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Kurzer Abstecher nach Polen, Teil 1: Über Nacht nach Warschau (22 Bilder) (1406 Klicks)

25. März 2019 15:53
Hallo allerseits,

vier Tage im Februar nutzte ich für einen kurzen Abstecher nach Polen. Drei Urlaubstage aus 2018 wollten natürlich sinnvoll verbracht werden, und nachdem ich eher beiläufig mitbekommen hatte, dass in Łódź die Stilllegung der Linie 43 ansteht war das Ziel relativ schnell geklärt. Nebenbei wollte ich noch bei den Koleje Mazowieckie nach ein paar alten Bekannten sehen. Die Reise werde ich euch hier in den nächsten Wochen in mehreren Teilen servieren, wie viele Teile es genau werden weiß ich jetzt noch nicht.





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Seit meinem letzten Besuch in Polen wurde das Angebot an guten Zügen weiter verschlechtert, einige Relationen, wie der IC Krakau - Cottbus - Berlin, wurden trotz recht guter Auslastung längst ganz eingestellt. Und so habe ich die Entscheidung getroffen, von Berlin nach Warschau versuchsweise den IC-Bus zu benutzen. Die IC-Busse werden von der DB ja wie Sauerbier angeboten, selbst durch das Abwählen von Bussen in der Fahrplanauskunft lassen sie sich nicht unterdrücken. Und da man ja nicht vorschnell urteilen sollte, dachte ich mir "ich probier's mal". Immerhin war die Fahrt spottbillig, und das im Buchungssystem hat sich von den 42,25 Euro sogar noch ein Hanuta-E-Coupon im Wert von 10 Euro abziehen lassen...






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Aber beginnen wir am Anfang:
Die Reise startete am 23. Februar 2019 in Mannheim Hbf. ICE 276 war kam mit dem führenden 401 507 an:






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Umsteigen in Berlin Hauptbahnhof, wo die schönen 182er weit unter ihren Fähigkeiten im Regionalverkehr eingesetzt werden:






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Nach einer kurzen Zwischenmahlzeit beim amerikanischen Spezialitätenrestaurant meines Vertrauens machte ich mich auf, den Halteplatz des IC-Busses zu suchen. Der war in der Dunkelheit gar nicht so einfach zu finden. Kein Problem, wenn man weiß wohin man gehen soll. Eine Ausschilderung vor Ort gibt es aber nicht, oder zumindest habe ich keine gesehen. Hilfreich war wieder einmal das Mobiltelefon mit seiner Kartenäpp. Der IC-Bus ist reservierungspflichtig, und diese Reservierung ist im Fahrpreis inbegriffen. Während sonst bei der DB Anschlussreservierungen nichts zusätzlich kosten, wollte das Buchungssystem für die Fahrt von Mannheim nach Berlin 4,50 Euro zusätzlich. Zur Strafe für die DB habe ich die Reservierung dann bei den ÖBB gebucht.






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Der Bus war ein moderner Setra des polnischen Unternehmens Sindbad. Im Bus hatte ich Platz 55, in der zweiten Reihe hinter dem Fahrerplatz...






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...der natürlich, im Gegensatz zu mir, nicht die Nacht schlafend verbringend wollte. Die Musik aus dem Radio war zwar sehr dezent, und mein rechter rechter Platz war auch leer. Richtig gut geschlafen habe ich trotzdem nicht. Ein Blick nach vorn:






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Im Bus, eines polnischen Subunternehmens, der eine Verbindung zwischen Deutschland und Polen herstellt waren die meisten Mitfahrer polnische Staatsbürger. Dennoch kamen die Ansagen der DB durchweg aus der Konserve und ausschließlich auf deutscher und englischer Sprache. Polnisch ansonsten eher Fehlanzeige - verkehrte Welt.
Die beiden Fahrer hatten natürlich keinerlei Probleme, sich auf polnisch zu verständigen, smiling smiley . Gegen 6:35 Uhr kamen wir - für mich völlig überraschend - am Warschauer Westbahnhof (Zachodnia) an, ziemlich genau eine Stunde vor Plan. Das sollte sich mal irgendein Zug trauen. Also noch schnell ein Foto zur Dokumentation - man beachte auch das improvisierte DB-Logo auf der Front. Aus Komfortgründen werde ich künftig dennoch wieder den Zug nehmen. Busse sind eben doch nur Schienenersatzverkehr.






