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Streckenwanderung im „Schwarzen Loch“ – oder – die Veränderung einer Landschaft, Teil 1 (1041 Klicks)

11. Juni 2020 18:15
Vorwort:
Bei den – eigentlich immer schönen und informativen – Reiseberichten liest man ab und an in den Kommentaren, warum eigentlich nie (oder meinetwegen auch selten) Berichte „aus der Region“ eingestellt werden.

Nun will ich diesem Manko abhelfen und das Heidelberger Streckennetz ein wenig zeigen.
Erwartet aber bitte keine perfekten Aufnahmen (dies sei anderen vorbehalten), sondern meine Schnappschüsse zeigen Betriebssituationen, in denen eben Masten, Schilder und Passanten/Fahrgäste und sogar Fahrzeuge vor den Bahnen zu sehen sind!

Prolog;
Nachdem wir (also ich aktiv und Ihr virtuell) die bestehenden Strecken im „schwarze Loch“ in den letzten Jahren alle erwandert haben, kommen wir nun zu den neugebauten. Und weil wir in der „nördlichsten italienischen Stadt (so zumindest die Eigenwerbung) damit relativ schnell „durch“ wären, nehme ich die Strecken, die umgebaut wurden mit dazu → na ja, dauert auch nicht viel länger.

Da ich hier auch Bilder besitze, die dass „Vorher“ zeigen, schildere ich keinen Streckenverlauf, sondern suche ich mir in dieser Bilderserie einen bestimmten Ort heraus und möchte die Veränderungen aufzeigen. Da die umgebende Bebauung zum Teil noch nicht überall fertiggestellt ist, gehe ich auch nicht chronologisch vor.


Beginnen möchte ich mit der Grünen Meile zwischen den Kreuzungen Da-Vinci-Straße und Agnesistraße:


Bericht:
Vor einigen Jahren wurde in Heidelberg der Güterbahnhof aufgegeben und komplett nach Mannheim verlegt – die Gründe hierfür sind wohl vielschichtig und spielen – zumindest hier – keine Rolle.



Bilder des Güterbahnhofs fehlen mir leider gänzlich, auch die Abrissarbeiten interessierten mich eigentlich nie sonderlich und so stammt mein erstes Bild von dem Tag an dem bei Schachtungsarbeiten im Bereich der heutigen Da-Vinci-Straße eine 150 kg Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg (Tipp: Unter der Plane) gefunden wurde.
Da ich – tätigkeitsbedingt – dadurch „viel um die Ohren“ hatte – zuerst sollte der Verkehr für die Zeit der Entschärfung im 300 m Radius eingestellt werden – musste ein Handybild damals reichen.
Auch den genauen Tag weis ich leider nicht mehr (erinnert sich eventuell einer der Leser noch an das genaue Datum?). Zum Glück (für uns) war der Sicherheitsbereich dann doch nur 100 m und es betraf lediglich die Linie 2 (die übrigens dann mit einem Bus-Ersatzverkehr über die BAB ersetzt wurde).

Rechts hinter dem Zaun fährt heute die Linie 22 durch die Grüne Meile.





Im August 2016 lagen in diesem Bereich dann die ersten Gleise Auch die ersten Gebäude entstanden. Heidelberg (bzw. der Stadtrat) wollte eigentlich einen anderen Namen für den neuen Stadtteil dessen Arbeitstitel Bahnstadt war. Es wurde sogar ein Wettbewerb in der überregionalen (und auch einzigen) Zeitung ausgeschrieben bei dem aus reichlich ausgefallene Namen die fünf besten prämiert wurden – aber wie es nun mal so ist → der Arbeitstitel hatte sich in der Bevölkerung bereits etabliert. Die Politik hatte in weiser Voraussicht eh vorher bereits beschlossen, dass einer der Gewinnertitel nicht bindend sei. rolling eyes smiley





Gemäß einer Liedstrophe von Reinhard May (An einem nebligen Novembertag) startete die Bügelfahrt auf der neuen Strecke. Mit den gängigen Heidelberger Fahrzeugtypen fuhren wir am 22. November 2017 im Schritttempo über die Czernybrücke bis zur Haltestelle Kranichweg/Stotz.



Nebenbei etwas unnützes Wissen:
Zu diesem Zeitpunkt zogen auch die ersten Mieter in die Gebäude ein. Mit dem Bau waren die Baufirmen Wochen im Rückstand, teilweise wohnten die Familien bereits einige Zeit in Hotels. Der Zustand der (zukünftigen) Straße rechts und links des Grüngleises sollte sich auch in den nächsten Monaten nicht bessern, aber auch Gummistiefel sollen sehr kleidsam sein. happy smiley



Zum Schluss nun noch zwei erst wenige Tage alte Bilder:



Der (zumindest für die HSB) letztgebaute M8C 3258 überquert die Da-Vinci-Straße und fährt entlang – wenn er „durch“ fahren wollte, müsste die Trasse rund 200 m weiter südlich liegen – die Bahnstadt zum Bismarckplatz. Im Hintergrund erkennt man die Haltestelle Gadamerplatz, an der der IV-Verkehr über den Haltestellenbereich geführt wird.
Da sich an die vorgeschriebenen 10 km/h so gut wie kein Autofahrer hält, gibt es immer wieder gefährliche Situationen beim Fahrgastwechsel → aber vielleicht funktioniert ja auch irgendwann die LSA, die die Autos anhalten soll.

Vor meinem letzten Foto eine kleine Anmerkung am Rande:
Als ich fragte, wer so einen Sch... geplant habe, erhielt ich die Antwort, ob ich wisse, was ein Quadratmeter in der Bahnstadt koste. Nö, weiß ich natürlich nicht – aber wenn man den IV-Verkehr hinter dem Wartebereich herum geführt hätte, bräuchte man meiner Schätzung nach je Seite 2,00 m mehr → macht bei 40 m Haltestellenlänge sumasumarum 160 qm.

Aber ich verstehe auch nicht, warum auf einer offiziellen OEG-Umleitungsstrecke (oh – ein Unwort) die Haltestellen nur 40 m lang sind.



Mit einem Blick Richtung Westen endet heute meine Schilderung über einen Stadtteil in dem ich persönlich „nicht tot über dem Zaun hängen möchte“ - aber dass möchte so manch Einer auch nicht in meinem Heimatort (und je nach dem wer dies wäre, ich übrigens auch nicht) tired smiley.



Salü Erhard


P.S: Fortsetzung folgt, wenn gewünscht und die Umfeldbebauung der neuen Strecken abgeschlossen ist.
Thema Autor Datum/Zeit

» Streckenwanderung im „Schwarzen Loch“ – oder – die Veränderung einer Landschaft, Teil 1 (1041 Klicks)

Heidelberger Straßenbahner 11. Juni 2020 18:15

Re: Busersatzverkehr über die BAB (57 Klicks)

Leon Klatt 04. Februar 2024 17:52



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