Ende September 2020 starteten vier Gesellen Ihre jährliche dreitägige Eisenbahnfahrt. Ja, ist schon einige Tage her, aber Körper-bedingt hatte ich in den vergangenen Wochen viel Zeit, Reiseberichte zu schreiben – besonders wenn sie, wie Dieser umfangreich sind und mehrere Teilen umfassen.
Nun aber zur Reiseschilderung:
Im vorherigen Teil endete mein Reisebericht mit einem Bild, dass den Bahnhofsteil der
Kleinen Scheidegg zeigt, von dem die Züge Richtung
Lauterbrunnen abfahren. In Diesem stehen zwei Züge, die von
BD 4/4 Triebwagen geführt werden zur Abfahrt bereit. In den Jahren 2009 bis 2012 wurden die 1970 beschafften
Tw 119 bis
124 modernisiert: Sie erhielten das aktuelle gelb-grüne Farbschema und wurden auf Drehstromasynchronmotoren umgerüstet, somit können sie heute mit den 1998 beschafften sechsachsige Gelenksteuerwagen
Bt 241–244 verkehren.
In der Station
Wengernalp begegnete uns ein bergwärts fahrender
Bhe 4/8-Verband (nennt man in der Schweiz bestimmt anders, leider weis ich nicht wie). Diese Tw werden als
Pano bezeichnet und können ebenfalls mit einem sechsachsigem Steuerwagen
BDt verstärkt werden.
Im Bildhintergrund wäre zum letzten Male der Gipfel der
Jungfrau zu sehen, wenn Diese sich nicht mit Wolken umgeben hätte → kennt man ja aber bereits irgendwoher
.
Kurz oberhalb der Station
Allmend (1509 m ü.NN) kann man bereits den autofreie Ort
Wengen erspähen, wenn man auf der richtigen Seite sitzt. Auch der dortige Bahnhofsbereich ist bei genauer Betrachtung in Bildmitte zu sehen. Auf einen – zuerst angedachten – roten Pfeil, der darauf zeigt, habe ich im nach hinein dann doch verzichtet – ist wohl auch besser so
.
Vor uns verkehrte ein Verband aus den vier 1988 beschafften
BDhe 4/8 (Nummern:
131–134; Hersteller:
SLM/ABB; Achsformel: 2'z 2'z + 2'z 2'z; Länge: 31,16m; Gewicht: 42,4t; Vmax: 28km/h; Leistung: 804kW).
Diese sehen, zumindest für mich – denen der im gleichen Zeitraum gebauten Triebwagen der
Zugspitzbahn und der
Wendelsteinbahn ähnlich, Ob hier ein gleiches Grundkonzept zugrunde liegt, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Die Tw der beiden Bahnen in
Deutschland sind ja auch in der Technik unterschiedlich – auch die Spurweite unterscheidet sich zu denen der
WAB.
In der Regel fahren je zwei
BDhe 4/8 gekuppelt mit einem der
Bt 251–252 auf der
Lautenbrunnener Seite.
Zwischen
Wengen und
Lauterbrunnen wurde1910 eine neue Trasse in Betrieb genommen. Im Gegensatz zur ursprünglichen direkten Strecke mit einer Steigung bis zu 250‰ weist sie lediglich 180‰ auf. Hauptgrund war wohl, dass die alte Streckenführung unterhalb von
Wengen durch einen Rutschhang verläuft, die Versuche zur Stabilisierung waren nicht von Erfolg gekrönt. Die steile Streckenführung verursachte zudem hohe Betriebskosten.
Trotzdem blieb die alte Strecke bis Ende 2007 in Betrieb und wurde für den Güterverkehr genutzt. 2009 wurde die Strecke zurückgebaut, dies bedeutete jedoch, dass lediglich die Schienen entfernt wurden, an den unzugänglicheren Stelle blieb auf weiten Strecken das Schotterbett bestehen → na, ja; für die Anlage eines Fahrradweg (wird in Deutschland ja gerne so "umgewidmet") ist es ja wohl auch ein bisschen zu steil.
Ab
Lauterbrunnen fuhren wir mit der
BOB zurück nach
Interlaken. Bis nach
Zweilütschinen führt die Strecke entlang der
Weißen Lütschine, dessen Wasser heller sein soll als das der
Schwarzen Lütschine – ich zumindest konnte keinen Unterschied entdecken, vielleicht ist dies ja auch den Einheimischen vorbehalten.
Bevor wir uns auf den Fußweg ins Hotel machten noch schnell ein Bild des Zugverbandes – für eine Schmalspurbahn finde ich dies schon eine beeindruckende Länge.
Im Hotel genossen wir abends ein
Schweizer Fondue (sehr zu empfehlen – kein Vergleich zu dem, was einem in unserer Gegend unter diesem Namen angeboten wird). Zuerst war ich versucht, hiervon ein Bild einzustellen. Da man darauf jedoch lediglich sieht, dass ein Brotstückchen an einer Gabel in einen Topf mit gelblichem Inhalt getunkt wird, habe ich mich – für die Busfreunde – für ein Bild eines
Postautos der Marke
Daimler-Benz entschieden, der uns auf dem Fußweg begegnet ist.
Salü Erhard