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Der Zugang vom Busbahnhof zum Bahnhof Warszawa Zachodnia:






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Vorab hatte ich mir bei den Koleje Mazowieckie ein "Wspólny Bilet Samorządowy" gekauft, was etwa soviel wie "Gemeinsame Fahrkrte der Lokalregierungen" bedeutet. Das bietet für 38 Zloty, also nicht mal 10 Euro, einen Tag lang freie Fahrt auf den Zügen der KM und 7 weiterer Privatbahnen, nämlich der Warszawska Kolej Dojazdowa (WKD), Łódzka Kolej Aglomeracyjna (ŁKA), Koleje Wielkopolskie (KW), Koleje Małopolskie (KMŁ), Koleje Śląskie (KŚ), Koleje Dolnośląskie (KD) und Arriva RP, deren Netze aber nur sehr bedingt miteinander verbunden sind. Und für einige dieser Bahnen gibt es auch Ausnahmen von der Gültigkeit. Es ist dennoch ein ganz gutes Mittel, zumindest einen Teil des unsäglichen polnischen Eisenbahn-Tarifdschungels zu umgehen, wo jede Bahn ihr eigenes Süppchen kocht und eine gegenseitige Anerkennung der Fahrkarten eher die Ausnahme als die Regel ist.





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Ich begab mich auf den Bahnsteig, mein nächstes Ziel war der Bahnhof Warszawa Stadion. Trotz des frühen Sonntagmorgens herrschte schon dichter Verkehr. Allgegenwärtig sind die für Polen so typischen "Kibel" der Baureihe EN57, mittlerweile aber überwiegend modernisiert wie dieser EN57-AKM von Koleje Mazowieckie:






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Dieser 45WE ist ein "Impuls" von Newag. Er sollte mich zum Stadion bringen:






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Die Inneneinrichtung ist recht hübsch und die Sitze sind bequem, WLAN und Steckdosen gibt es auch:






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Am Haltepunkt Warszawa Stadion kam in Gegenrichtung ein zumindest äußerlich weitgehend originaler EN57 der KM vorbei:






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Unterschiedliche Modernisierungsvarianten als EN57-AKM und EN57-AL:






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Auch das ist ein Newag Impuls, allerdings im Einsatz bei der Warschauer S-Bahn SKM - ihn hätte ich mit meiner Fahrkarte nicht benutzen dürfen. Aber dafür hätte es wieder andere Verbundfahrkarten gegeben, die auf anderen Abschnitten meiner Reise nicht gegolten hätten.






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Bei den Fernzügen von PKP Intercity natürlich auch nicht. Hier mal konventionell Lokbespannt mit EP 09 026:






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Ich verließ den Bahnhof und konnte dort die Vorbeifahrt eines "Elf" von Pesa (Baureihe 27WE) fotografieren. Mein nächstes Ziel war der Kopfbahnhof Warszawa Wileńska, der einen guten Kilometer entfernt liegt. Dabei wollte ich "so nebenbei" einige Bilder der Warschauer Straßenbahn machen:






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Auf dem Weg zum Bahnhof Wileńska nahm ich mir die Zeit, die Straßenbahnen der polnischen Hauptstadt ein wenig zu beobachten. Wagen 3642 ist einer von 50 Vertretern der ab 2014 gebauten Bauart 128N von Pesa, der sechsachsigen Variante des "Pesa Jazz":






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Wagen 3211 ist zwei Jahre älter und gehört als Einrichtungswagen zu der weit verbreiteten Bauart Pesa Swing:






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Wenn das Geld schon nicht für einen kompletten Anstrich reicht, dann doch zumindest für ein bisschen Kunst am Bau. Mir gefällt's ausgesprochen gut:






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Der Wagentyp 116Na wurde zwischen 1998 und 2000 von Konstal in Zusammenarbeit mit Alstom gebaut. 29 Wagen dieses Typs sind in Warschau unterwegs, hier der 3019:






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Wobei man mit dem Firmennamen Konstal doch eher Fahrzeuge dieser Art verbindet - der 105N2K 2064 wurde im Jahr 2000 modernisiert:






Hier beende ich Teil 1. In einigen Tagen folgt Teil 2 mit noch ein bisschen Warschauer Straßenbahn und Eisenbahn rund um die polnische Hauptstadt.

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
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