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Der Lokleitung-Adventskalender, Türchen 24 (933 Klicks)

24. Dezember 2020 14:08
Hallo zum Türchen vierundzwanzig, dem letzten des diesjährigen Adventska-Länder-s.


Zum Schluss besuchen wir das Land der Pommes Frites und der Comics, der Meeresfrüchte aus Schokolade, der Waffeln wahlweise mit oder ohne Appelstroop, wo man drei Regionen mit unterschiedlichen Sprachen hat, die sich untereinander aber nicht so richtig leiden können, wo Prominente wie die Schlümpfe, Jaques Brel, Kate Ryan, Jean-Claude van Damme, Salvatore Adamo oder Plastic Bertrand herstammen

Wie immer erhebt auch dieser Beitrag in keinerlei Hinsicht Anspruch auf Vollständigkeit.



Am 14. Oktober 1993 wurde im Bahnhof Brugge die wartende 2357 wird von der 2148 überholt. Nach fünfzig Loks der Reihe 22 wurden ab 1955 dreiundachtzig Loks der Reihe 23 an die Staatsbahn SNCB/NMBS geliefert.Die Maschinen blieben bis 2012 im Einsatz im Personen- und Güterverkehr, die letzte Lok der Seieri ist erhalten. Die 2148 ist eine von sechzig zwischen 1984 und 1987 gebauten Loks, die ebenfalls für alle Zugarten Verwenduung fanden. Nachdem ab 2014 zahlreiche neue Siemens Vectrons der Baureihen 18 und 19 an die SNCB geliefert wurden, hat man zunächst die ersten dreißig Loks der Reihe 23 abgestellt und als Ersatzteilspender für die verbliebenen 21er und die bauähnlichen, aber stärkeren 27er verwendet. Die übrigen 30 Loks sind weiterhin im Einsatz, vor Allem aber in den Spitzenzeiten im Berufsverkehr:







Am frühen Morgen des 15. Oktober 1993 habe ich in Brüssel den auf der Linine 92 eingesetzten PCC-Sechsachser 7738 in seiner traditionellen Lackierung aufgenommen. Der 1972 gebaute Wagen wurde 2013 abgestellt und verschrottet:






Trotzdem sind auch heute noch einige Wagen dieses Typs im Regelverkehr in Brüssel unterwegs. Der ebenfalls 1972 gelieferte PCC 7759 trug am 8. November 2014 noch die STIB-Farbgebung der späten 1990er-Jahre in gelb mit blauen Türen. Mittlerweile wurde er ins aktuelle silber/gold/grau umlackiert. Man vergleiche auch die anderen Details mit dem obigen Bild.






Der PCC-Vierachser 7093 wurde schon 1957 gebaut. Er zählt seit 1987 zum Bestand des Brüsseler Straßenbahnmuseums und ist betriebsfähig:






Heute prägen die Multigelenkwagen von Bombardier das Stadtbild Brüssels; es gibt 150 fünfteilige und 70 siebenteilige Wagen. Der 3017 wurde im Jahr 2006 geliefert:







In der hübschen Innenstadt von Gent zeigte sich am 15. Oktober 1993 der PCC-Vierachser 41. Er wurde später noch in 6241 umnummeriert und 2017 abgestellt und verschrottet:






Gut zwanzig Jahre später fuhren in Gent überwiegend moderne Niederflurwagen, aber auch geringfügig modernisierte Vierachser. Wagen 6208 wurde 1971 gebaut und 2001 in Deutschland bei Mittenwalder Gerätebau modernisiert. Aufgenommen am 10. April 2014. Eigentlich ist er einer von vierzehn noch nicht ausgemusterten PCCs. Wegen der Corona-Pandemie werden die Wagen aber derzeit nicht eingesetzt:






Typisch für die belgische Eisenbahn waren jahrzehntelang die zweiteiligen Triebwagen der Baureihen AM62 bis AM 79, mit den amerikanischen Kupplungen und Übergangsmöglichkeit, in grün, rot oder im Edelstahllook, zum Schluss auch im aktuellen hellgrau. Tw 157 fuhr am 23. November 1994 aus Arlon aus:






