Erbsenzähler89 schrieb:
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> Du gehst in Deinem Beitrag davon aus, dass das
> Ziel darin bestehe, das Defizit zu minimieren. Das
> geringste Defizit gäbe es demnach mit 0
> Fahrgästen.
Das wäre die Folgerung des letzten Satzes im vorletzten Absatz.
Ich habe nicht geschrieben, dass ich davon
grundsätzlich ausgehe (siehe Diskussion der Job- und Semesterticketvereinbarung). Es wäre auch nicht sonderlich aussichtsreich, das für den ÖPNV vorrauszusetzen.
Das Defizit wird aber maßgeblich bei der Diskussion um die fehlende Anerkennung von Rabattkarten vorgebracht und das sehr einseitig.
> Das ist aber nicht so. Das Hauptziel
> der großen Verkehrsunternehmen und der Politik der
> großen Städte in der Region ist es, die Zahl der
> beförderten Personen zu steigern und neue Angebote
> zu schaffen, auch um den Preis eines steigenden
> Defizits. Deshalb halte ich auch die Zielsetzung
> für völlig richtig, das Job-Ticket auszuweiten.
Dagegen gehe ich gar nicht.
Das Jobticket ist aber ein "Friss-oder-Stirb"-Angebot.
Für Neukunden sind zunächst Einzelfahrkarten die Anlaufstelle und dort wird man erstmal von Mondpreisen erschlagen (und fehlenden Rabatt-Optionen).
Dann gibt es noch Kunden, die bislang Einzelfahrkarten gekauft haben, für die sich nun aber schon ein Jobticket rechnet: Ein bisschen Kundenbindungseffekt und ein Paar Fahrten mehr, die nicht erforderlich wären.
Zuletzt verbleiben noch diejenigen Kunden, die täglich in der HVZ pendeln. An denen verdient man dann eben weniger.
Wer sich zum Kauf einer Zeitkarte entschließt, der wird bereits eine gewisse Affinität zum Bahnfahren aufweisen, damit auch eine höhere Zahlungsbereitschaft haben und die sollte man denen schon abnehmen. Viele Abonennten kaufen auch nur deshalb Zeitkarten, weil es bequem ist.
In der HVZ sind auch die Staus am größten, d.h. der öffentliche Verkehr ist hier im direkten Wettbewerb auch am meisten Wert.
An dieser Stelle verliert man durch übergünstigte Angebote Einnahmen und an anderer Stelle hat man keine Kunden, die pro Beförderungsfall eigentlich sehr hohe Einnahmen bringen (Einzelfahrscheine).
Das gehört alles stärker berücksichtig.
> Ich nicht. Natürlich hat der VRN mit seinen
> Verbundunternehmen ein höheres Interesse an mehr
> eigenen Abos als daran, dass die Kunden eine
> BahnCard der DB Fernverkehr haben und damit
> rabattierte Fahrkarten zum Bartarif kaufen.
Das ist natürlich richtig. Ich hatte mich eigentlich trotz fester eigener Sichtweise zu dem Thema sehr bemüht, möglichst alle Gesichtspunkte vorzubringen. Ich kann die Verkehrsverbünde teilweise auch nachvollziehen. Das hätte noch dazugehört. Immerhin geht mit einer verkauften Zeitkarte erstmal ein großer Batzen in die Verbundkasse, für den viele BC-Tickets gekauft werden müssten.
Realisitisch gesehen hat man v.a. in den baden-württembergischen Verbünden keine andere Wahl mehr, als die Bahncards voll anzuerkennen. Die Leute flüchten in den bwTarif und hier sind bereits Entwicklungen eingetreten.
Ich hätte das so auch nicht erwartet.
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.08.20 15:07.
