Hallo,
ich finde es gar nicht sinnvoll, Regionalbusse am Stadtrand zu brechen. Gerade im städtischen Verkehr mit den Nachbarn, und zwar dort, wo es keine S-Bahn oder dergleichen gibt, ist für die Verkehrsverlagerung vom Auto zum ÖV noch viel Luft nach oben. Wieso sollte man hier einen Umsteigezwang einführen?
Die Zeiten, wo Stadtverkehre um jeden Fahrgast ringen müssen, dürften doch eigentlich vorbei sein (von Corona mal abgesehen). Stattdessen ist der städtische ÖV zu den Hauptverkehrszeiten üblicherweise so stark ausgelastet, dass mit der knappen vorhandenen Infrastruktur die Nachfrage gar nicht mehr angemessen bedient werden kann. Somit sollte man eigentlich die Entlastung durch die Regionalbusse fördern und nicht verhindern.
Ich weiß aber auch, dass es städtische Verkehrsbetriebe gibt, denen es rein aus ideologischen Gründen darum geht, keine Fahrzeuge in abweichendem Corporate Design an "ihren" Haltestellen stehen zu haben.
Der Königsweg ist es, wenn Regionalbusse zügig in die Stadtzentren fahren können, aber nicht zu 100% parallel zur Straßenbahn (die aber ohnehin oft nicht den schnellsten Weg nimmt), und dabei in geringem Umfang auch noch eine Erschließung wahrnehmen, wie etwa bei den Linien 710/711 im Bereich Mannheim Rheinauhafen. Unbenommen davon bedürfen zwar die Linien 710/711 & Co. dringend eine Überplanung (der Regionalbusverkehr im Rhein-Neckar-Kreis ist generell ein Chaos). Aber an der Linienführung innerhalb von Mannheim sollte nicht gerüttelt werden. Man stelle sich nur mal vor, wie die Zustände auf der 1 wären, wenn sich auch noch die Fahrgäste aus dem Regionalverkehr in einen 30-Meter-Wagen quetschen...
LG