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1997-04-21 ›Strab HD – DÜWAG-Tag 1‹ (m 13B) (945 Klicks)

19. April 2022 16:26
Morsche und Guten Tag,
nachdem ich heute eine Zaunpfahl hab fliegen sehen, denke ich mir, iss besser dem nachzukommen.. grins

Also hier ein Betrag für die RN-Fraktion. Zwar alt, aber: viel Spaß:
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Damals v 25 J – 1997-04-21 - ›Strab HD – DÜWAG-Tag 1‹


Durch andere Betriebe (Mainz, Essen, Innsbruck, RHB und BOGESTRA – Links siehe unten) auf den Geschmack gekommen, reizten jetzt auch die DÜWAGs in Heidelberg. Bislang war dieses Thema von mir immer nur am Rande ‘gestreift‘ worden..
Das sollte jetzt – wir schreiben den 21. April 1997 – endlich anders werden.
Ein Vorhaben in fremden Städten ist es auch, möglichst stilvolle, mindestens aber ‘typische‘ Bebauung mit auf‘s Bild zu bekommen. Eventuell Straßenzüge zu finden, die einen eigenen Charakter aufweisen und wo möglichst bis an die Schienen nicht alles mit Autos zugeparkt ist. Grünanlagen sind mir viel lieber als moderne Bebauung, zu (etwas) betagten Fahrzeugen passt eben Hypermodernes nicht so ganz.
Das war gerade in Heidelberg, mit den teilweise noch in der ursprünglichen Farbaufteilung verkehrenden Fahrzeuge, eine echte Aufgabe. Das ist also meine Wunschvorstellung, die aber oft genug einfach nicht gelingen will. Alles zusammen, dass ist aber eigentlich so gut wie nicht mehr möglich. Man ist ja schon mit jeweils einem dieser Attribute zufrieden. Und wenn DAS mal klappt, gibt’s ja immer noch den Autoverkehr..
Wenn es um Fahrzeugen geht, dann fahr‘ ich halt ins Depot, Streckenbilder heißt eben auch eine Stadt zu dokumentieren – notfalls auch mit nicht immer passendem Hintergrund. Manchmal geht auch gar nichts, da habe ich dann keine Lust mehr, ein weiteres Mal hin zufahren. Es muss eben ‘passen‘.

Schaut man sich die Heidelberger GT6ZR an, so muss man feststellen, dass diese eine etwas geänderte Fenster/Türen-Anordnung aufweisen wie vergleichbare TW anderer Städte. Dort wird jeweils auf der rechte Seite von vorne wie folgt angeordnet: Einfach-Tür + 3 Fenster + Doppeltür + Fenster. In Heidelberg sind es jedoch: Doppeltür + 3 Fenster + Doppeltür + Fenster. Das bedeutet aber – bei gleicher Fz-Länge - kürzere Fenster zwischen den Doppeltüren, was optisch merklich auffällt.
Der Großteil der zwischen 1964 und 1972 gelieferten 31 GT6ZR trug 1997 noch den bei Anlieferung üblichen weiss/blauen Anstrich mit dunkler Bauchbinde samt dünner Zierleiste gleich darunter. Sowie den umlaufenden Zierstrich auf Höhe der Oberkante des Panzerringes. Einige Wenige trugen bereits den neuen Anstrich in einem hellerem Blau und Weis im Frontbereich und zwischen den Fenstern, sowie blauem Dach. Wobei der TW 227 abweichend auch auf den Fronten im unteren Bereich hellblau lackiert war.
Gute Fotostandpunkten kannte ich keine und musste erst einmal suchen. Da die Strecke von Leimen aus bis nach Rohrbach hinein auf der Ostseite der Straße liegt, ist das mit Morgenlicht schlecht zu machen, direkt an der Straße liegende Bebauung schattet die Strecke bis Mittag ergiebig ab. Da war es angebracht in Heidelberg-Rohrbach mit der Suche zu beginnen.
Die Nordsüd-Straßenachse in Rohrbach besteht aus der Karlsruher Strasse im Süden und wird – ungefähr in Ortsmitte – zur Römerstrasse (zu der wir im Verlauf des Beitrages noch mal kommen werden). Die Karlsruher Strasse biegt an dieser Stelle nach Nordosten ab und beschreibt nach etwas mehr als Hundert Metern einen leichten Bogen in Richtung Norden und verläuft weiter fast parallel zur Römerstrasse. In diesem Bereich bewegen wir uns zunächst.

Bild 1 97-0262



Auf dem Weg weg von der Nordsüd-Achse kommt hier gleich ein DÜWAG in neuer Lackierung. Die Aufteilung der Faben ist durchaus ‘fahrzeuggemäß‘ ohne moderne, aber unpassende Wellen, Absetzkanten, Tauchlack-Versuche oder Dergl (Zitat Heinz Ehrhard..). Aber schon auf diesem Bild sieht man das komplette Kopfsteinpflaster und den darin abgesetzten Schienenbereich. Die Bebauung stimmt hier nicht so ganz, ist aber aus 50/60iger Jahren und damit noch (er-)tragbar..

Bild 2 97-0264



Auf dem nächsten Bild eine typische, großzügige Vorortstraße. Zweistöckige Häuser und wieder das Kopfsteinpflaster, welches sogar aus der Seitenstraße hervorquillt. Die Oberleitung strahlt mit Ihrer Einfachheit eine Leichtigkeit aus die eine Kettenfahrleitung glatt erschlagen würde. Die hohen Peitschmastlampen sind erst im Hintergrund zu entdecken.

