Das liegt an den langen Verfahren für Planung und Genehmigung für den Umbau des Bahnhofs und Betriebshofs Käfertal. Vor 2027 ist kaum mit einer Fertigstellung des Umbaus zu rechnen. Glücklicherweise hat man ja gerade noch rechtzeitig die Bremse gezogen und ist von der lange Zeit geplanten "Optimierung" (Verkleinerung bis zur annähernden Auflassung) des Betriebshofs abgekommen. Und es würde keinen Sinn machen, den Bahnhof für sich alleine umzubauen, weil der Betriebshof dazu zwingend auch "angefasst" werden muss und über Jahre nur sehr eingeschränkt nutzbar wäre.
Die Franklin-Linie auf Gedeih und Verderb in die Innenstadt durchzubinden und dem Bahnhof Käfertal im jetzigen Zustand zusätzlich "aufzudrücken" wäre aber auch nicht zielführend. Die Durchlässigkeit des Bahnhofs ist jetzt schon an der Grenze des Möglichen angelangt, eine zusätzliche Linie würde die Pünktlichkeit der Züge massiv negativ beeinflussen.
Hier rächt es sich, dass man sich beim Umbau 1993/95 für die Minimalstlösung entschieden hat, und andere, teurere Varianten wegen der praktisch nicht vorhandenen finanziellen Ausstattung der OEG damals nicht verwirklicht wurden. Allerdings war vor 25 Jahren auch nicht im Entferntesten absehbar, wie sich die Stadt und der ÖPNV entwickeln würden und welche Anforderungen an moderne Leit- und Sicherungstechnik heute im Gegensatz zu den damals sehr vereinfachten Systemen gestellt würden.
Somit ist der Zwischenzustand mit Pendelverkehr zur Bensheimer Straße ein Kompromiss zwischen den politischen Wünschen und dem technisch Machbaren.
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.20 15:48.