Kommen wir nun zu der eindrucksvollen Metro Charleroi. Eindrucksvoll, weil hier gezeigt wurde, wie man Unmengen von Beton und Stahl für einen extrem geringen Nutzen verbauen kann. Am 1. März 2010 endetet die Strecke der Linien 54 und 55 in Gilly noch provisorisch auf einer Brücke - das Planum für die restliche Strecke nach Soleilmont war schon seit Jahren fertiggestellt, man hatte den streckenbau über viele Jahre nicht weitergeführt. Tw 6153 setzt um. Er wurde 1986 als vorletzter der 54 für Charleroi vorgesehenen Triebwagen gebaut und hört heute auf die für die TEC vorgesehene Nummer 7453:






Vier Jahre später sah es am selben Ort schon anders aus. Um der kurzen Strecke überhaupt einen gewissen Nutzen zu verleihen, hatte man sich entschlossen, nun doch bis Soleilmont weiterzubauen, allerdings etwas weniger aufwändig als ursprünglich geplant. Dort ist ein großes Terminal für die Umsteiger zwischen Bahn und Bus entstanden. Die alten Liniennummern wurden zugunsten der neuen "Metro"-Nummern M1 bis 4 abgeschafft. Die Züge fahren hier im Linksverkehr, so wie am 11. April 2014 Wagen 7425:







In der Station Beaux-Arts gibt es eine unterirdische Schleife. Wagen 6128 hält am 1. März 2010 zum Fahrgastwechsel. Er war einer der zahlreichen Wagen, die jahrelang abgestellt waren, weil man für die nicht fertiggebauten Strecken längst nicht alle 54 gekauften Wagen benötigte. Fünfeinhalb Jahre war er zwischen 1989 und 1994 abgestellt, ehe man ihn wieder in Betrieb genommen hat:






Am Bahnhof Charleroi Ouest überquert die Metro die Strecke der belgischen Staatsbahn. Triebwagen 642 ist einer von 44 Vierteilern der Baureihe AM 75, die im Jahr 2014 noch unmodernisiert und häufig mit Graffiti bemalt unterwegs waren. Seit 2016 wurden alle Züge modernisiert und sind nun in grauer Lackierung mit gelben Fronten und roten Türen unterwegs. Aufnahme vom 11. April 2014:






Unweit von Charleroi befindet sich das extrem sehenswerte Straßenbahnmuseum der Association pour la Sauvegarde du Vicinal (ASVi), die auf der Strecke zwischen Lobbes und Thuin auch Museumsbetrieb fahren. Daneben befahren Museumszüge mit den dieselgetriebenen "Autorails" (ART) die nicht elektrifizierte Strecke von Thuin nach Biesmes sous Thuin, wo am 12. April 2014 der ART 300 angekommen ist und nun umsetzen wird:






Der 1949 für die Vincinalbahnen SNCV von La Brugeoise & Nicaise & Delcuve gebaute PCC 10409 ist einer von 24 Wagen, deren Problem die Ausführung als Einrichtungswagen war, sodass sie nur auf wenigen der Überlandstrecken einsetzbar waren. Sie wurden schon 1960 nach Belgrad weiterverkauft, der Wagen 10409 trug dort die Nummer 131. Er kehrte 1984 als Museumsstück nach Belgien zurück und ist betriebsfähig:






Durch die Unterführung unter der Staatsbahn zeigt sich in Lobbes der 1918 gebaute blaue Zweiachser A9515:






Am Friedhof von Thuin ist der 1943 gebaute Wagen 10308 unterwegs:






Zum Schluss noch ein Bild aus Antwerpen. Hier fahren die PCC-Vierachser in Einrichtungsausführung und tragen "normale" Scherenstromabnehmer und nicht die zweibeinige Ausführung wie in Gent. Die Einsätze erfolgen auch häufig in Doppeltraktion, wozu die Wagen mit Scharfenbergkupplungen ausgerüstet sind. An der Endstation Sint-Pietersvliet wartete am 7. November 2014 der solo eingesetzte Wagen 7134:




Damit ist mein diesjähriger Adventskalender beendet. Er ist wieder viel umfangreicher ausgefallen als ich es eigentlich vorhatte, ich hoffe, es hat gefallen (nach den ersten Reaktionen bin ich in dieser Hinsicht sehr zuversichtlich smiling smiley)

Ich wünsche euch nun ein schönes Weihnachtsfest, bleibt gesund!

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
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