19. Oktober 2019 12:18
In diesem Jahr sollte es - nach den Bergen im letzten Jahr - also ins Flachland gehen → auch Recht.

Pünktlich (die DB sieht es eigentlich ganz gerne, wenn die Reisenden rechtzeitig vor der Abfahrt am Bahnsteig stehen und warten moody smiley) trafen sich an einem Provinzbahnhof – zumindest an der Anzahl der haltenden Fernzüge gemessen – in der Monopolregion, um mit einer (Überland) S-Bahn an einen nahegelegenen Bahnhof zu fahren, den ein Vorstand (offenbar einer Molkerei) wohl gerne durch einen „Halt auf der grünen Wiese“ ersetzt hätte, na ja, Planungen hierfür gab es öffensichtlich bereits – aber wie man hört, soll der damals dafür Zuständige ja auch einen Flughafen nicht fertiggebaut haben ….............................


Genug der Anschweife - zurück zur eigentlichen Geschichte:
Zur vorgesehenen Zeit erreichten wir den Kölner Hauptbahnhof mit seiner imposannten Bahnsteighalle, hier möchte ich keineswegs versäumen, das (sozusagen) „Standardbild“ zu zeigen.



Auch der Folgezug (ein ICE) fuhr zur geplanten Zeit ein → nach zwei pünktlichen Verbindungen sollte es dies aber für den heutigen Tag gewesen sein, zumindest was die DB betraf.

Nachdem alle Reisewilligen eingestiegen waren – und dies dauert eigentlich schon länger, als die Planer dafür vorgeben – gab der Zugführer (mundartlich: Schaffner) den Achtungspiff. Mehr passierte in der nächsten ¼ Stunde eigentlich nicht, also Zeit für Bilder:



Im Nahverkehr legt man (mittlerweile wohl alle Verkehrsbetriebe, nicht nur die Bahn) sehr viel Wert auf Barrierefreiheit. Aber im Fernverkehr? Fehlanzeige, auch die Wagen der neuesten ICE-Generation erreicht der geneigte Fahrgast nicht stufenlos – warum auch, man hat ja offensichtlich Zeit in den Bahnhöfen. Diese kann man danach auf der Schnellfahrstrecke wieder aufholen – oder ggf. auch nicht.

Ziemlich stotz bin ich auf das folgende Bild, eines Nahverkehrstriebwagens ohne die störenden Fahrleitungsmasten davor:



Da „unser“ Zug immer noch nicht abfuhr – der Zugführer hatte nach 20 Minuten zumindest mal zum 2. Mal gepfiffen (und sich dabei jedes Mal mit den Fingern die Ohren zugehalten → lustig) entdecke ich beim umsehen, dass in der Bahnsteighalle wohl schon einige Zeit kein Staub mehr gewischt wurde.



Immerhin teilte man uns zwischenzeitlich – gnädigerweise – mit, dass der Zug wohl Bremsprobleme habe und es noch eine geraume Zeit dauern werde, bis man abfahre → aha.

Darauf hin überschlugen sich die Ansagen: Im Wechsel mit der Info, dass man wohl demnächst starten werde, erfuhren wir, dass dieser Zug nicht nach München fahre (Gott sei Dank) und die Reisenden, die nach München möchten, wieder aussteigen sollen, „Ihr“ Zug (also offensichtlich nicht der der DB) stehe noch vor dem Bahnhof.

Einige Zeit und einen weiteren Pfiff später – mittlerweile konnte ich die Münchendurchsage fehlerfrei mitsprechen – fuhren wir doch plötzlich und unerwartet los → langsam eben. Zu langsam für die Schnellfahrstrecke in Belgien: Wir wurden auf eine reizvolle Nebenstrecke ausgeleitet – Fluss, viele Tunnel, noch mehr Kurven und staunende Gesichter auf den Bahnsteigen bei Durchfahrt des ICE. Was will man mehr.



Als Ersatz für das erstaunte (oder zornige?) Gesicht der Zugbegleiterin bei der Fahrkartenkontrolle auf meine Frage, wann wir den endlich in München wären, ein Bild eines Thalys in Brüssel Nord. Ich denke, wenn ich die Dame bei meiner Frage noch fotografiert hätte, wäre ich wohl an Ort und Stelle ausgestiegen – ohne anzuhalten und die Tür zu öffnen. Na ja, über einen Gag kann eben nicht jeder lachen → aber zumindest mal wir vier.



Vor dem Fenster wurde es zusehens ebener. Nach einer endlos langen Fahrt durch die weite Landschaft erreichten wir ab Brüssel Nord mit einem Triebwagen, der offensichtlich aus dem Musumsbestand genommen wurde (soll ja gerade „chic“ sein – gerade bei einem Verkehrsunternehmen einer Monopolregion) viel später als ursprünglich vorgesehen unser Übernachtungsziel.

Mit einem Strandbild des gewählten Urlaubsortes beende ich meine Schilderung der Anreise. Demnächst folgt dann der 2. Teil, der sich mit dem eigentlichen Grund unserer Reise befasst.



Und wer jetzt der Meinung ist, hier (also natürlich dort) sieht es nicht gerade aus wie sich der geneigte Reisende „Urlaub in einem kleinen Ort an der Nordsee“ vorstellt, dem kann ich sagen: Mir ging es genau so! no smiley


Salü Erhard



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.10.19 17:58.
Thema Autor Datum/Zeit

» Unterwegs mit dem Heidelberger Straßenbahner – oder „im Pommesundwaffelland. (1226 Klicks)

Heidelberger Straßenbahner 19. Oktober 2019 12:18

Re: Unterwegs mit dem Heidelberger Straßenbahner – oder „im [i]Pommesundwaffelland“[/i]. (667 Klicks)

Erbsenzähler89 19. Oktober 2019 14:54

Re: Unterwegs mit dem Heidelberger Straßenbahner – oder „im Pommesundwaffelland. (692 Klicks)

Heidelberger Straßenbahner 19. Oktober 2019 17:57



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