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B3yg: Umbauwagen für die Spur II (mB) (3483 Klicks)

20. Januar 2019 22:48
Mahlzeit,

hier bin ich nun mit dem dritten von vier Bastelberichten. Nun geht es um die Umbauwagen der Bundesbahn.







Der ein oder andere erinnert sich vielleicht an die V100, von der ich zwei Stück dazu gebaut hatte. Über diese hatte ich seinerzeit hier berichtet: [kuerzer.de]





Als Behängung zur 100 boten sich die Umbauwagen als Kompakt und Vorbildgerecht an, sowohl für die Eoche III als auch für die Epoche IV.







Entstanden waren die Umbauwagen, wie der Name schon sagt aus Altfahrzeugen. Dazu wurden 3-Achsige, aber auch zu ergänzende zweiachsige Wagen aus der Länderbahnzeit herangezogen, die zu dreiachsigen Wagen mit modernen Wagenkästen und alten Fahrwerken umgebaut wurden.

Zwar gab es schon ab 1951 mit den yl-Wagen moderne Mitteleinstiegswagen, doch hätten die Mittel nicht gereicht alle Altwagen durch diese Neufahrzeuge zu ersetzen.

So wurden ab 1953 in großem Stil in den DB-Ausbesserungswerken 3-Achsige Umbauwagen gefertigt. Ab 1955 wurden in ähnlichem Stil auch vierachsige Wagen geschaffen.
Durch die Kürze von nur 13 Metern hatten die Dreiachser eine recht günstige Hüllkurve und konnten breiter ausgeführt werden als die vierachsigen Wagen.


Dadurch konnte im Innenraum eine 2+3-Bestuhlung vorgesehen werden, wie man sie auch vom Schienenbus kennt:






Heute wäre das natürlich nicht mehr zeitgemäß, auch wenn so manches Regioshuttle heute auch 2+3-bestuhlt ist.







Hergestellt wurden die Wagen mit Ausstattung für die 2./3. und 3. Klasse mit der Bezeichnung BC3yg bzw. C3yg. Außerdem gab es noch Halbpackwagen und einen einzigen Steuerwagen.
Das obige Bild von Werner Rabe zeigt einen dieser Wagen noch mit der alten Bezeichnung, denn mit der Klassenreform wurde aus der zweiten die erste und aus der dritten die zweite Klasse.











Die Wagen waren für bis zu 85 km/h ausgelegt. Wenn zwei Wagen zu einem Pärchen fest gekuppelt werde, können die Laufeigenschaften soweit verbessert werden, dass die Vmax auf 100 km/h angehoben werden konnte.


Die vor allem in Karlsruhe und Ludwigshafen gefertigten Wagen erreichten eine Anzahl von ca. 6.500, waren jedoch nur eine Brückenlösung. Im Zuge der 70er Jahre sollten die Wagen wieder ausgemustert werden, was sich aber bis Mitte der 80er Jahre hinzog.




1982 konnte der User Lokleitung noch dieses schöne Epoche IV-Motiv mit modellbahngerechter Zugbildung auf der Strecke OF Biber – Dietzenbach festhalten.



Selbst heute sind diese Fahrzeuge als Bauzugwagen oder Aufenthaltsbuden im Bahnbereich noch allgegenwärtig.





Einige Exemplare konnten bei Museumsbahnen und Vereinen erhalten werden:















Auch bei Nachnutzungen wie dieser Gastronomie kann man Umbauwagen heute antreffen. Alleine in Mannheim gibt es zwei Gastronomiebetriebe in alten Umbauwagen:







Nun aber zur Umsetzung im Maßstab 1.22,5:





Zur Planung nutze ich die bewährten Zeichnungen von Horst-Dieter Hettler, der mir auch für die E41, eines meiner aktuellen Projekte, wertvolle Pläne lieferte.
Zum aktuellen Baufortschritt zeige ich auf meiner Seite im Fratzenbuch immer wieder Bilder.




Ein anspruchsvollerer Part war die Beschriftung, für Epoche III und Epoche IV, doch dabei konnte mir das DSO-Wagenforum etwas weiterhelfen:
















Erstellt habe ich die Vorlagen in CorelDraw. Als Decals gedruckt hat sie mir Andreas Nothaft: [www.modellbahndecals.de]
















Beim Bau des Wagenkastens habe ich mich für eine vollständige Ausführung in MDF entschlossen. Die Dächer entstanden wieder klassisch in Stufenform, was ich bei derart hohen Dächern wohl kein weiteres Mal mehr machen würde. Aber man lernt ja immer dazu ;-)






















Die Wagenkästen wurden so ausgeführt, dass der Wagekasten von der Bodenplatte abnehmbar bleibt












Ausspachteln der Unebenheiten im Dach.









Vollständiges Spritzspachteln der Wagenkästen












Die Lüfter am Dachende wurden als Einzelteil angefertigt und angeklebt.










Bau der Bestuhlung für die erste Klasse



























Lackieren der Wagen









Die Puffer stammen von Bertram Heyn und wurden mit der nach ihrem Erfinder Rainer Schäfer benannte „ReiSchäBrü“ brüniert.



Zwei der Wagen erhielten Kunststoffpuffer von Strauß, die sich im Wagenbereich auch durchaus sehen lassen können. Hier der Vergleich:





















Die Kupplungen stammen von Regner.






Bau der Trittstufen. Die Träger wurden aus Kunststoff gefräst und die Auflagen gelasert.

















Einbau der Bestuhlung








Zwischendurch schaute auch mal die Aufsicht vorbei









Für die Gummiwülste am Wagenende suchte ich länger nach Lösungen. Letztendlich konnte ich im Interet tatsächlich einen schwarzen Gummischlauch finden, der vom Durchmesser her passt: [www.amazon.de]





















Beschriften der Fahrzeuge











Geschafft!

Hier nun einige Eindrücke der fertigen Wagen:























Das war es nun, mein erstes Reisezugwagenprojekt für die Vollbahn. Vielleicht kann ich die gewonnenen Erkenntnisse mal für den Bau von weiteren Reisezugwagen nutzen :-)




Soweit für heute!


Alla hopp!
Thema Autor Datum/Zeit

» B3yg: Umbauwagen für die Spur II (mB) (3483 Klicks)

Tw237 20. Januar 2019 22:48



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