Bild 3 97-0265



Der Blick hinterher zeigt schon alte Häuser, die in Richtung Ortskern schon dreigeschossig werden. Passend zum Straßenbelag kommen die zwar kleinen, aber in der Form wunderschönen Straßenlampen im Himmel so richtig zur Geltung. Man braucht also keine Masten, es geht auch so.

Bild 4 97-0266



Genau an der Einmündung der Hagenstraße beginnen die hohen Peitschmastlampen, die parkenden Automobile werden gerade noch ‘beschattet‘, die Straße ist noch alt, die Kreuzung beider Straßenbahnen genau an der richtigen Stelle ohne hinterherjagende Autos – Glück gehört auch dazu !

Bild 5 97-0268



Die Haltestelle Eichendorffstraße, fast schon der Idealzustand..

Bild 6 97-0270



In Gegenrichtung wird das Ensemble noch eine Idee schöner.

Bild 7 97-0271



Hier sind schon viergeschossige Bauten zu sehen, das Bild zeigt die Karlsruher Straße zwischen Herrenwiesen und Sankt-Peter-Straße. Damals der Aufreger, läßt mich der gerade zur falschen Zeit aus der Parklücke gestartete Daimler der Hundertvierundzwanziger Serie heute kalt.

Bild 8 97-0272



Wieder zurück zur Eichendorffstraße. Mit diesem Bild verabschiede ich mich nun aus Rohrbach. So wollte ich es haben: die Straßenbahn als Teil des Lebens, nicht Selbstzweck, sondern passend zum Ganzen. Gebäude, jetzt auch der Himmel, die Strasse, die Lampen und – der i-Punkt – eine Charleston-Ente. Eigentlich hätte ich heimfahren können.

Bild 9 97-0275



Nein, man bleibt natürlich vor Ort, genießt das Wetter und macht natürlich weiter..
Aber ein Stellungswechsel bringt mich nun in die Weststadt.
Die Weststadt von Heidelberg (östlich des heutigen Hauptbahnhofes) entstand weitgehend im 19. Jahrhundert, als Heidelberg während der Industriellen Revolution mit der Eisenbahn nach Westen wuchs. Die Entwicklung der Weststadt zum gründerzeitlichen Vorstadtquatier zu Füßen des Gaisbergs steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung Heidelbergs zur Großstadt (Zitat Wiki).
Die Straßenbahn, vom Römerkreis kommend, durchfährt die Römerstraße bis zur Christuskirche, biegt dann in die Schillerstraße ab, an deren Ende sie auf die Rohrbacher Straße trifft – eine Fortsetzung der Karlsruher Straße aus Rohrbach.
Nicht nur die Gebäude sind ein Hingugger, vor allem die Lage der beiden Gleise am Fahrbahnrand macht(e) die Besonderheit dieses Streckenabschnittes aus.

Bild 10 97-0276



Eine derartige Gleislage schränkt natürlich die Parkkapazitäten für die anliegenden Pkw durchaus ein. Einzig der VW-Käfer hat einen (fotogenen) Parkplatz (nein, ich fuhr damals ein Produkt aus ‘meinem‘ Bundesland..). Drei Jahre später war ich wieder in der Römerstraße, da hatten bereits einige der Anwohner die Fahrbahnmitte (!) als Parkplatz für sich okkupiert.

Bild 11 97-0279



Nach allem was es in dieser Straße an Fotomöglichkeiten gab, war es genau dieses Bild, auf dem alles was möglich war zusammen gekommen ist..

Bild 12 97-0280



Am nördlichen Ende der Römerstraße befindet sich die Haltestelle Römerkreis Süd, unmittelbar an der Einmündung der Blumenstraße. Hier verlassen wir dieses sehenswerte Wohngebiet und beenden den ersten Teil dieses DÜWAG-Tages am 21. April 1997 in Heidelberg, mit dem nächsten Bild.

Bild 13 97-0281



Ein blühende Frühlingswiese, das war der Römerkreis im April1997. Der Römerkreis ist auch heute noch der größte Treffpunkt der Heidelberger Straßenbahnlinien. Nur die (heutige) Linie 26 fährt nicht über diesen Platz.
Auch muss ich jetzt auf einen zweiten Teil verweisen, der noch in Arbeit ist. Wird noch ein paar Wochen dauern..

Im nächsten Beitrag geht es wieder 50 Jahre zurück, verbunden mit der Bitte an die Leserschaft bei der Feststellung der Fotopunkte zu helfen:
Hessentag 1972, Moll‘sche T3 auf der Marburger Kreisbahn.

Bleibt gesund
und bis bald mal wieder, in einer hoffentlich friedlicheren Welt

Peter Bäuchle


DÜWAGs in anderen Beträgen:
RHB
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MAINZ
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ESSEN
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INNSBRUCK
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Thema Autor Datum/Zeit

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Peter Bäuchle 19. April 2022 16:26

Re: 1997-04-21 ›Strab HD – DÜWAG-Tag 1‹ (m 13B) (501 Klicks)

Führerbremsventil 19. April 2022 19:15

Re: 1997-04-21 ›Strab HD – DÜWAG-Tag 1‹ (m 13B) (465 Klicks)

Eisdebahn 20. April 2022 16:54



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