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Wie viele Autofahrer sind das und wie viele sitzen im Bus, bzw. wollen noch zusteigen?
Hier geht's erstmal überhaupt nicht um "wie viele", sondern um die Verkehrssicherheit, zum Beispiel von gerade ausgestiegenen Reisenden, die vor dem noch stehenden Bus die Straße überqueren und nicht immer damit rechnen, daß ein eiliger Automobilist von hinten vorbeibrettert. Ganz klassische Gefahrensituation an Haltestellen.
Wenn ich dem Bus helfen will, im Verkehr besser voranzukommen, dann baue ich ihm zum Beispiel eine Kap-Haltestelle mit Fahrbahnteiler. Aber nicht, um die Autofahrer zu ärgern, sondern deshalb, weil der Bus dann an der nächsten Kreuzung oder am nächsten Kreisel möglichst weit vorne in der Warteschlange steht. Das kostet natürlich, deshalb machen wir sowas nur dort, wo es am meisten Nutzen bringt: Auf vielbefahrenen Stadtstraßen mit viel Busverkehr und vielen Ein-/Aussteigern an der betreffenden Haltestelle. Für die berühmten Milchkannen-Haltestellen an der Landstraße reicht das Budget nicht, und der Aufwand stände auch in keiner Relation zum Effekt.
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Wenn man schon im Bus sitzt, dann sieht man das natürlich aus einer anderen Perspektive, als die Person, die draußen an der Bushaltestelle steht.
Eben. An den 7-8 Milchkannen zwischen Altrip und Rheingönheim beispielsweise stieg fast nie jemand ein, nachdem der Bus einen der beiden Orte gut gefüllt verlassen hatte - außer dem Rehbach-Joe, den wir so nannten, weil er eben im einzigen Haus an der Haltestelle "Rehbach" wohnte und ab und zu mal dort einstieg. Der wußte, daß er lieber eine Minute zu früh bereitstehen sollte, und auch, daß er vor dem Aussteigen sicherheitshalber beim Fahrer anmeldete, dort auch wirklich aussteigen zu wollen und es kein falscher Alarm von anderen Kiddies war, die so gerne mit den Haltewunschtasten spielten.
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Ich danke ihm ganz herzlich dafür und wünsche ihm alles Gute, dass er weiterhin so arbeitet!
:-) Ja, er war durchaus ein netter Mensch, nur halt ein wenig überkorrekt. Schätzungsweise genießt er längst seinen Ruhestand.
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Was machst Du aber, wenn der Bus nur jede Stunde fährt?
Wie gesagt, ich stelle mich halt 2-3 Minuten vorher hin und beschäftige mich mit irgendwas oder lausche den Vögeln. Inzwischen schaue ich auch gerne mal auf die Karte im Telefon, wie weit mein Bus noch von der Haltestelle entfernt ist. Das ist ein wenig wie die Maurauder's Map bei Harry Potter. Damit läßt sich gut planen, wann man loslaufen muß. Klappt immer - auch zwangsweise, weil draußen auf dem Land sogar ein 60-Minuten-Takt Luxus wäre.
Und im Stadtverkehr ist's mir relativ egal, weil die nächste Straßenbahn 10 Minuten später kommt. Da schaue ich gar nicht mehr auf die Uhr, bevor ich losgehe. Bei Buslinien im 15er oder 20er Takt dagegen schon, und da ist dann auch der ausgestoßene Fluch etwas deutlicher, wenn mir doch mal einer vor der Nase wegfährt. Dann war's aber mein eigener Fehler, denn zu früh sind die Stadtbusse hier eigentlich nie.
Viele Grüße,
Martin