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Der Lokleitung-Adventskalender, Türchen 12 (826 Klicks)

12. Dezember 2020 20:00
Hallo zum Türchen zwölf unseres Adventskalenders.



Heute kommen wir in das Land des von Rudi Carrell, Shocking Blue, Teach in, Marijke Amado, Harry Wijnford und Linda de Mol.


Aus den Niederlanden zeige ich euch einige Bilder aus dem Grenzbahnhof Venlo aus dem Jahr 1983:




Ein Teil der Einfahrgleise war in der Mitte isoliert und in einer Hälfte mit dem deutschen Stromsystem, in der anderen mit den holländischen 1500 Volt Gleichstrom elektrifiziert. Die deutsche 110 hat beim Einfahren den Stromabnehmer gesenkt und ist bis in den niederländischen Teil des Gleises gerollt. Sie wird nun von der kleinen 350 abgezogen und unter "ihr" Stromsystem zurückgedrückt:






Umgekehrt funktionierte das ebenso, die damals noch relativ neue 1600er kommt mithilfe der dreiachsigen 661 wieder unter den Gleichstrom. 58 Loks der Baureihe 1600 wurden von den französischen BB 7200 abgeleitet und zwischen 1981 und 1983 an die NS geliefert. Bei der Aufteilung der NS in die Reisezugsparte und NS Cargo behielten die Cargo-Loks die Baureihenbezeichnung 1600, die Reisezugloks wurden in 1800 ungezeichnet. Die Ausmusterung läuft seit 2009, manche dienen heute bei anderen Betriebern oder wurden verschrottet. Die 1957 von English Electric gebaute Rangierlok 661 gehört heute der Museumsbahn Veluwsche Stoomtrein Maatschappij:






1123 rollt in den Bahnhof ein. Die Baureihe bestand aus 60 Loks und wurde ab 1950 geliefert. Sie entspricht der französischen Baureihe BB 8100 und hatte anfangs ebenso gerade Fronten. Nach mehreren Unfällen, bei denen die Lokführer jeweils schwere Verletzungen davontrugen, hat man auf Wunsch der Lokführer zwischen 1978 und 1981 alle 58 noch vorhandenen Loks mit den "botsneus" genannten "Nasen" als Stoßverzehrelemente ausgerüstet. Die letzten 1100er quittierten den dienst im Jahr 1999, fünf Loks sind als Museumsloks erhalten:






Die Niederländische Staatsbahn hatte damals noch zahlreiche unterschiedliche Ellokbaureihen in jeweils sehr übersichtlichen Stückzahlen im Einsatz. Von den 1200ern gab es ganze 25 Loks, von denen immerhin acht heute noch als Museumsloks vorhanden sind. Die 1998 verschrottete 1213 hat französische Corail-Wagen am Haken.






Die urigsten Elloks der NS waren die aus Großbritannien gebraucht gekauften 1500er, die bei den Briten als Class EM2 zwischen Manchester und Sheffield eingesetzt waren. Sieben Loks wurden 1954 gebaut und nach Stilllegung des Personenverkerhs auf der einzigen mit 1500 Volt überspannten britischen Strecke im Jahr 1970 an die NS verkauft. Diese nutzte eine Lok als Ersatzteilspender und nahm sechs Loks in Betrieb. Sie wurden bis 1986 ausgemustert, aber zwei sind in Großbritannien und eine in den Niederlanden erhalten geblieben. Die 1503 (ex BR 27004 "Electra") wurde 1986 verschrottet:






1626 "Meppel" wartet auf Abfahrt:






Die NS setzte auch zahlreiche Triebwagen ein. Der 1787 ist ein für den Intercitydienst umgebauter Triebwagen vom Typ MAT 54, die man zutreffenderweise "Hondekop" nannte. Fachleuten sind diese Triebwagen auch als "der sogenannte Trixexpress" bekannt:






Ein Bild vom ÖPNV ist heute auch dabei - Obus in Arnhem im September 1989:






Und noch ein wenig aus der jüngeren Vergangenheit. Die 81 Loks der Baureihe 1700 sind die zehn Jahre jüngeren Verwandten der Baureihe 1600, was aber leider nicht verhindert hat, dass schon drei verschrottet und 44 abgestellt worden sind. Nur noch 34 stehen im Dienst der NS, für den Wendezugdienst mit Doppelstockeinheiten besitzen sie BSI-Kupplungen. 1743 im Mai 2015 in Maastricht:






Für die extrem hohen Ströme unter der relativ geringen Spannung von 1500 Volt besitzen die Loks auf einem Stromabnehmer sechs Schleifleisten:






In Maastricht begegnete mir damals auch noch der Triebwagen 466, ein zweiteiliger "Mat '64". Diese Triebwagen sollten schon seit 2009 immer wieder ausgesondert werden, bleiben aber vereinzelt noch bis März 2016 als Reserve oder bei Privatbahnen als Ersatz für zu spät gelieferte Neubaufahrzeuge im Einsatz. Einige Züge sollen erhalten bleiben, der hier abgebildete 466 wurde an die Karel Foundation abgegeben, um für bestellte Sonderfahrten eingesetzt zu werden:


Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.20 21:23.
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Lokleitung 12. Dezember 2020 20:00

Re: Der Lokleitung-Adventskalender, Türchen 12 (527 Klicks)

Fabegdose a.k.a. Dr. Düwag 12. Dezember 2020 22:19



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