Heute also der 2. Teil meiner Erzählung unserer Reise ohne Titel. Vielen Dank für die Ergänzungen des letzten Teiles. Irgendwie war ich wohl „nicht ganz bei der Sache“, aber wofür gibt es denn Kumpels. Falls mir heute wieder solche Schludereien unterlaufen → nur zu!
Nach einem vorzüglichen Abendmahl zu
Schweizer Preisen (was denn sonst – aber dass prima Essen war es wert – und ich hatte ja einen Sponsor
), gingen wir in der Hoffnung zu Bett, dass der Nebel – siehe letztes Bild meines Berichtes →
hier) sich morgen doch gnädiger zeigen würde, am besten überhaupt nicht!
Schon beim Aufstehen (wir hatten kurzfristig beschlossen, eine Stunde früher(TM) zu fahren als nötig) schien die Sonne → herrlich. Der Pendelzug geschoben von einer
Deh 4/4 wartete im Bahnhof schon auf uns. Warum bei den niederflurigen Wagen von der Firmenfarbgebung abgewichen wird, erschließt sich mir eigentlich nicht. In jedem Pendelzug ist ein solcher eingereiht. In den Lokbespannten Zügen ohne Steuerwagen habe ich keinen gesehen.
Der Andrang weiterer Reisewilliger hielt sich zu so früher(TM) Stunde stark in Grenzen, so dass wir 4 einen Wagen für uns hatten.
Um unser Reiseziel nun etwas zu lüften: Zu dem Kehrtunnel im Hintergrund (obiges Bild) der Strecke zum
Oberalppass sind wir nicht gefahren, sondern talwärts, wie auf dem nächsten Foto zu sehen. Während wir die
Furkareuss überqueren ist das Dorf, in dem wir (wieder mal) umgestiegen sind, schon zu sehen.
Angekommen am westlichen Ende des
Urserentals in
Realp liefen (!) wir vom Bahnhof zum Bahnhof. Eigentlich dachte ich der Ort wäre größer, aber immerhin bekamen wir von den 145 Einwohnern ca. 5% zu Gesicht.
Übrigens: Realp war lange Zeit die am stärksten von Lawinen gefährdete Gemeinde der
Schweiz.
Von der Brücke aus ist eine der größten Einnahmequellen der
Matterhorn-Gotthard-Bahn zu sehen: Der Autoverlad durch den
Furka-Basistunnel (Gut – der Bau war sicherlich auch eine ihrer größten Investitionen).
Eigentlich dachte ich, ich sehe eine der damals extra beschafften Tunnellokomotiven
Ge 4/4. Leider war meine Hoffnung vergebens: Die Autozüge (sind es eigentlich einer oder zwei?) waren mit der
HGe 4/4'' bespannt:
Im Bahnhof
Realp DFB wurde uns schnell klar, dass sich das früher(TM)e Aufstehen doch gelohnt hat: Der erste Zug des Tages, bespannt mit von der
MGB ausgeliehenen
HGm 4/4.
Nachdem ein Becher Kaffee (4,-- SFr – aber man unterstützt ja den Verein) getrunken und dem Personal divise Fragen gestellt (wurden ausführlich und freundlich beantwortet, obwohl sie Diese bestimmt schon 1000 mal gehört haben – mir wurde sogar das Stellwerk mit dem Zugsicherungssystem gezeigt), blieb immer noch Zeit für geschätzte 250 Fotos.
Aber egal, so schnell komme ich wahrscheinlich (natürlich hoffentlich nicht) nicht mehr hier her.
Irgendwann erschien der Star des allgemeinen Interesse auf der Bildfläche. Zu meiner Verwunderung gelangen einige Bilder (also Schnappschüsse) der Dampflok
HG 3/4 Nr. 4, Baujahr 1913 ohne Fotografen oder sonstiger Personen im Hintergrund, obwohl ich jeder Museumsbahn viele Fahrgäste wünsche – aber eben nicht gerade, wenn ich da bin.
Überaus bewundernswert finde ich, dass die Freiwilligen ihre „Arbeit“ mit einer Ruhe ausführten, die seinesgleichen sucht.
Mein nächstes Foto zeigt die, von der ehemals
Brig-Furka-Disentis-Bahn (BFD) der
Dampfbahn Furka Bergstrecke geschenkte Lok vor dem Zug.
Aber bis zur Abfahrt war noch allerhand zu erledigen: Die Schmierstellen der Lok wurden nochmals durchgesehen, die Bremsen wurden geprüft …................................ und vor der Abfahrt gab es für die Lokmannschaft noch einen Kaffee.
Da die meisten Plätze im Vorfeld schon reserviert wurden, gab es kein Gerangel um die Plätze. Auch Diskussionen blieben aus – niemand musste sein „Handtuch“ (machen das eigentlich auch
Schweizer?) frühzeitig platzieren.
Mit einem Blick auf das Innern des Wagen beende ich meinen Bericht für heute.
In ein paar Tagen (mehr oder weniger) folgt dann meine Schilderung der Fahrt über die
Furka-Bergstrecke.
Salü Erhard