14. August 2021 17:59
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Administrator Registrierungsdatum: 5 Jahre zuvor Beiträge: 9.336 |
2021: Der 5. Mai 1996 war ein Sonntag, der IR 2992 kam um 5:01 Uhr aus Stuttgart in Mannheim an und machte dort Kopf. Sein endgültiges Ziel war Frankfurt Flughafen. Heutzutage würde ich beim Umsteigen immer mal wieder den Auslöser betätigen. Damals waren Filme teuer, und so habe ich bei solch „alltäglichen“ Gelegenheiten wie beim Umsteigen in Frankfurt Hbf auf das Anfertigen von Fotos verzichtet.Zitat
1996
Die besagte Kleinbahn liegt in Thüringen, war einst elektrifiziert und verliert zum 2. Juni 1996 den Reisezugverkehr. Grund genug, noch schnell mal hinzufahren. Die Route ist etwas kompliziert, und wir müssen einige Kilometer mit dem Interregio und Taxi fahren, was leider zusätzlich kostet. An Sonntagen können wir um 5:13 Uhr in Mannheim in den IR 2992 einsteigen, der an diesem Tag über Darmstadt fährt und erst um 6:07 Uhr in Frankfurt eintrifft. Leider führt der Zug keinen Bistro-Cafe-Wagen mit, so dass es in Frankfurt vordringlich erscheint, sich in der Filiale eines amerikanischen Spezialitätenrestaurants mit einem Frühstück oder BigMäc einzudecken.
2021: Auch in Fulda entstanden keine Fotos. Der Doppelstockzug aus Frankfurt war sicher mit einer Frankfurter 111 bespannt.Zitat
1996
Zeit fürs Frühstück ist genug, denn der RegionalExpress 3802 fährt erst um 6:27 Uhr ab. Der Wendezug mit Doppelstockwagen bringt uns bis nach Fulda, das wir um 7:48 Uhr erreichen.
Zitat
1996
Hurtigen Schritts steigen wir zum RE 3554 um - der Abfahrtspfiff ertönt planmäßig um 7:53 Uhr. Der Zug bringt uns nach Bebra, (8:27 Uhr) wo wir eigentlich eingeplant hatten, in der Bahnhofsgaststätte von Frau Schwein einen kleinen Imbiss einzunehmen.
2021: Der Bahnhof Eisenach ist nur noch ein Schatten seiner selbst, Mitropa und die Gleisreste der Straßenbahn sind auch längst verschwunden. Allerdings wurde das nicht weit entfernt gelegene ehemalige Straßenbahndepot hübsch restauriert und beherbergt heute ein Parkhaus.Zitat
1996
Auf den aus Kassel kommenden InterRegio 2353/2453 sind’s nur sechs Minuten (8:33 Uhr ab). In schneller Fahrt bringt uns die Lok der BR 112 nach Eisenach (an 8:58 Uhr), wo wir nun ausgiebig Zeit haben, den schönen Bahnhofsvorplatz mit den noch vorhandenen Gleisresten der längst stillgelegten Straßenbahn zu bestaunen oder uns im bestens sortierten Mitropa-Laden mit vorzüglichem Puddingpulver, Essig, Wurst, Käse und sonstigem Proviant aus ostdeutscher Produktion einzudecken.
2021: Für uns damals wenig erfreulich, bestand der RE 4407 aus dem 628 602 des Bw Leipzig Hbf Süd. Am Bahnsteig waren die Reichsbahntypischen Leuchtkästen mit Leuchtstoffröhren noch in Betrieb. Heute gehören die 628 längst zu den Seltenheiten auf dem Netz der DB; der 628 602 erlitt im Januar 2020 einen Rangierunfall und wartet seither in Karsdorf auf bessere Zeiten.Zitat
1996
So bepackt besteigen wir spätestens um 9:30 Uhr die RegionalBahn 6215. Schon in Neudietendorf (an 10:07 Uhr) ist die Fahrt wieder zu Ende, in sieben Minuten (10:14 Uhr) steigen wir auf RE 4405 nach Saalfeld um.
2021: Ein kurzer Blick in Lobenstein (heute "Bad Lobenstein") auf 204 857 mit ihrem Zug.Zitat
1996
Erstmals fahren wir nun mit Dieseltraktion. Eine knappe Stunde dauert die Fahrt nach Saalfeld, welches wir um 11:07 Uhr erreichen. In den 20 Minuten Umsteigezeit lassen wir die Atmosphäre der ehemaligen Dampflokhochburg auf uns wirken, ehe wir um 11:27 Uhr mit RB 15157 nach Lobenstein weiterfahren, wo wir um 12:40 Uhr ankommen.
