-Shirts setzt man jedoch nicht auf eigene Straßenbahnen, sondern auf Wiener Material.
Ebenfalls an jedem Stand im Angebot sind Putin-T-Shirts. Leider reichten am Ende meine Dinar nicht mehr aus.
Auch in Serbien kennt man „Mutti“
Aus Zeitmangel vor Ladenschluss konnten wir den „neuen“ Bahnhof leider mangels Anbindung ans ÖPNV-Netz leider nicht finden. Finden konnten wir jedoch noch diesen einladenden Haltepunkt an der Neutrassierung der Bahn in Belgrad.
Anschließend erfolgte der Einkauf für die Fahrt nach Sofia am Tag darauf. Diese soll zwar lt. DB-Auskunft einen Speisewagen mitführen, aber man weiß ja nie….
Was Serbien sehr sympathisch macht sind die äußerst menschenfreundlichen Ladenöffnungszeiten bis 0 Uhr, auch Sonntags.
Man hat nicht den Stress (wie beispielsweise in Belgien) sich schnell noch ein Wasser zu kaufen, das man dann den ganzen Abend mitschleppt.
Da hat mal jemand an Reisende, Schichtarbeiter und Leute mit leerem Kühlschrank gedacht. Das ist wahre Nächstenliebe!
Mit dieser Erkenntnis beende ich den Bericht für heute.
Alla hopp