Der große Lokleitung-Adventskalender, Türchen 19 (913 Klicks)
Heute öffnen wir das 19. Türchen des Adventskalenders.
Wir befinden uns im Nachbarland Luxembourg, im Bahnhof von Rumelange.
Das "Luxemburger Krokodil" 3619 wartet am 8. Mai 1989 abgebügelt auf weitere Einsätze.
Zwanzig dieser Loks wurden zwischen 1958 und 1960 von MTE und Schneider Jeumont an die Luxemburger Staatsbahn CFL geliefert, es bleiben bis zum Jahr 1998 die einzigen Elloks der CFL. Die Loks waren baugleich mit den 148 Loks der französischen Baureihe BB 12000.
Die Loks der Serie CFL 3600 / SNCF BB 12000 waren Einsystemloks für den Einsatz unter 25 kV / 50 Hz Wechselstrom. Zusammen mit den BB 13000, CC 14000 und CC 14100 stellten sie die erste Generation französcher Wechselstromloks für die Industriefrequenz 50 Hz dar - bei allen vier Baureihen waren unterschiedliche Antriebstechniken eingebaut worden. In den BB 12000 und CFL 3600 wird der von der Oberleitung abgenommene Strom über zwei Transformatoren auf 750 Volt reduziert und über vier Ignitrons, steuerbare Quecksilberdampfgleichrichter, gleichgerichtet und den Gleichstrom-Fahrmotoren zugeführt.
Viele 3600 trugen ein Wappen - bei der 3619 ist auf der Führerkabine das Wappen der Gemeinde Wasserbillig angebracht. Ursprünglich wurden sie, wie auch die französischen Schwesterloks, in blauer Farbgebung geliefert, zwischenzeitlich lackierte man einige in "toledograu" um, aber spätestens in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre erhielten sie die CFL-Standardfarbgebung in bordeauxrot mit gelben Zierlinien und Anschriften.
In Luxemburg waren diese Lokomotiven vor Zügen aller Art anzutreffen - eine 3600 mit einigen ozeanblau/beigen DB-Schnellzugwagen gab ein tolles Bild ab, aber auch vor den "einheimischen" Wegmann-Wagen oder Güterzügen machten die Loks mit ihrem Mittelführerstand einen "urigen" Eindruck. Grenzüberschreitend fuhren sie bis zu den französischen Nachbarn nach Thionville und Metz.
Während die französischen Schwesterloks schon zum Jahresende 1999 den Dienst quittierten, blieben die luxemburgischen 3600er bis Mai 2005 im Einsatz - sie wurden im wesentlichen durch neue Triebwagen und die 2004 gelieferte Baureihe 4000 (Bombardier Traxx analog zur DB-185) überflüssig. Die 3602 ist im Bahnpark Augsburg erhalten, die 3608 ist, wieder in blauer Farbgebung, betriebsfähige Museumslok in Luxemburg. Die übrigen Loks, so auch die 3619, wurden verschrottet.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
Wir befinden uns im Nachbarland Luxembourg, im Bahnhof von Rumelange.
Das "Luxemburger Krokodil" 3619 wartet am 8. Mai 1989 abgebügelt auf weitere Einsätze.
Zwanzig dieser Loks wurden zwischen 1958 und 1960 von MTE und Schneider Jeumont an die Luxemburger Staatsbahn CFL geliefert, es bleiben bis zum Jahr 1998 die einzigen Elloks der CFL. Die Loks waren baugleich mit den 148 Loks der französischen Baureihe BB 12000.
Die Loks der Serie CFL 3600 / SNCF BB 12000 waren Einsystemloks für den Einsatz unter 25 kV / 50 Hz Wechselstrom. Zusammen mit den BB 13000, CC 14000 und CC 14100 stellten sie die erste Generation französcher Wechselstromloks für die Industriefrequenz 50 Hz dar - bei allen vier Baureihen waren unterschiedliche Antriebstechniken eingebaut worden. In den BB 12000 und CFL 3600 wird der von der Oberleitung abgenommene Strom über zwei Transformatoren auf 750 Volt reduziert und über vier Ignitrons, steuerbare Quecksilberdampfgleichrichter, gleichgerichtet und den Gleichstrom-Fahrmotoren zugeführt.
Viele 3600 trugen ein Wappen - bei der 3619 ist auf der Führerkabine das Wappen der Gemeinde Wasserbillig angebracht. Ursprünglich wurden sie, wie auch die französischen Schwesterloks, in blauer Farbgebung geliefert, zwischenzeitlich lackierte man einige in "toledograu" um, aber spätestens in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre erhielten sie die CFL-Standardfarbgebung in bordeauxrot mit gelben Zierlinien und Anschriften.
In Luxemburg waren diese Lokomotiven vor Zügen aller Art anzutreffen - eine 3600 mit einigen ozeanblau/beigen DB-Schnellzugwagen gab ein tolles Bild ab, aber auch vor den "einheimischen" Wegmann-Wagen oder Güterzügen machten die Loks mit ihrem Mittelführerstand einen "urigen" Eindruck. Grenzüberschreitend fuhren sie bis zu den französischen Nachbarn nach Thionville und Metz.
Während die französischen Schwesterloks schon zum Jahresende 1999 den Dienst quittierten, blieben die luxemburgischen 3600er bis Mai 2005 im Einsatz - sie wurden im wesentlichen durch neue Triebwagen und die 2004 gelieferte Baureihe 4000 (Bombardier Traxx analog zur DB-185) überflüssig. Die 3602 ist im Bahnpark Augsburg erhalten, die 3608 ist, wieder in blauer Farbgebung, betriebsfähige Museumslok in Luxemburg. Die übrigen Loks, so auch die 3619, wurden verschrottet.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
| Thema | Autor | Datum/Zeit |
|---|---|---|
| Lokleitung | 19. Dezember 2019 16:38 |
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