2021: Der Taxifahrer fuhr zügig und machte auf unseren Wunsch noch einen Abstecher zur einer unterwegs gelegenen Tankstelle, wo ich mit vier frisch gekauften Batterien den Stromvorrat meiner Kamera wieder auffüllen konnte. Es hatte sich einmal wieder bewährt, dass ich in meine Chinon CP-7M nicht nur spezielle Fotobatterien, sondern auch ganz normale Mignonzellen einsetzen konnte.Zitat
1996
Leider wurde die einst geplante Bahn von Lobenstein nach Saalburg nie gebaut, und so verlassen wir den Kurort mit einem Taxi, welches uns ins ca. acht Kilometer entfernte Saalburg bringt. Natürlich hätten wir auch unsere Fahrräder auf Fahrradkarte mitnehmen können (In den IR-Zügen wäre dann eine Reservierung erforderlich gewesen. In diesem Fall könnten wir nun die Strecke mit dem Drahtesel überbrücken).
Je nachdem, welchen Fahrstil der Taxifahrer drauf hat, bleibt uns dann einige Zeit, den Endpunkt der Kleinbahn zu begutachten.
Bei Bahnkilometer 14,6, kurz nach Verlassen des Bahnhofs Saalburg:Zitat
1996
Bald schon wird’s mit dieser schönen Strecke vorbei sein, denken wir uns, als wir um 13:44 Uhr die aus nur einem einzigen „Halberstadter“ Wagen und einer DR-V100 bestehende RB 8661 besteigen, die uns nun vorbei am großen Stausee nach Schleiz bringt. Im Vorbeifahren zählen wir die wenigen noch vorhandenen Fahrleitungsmasten.
Zitat
1996
Viel zu schnell geht die Fahrt nach Schleiz (an 14:20 Uhr), aber kämen wir später an, so würden wir die RB 6620 (ab 14:25 Uhr) nach Plauen verpassen.
2021: Es bleib wiederum bei den Blicken; Fotos habe ich keine angefertigt.Zitat
1996
Wir könnten diesen Zug natürlich schon um 14:48 Uhr in Schönberg verlassen um dort eine Stunde auf Anschluss zu warten, ziehen es aber vor, bis zum Plauener oberen Bahnhof (an 15:05 Uhr) sitzen zu bleiben, um dort noch einen Blick auf die Straßenbahn und ihren bunten Wagenpark aus KT4D mit Ganzreklame zu werfen.
Am Schluss der Doppeleinheit wartete 610 004 auf uns. Mit dem Ende des 610-Einsatzes wurde er im Dezember 2014 abgestellt und im Mai 2019 in Trier verschrottet:Zitat
1996
Spätestens um 15:28 Uhr müssen wir uns abwenden und fahren mit RB 8691 los. Ein Triebwagen der Baureihe 628.4 bringt uns ins bayerische Hof (an 16:19 Uhr). Dort wartet bereits ein Pendolino, der uns um 16:28 Uhr als RE 3584 nach Nürnberg bringt.
So, ich hoffe, es war ein bisschen interessant für euch. Für Alle, die das Ganze nochmal mit dem Finger auf der Landkarte abfahren möchten:Zitat
1996
Die Strecke Hof - Nürnberg wird in der Rekordzeit von 1h41 zurückgelegt (Schnellzüge brauchen länger!) - um 18:09 Uhr kommen wir in der Frankenmetropole an. Schon zehn Minuten später (18:19 Uhr) geht’s mit RE 3104 weiter nach Crailsheim, wo wir um 19:24 Uhr eintreffen. Um 19:37 Uhr fahren wir mit RE 3584 weiter. Um 20:46 Uhr erreichen wir Heilbronn und können gemütlich abwarten, bis um 21:19 Uhr der StadtExpress 3392 nach Heidelberg abfährt. Immer am Neckar entlang treffen wir schon um 22:36 Uhr dort ein. Um 22:55 Uhr geht’s mit RB 7286 zum Ausgangspunkt Mannheim, der Stadt mit dem berühmten Dreck zurück (Ankunft 23:14 Uhr).
Alles klar? Dann kann’s ja losgehen. Vorarbeiten: Fahrkarten für IR zwischen MA/HD und Frankfurt sowie zwischen Bebra und Eisenach kaufen und bei einem der drei Lobensteiner Taxiunternehmen das Taxi vorbestellen. An Kosten wären zu nennen: 35 DM für das Wochenendticket, ca. 34 DM für die Benutzung der InterRegios (mit Bahncard nur die Hälfte) sowie ca. 20 DM Taxikosten. Bei zwei Personen also ca. 61,50 DM pro Person für eine Fahrt, die regulär ca. 285 DM kosten würde. Ersparnis: über 200 DM und ein Bahnerlebnis in vier Bundesländern, das man wirklich in (15) vollen Zügen genießen kann.
Thema | Autor | Datum/Zeit |
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» 1996: Mit dem Schönen Wochenende zur Kleinbahn Schleiz-Saalburg (1227 Klicks) |
Lokleitung | 14. August 2021 17:59 |
• Re: 1996: Mit dem schönen Wochende zur Kleinbahn Schleiz-Saalburg (502 Klicks) |
Fabegdose a.k.a. Dr. Düwag | 14. August 2021 19:14 |
• KBS 475 im Kursbuch Winter 81/82 (479 Klicks) |
Erbsenzähler89 | 14. August 2021 21:41 |
• Re: 1996: Mit dem Schönen Wochenende zur Kleinbahn Schleiz-Saalburg (359 Klicks) |
jockeli | 26. September 2021 13:54 |