Tja – ist leider so, wenn man in einem Gipfelhotel nächtigt. Dann gibt es (zumindest für die ohne Federn) nur noch eine Richtung.
Aber – vor der ersten Talfahrt, was mach man in der Einsamkeit, zumal das Frühstück erst ab 08:00 Uhr feilgeboten wird?
Na, die Wirtsleute hatten da mit einem ultimativen und dezent platzierten Tipp vorgesorgt:
Also, raus aus den Federn und rein in die warmen Schühchen (woran erinnert mich das bloß?) - und ab geht’s zur nachtschlafender Zeit fußläufig zu Felskante.
Gut das Dunkelbild erspare ich Euch jetzt – dass hätte ich auch an meinem Arbeitsplatz zu einer nicht nächtlichen Stunde im Bilde festhalten können → also überspringen wir mal kurzerhand so gefühlte 30 Minuten:
Offenbar waren wir nicht die Einzigen die nicht (mehr) schlafen konnten/wollten

. Aber ich denke, Menschen, die irgendwo davorstehen, wollt Ihr auf einem Foto eines Reiseberichtes eher weniger sehen, wenn (manch einen) bereits Fahrleitungsmasten vor Bahnen auf den Bildern stören – gut, mit Fahrleitungsmasten kann ich hier oben nicht dienen, aber vielleicht tut es zur Not auch ein 50er Jahre Fernrohr



?
Na, bei dem nächsten Bild sieht sich der
Autor Schreiber dieser Zeilen dann doch in seine Jugend zurückversetzt. Genau so, wie meine Brüder und ich (bei jedem Ausflug) durch die oben gezeigten Fernrohre sehen wollten, „mussten“ wir natürlich an den aufgestellten Automaten ein
Bubble-Gum haben → im Gegensatz zum Fernrohr, bei dem die 50 Pfennige (teuer, teuer – man bekam dafür ja 5 Kugel Eis → wahrscheinlich aber nicht an der Eisdiele in
St. Gilgen) für alle Drei reichen mussten, bekam hier wenigstens jeder seine eigene Kaugummikugel.
Tja, so war dies in der Vor-Pommes-Zeit – könnte auch sein, dass es die schon gab, aber meinen Eltern zu „teuer“ und nicht etwa „zu ungesund“ (ungesund war wohl auch noch nicht erfunden) waren – Tja, so war das "früher(TM)"

.
Nun aber zurück zur Bahn (darum geht es hier wohl auch eher):
Nachdem wir gestern die unmenschlichen 51 Höhenmeter hinauf geklettert waren, ging es heute wieder hinab. Offenbar hatte ich in meiner gestrigen Erschöpfung nicht das weiterführende Gleis bemerkt – ob auch hier (wie z.B. bei der T
ramway du Mont Blanc das Geld für den Weiterbau bis zum Gipfel ausgegangen war? Wir werden es wohl nie erfahren.
Apropos fahren: Kurz nach unserem Eintreffen an der Bergstation der
Schafbergbahn tat der (bei der normalen Eisenbahn so schön genannten )
„Arbeiterfrühzug“ uns ebenfalls gleich.
Rechts neben dem Zug ist der Gepäckaufzug zum Gipfelhotel zu sehen – für nur 5,-- € kann man seine Siebensachen mit diesem berg-/talwärts befördern lassen → vielleicht auch ein Grund die Bahn bereits hier enden zu lassen. Ich meine, bei der
Achenseebahn war dies vor 1929 auch so; der Endbahnhof lag 460m vor dem Anlegeplatz der Schiffe – den Gepäcktransport für die Strecke dazwischen übernahm (kostenpflichtig) eine 600mm Lorenbahn.
Pfiffige Idee – man muss sie nur haben

!!!
Talwärts war der Zug doch zu 550% mehr besetzt als am Tag zuvor bergauf (wir erinnern uns: 4 Personen). In der Ausweiche
Aschinger auf 665 müNN kreuzt uns der zweite Bergfahrer des Tages – mit Dampf. Diese Lokomotiven hatten wir ja schon bei der Brienz-Rothorn-Bahn erleben (dürfen), allerdings im Gegensatz zu hier – damals dort – nix von der Landschaft gesehen → dichter Nebel → gut, wir waren ja auch wegen der Bahn dort, Aussicht wäre nur eine (nette) Begleiterscheinung gewesen..
Zur Auflockerung zwischendurch ein „Klassiker“

:
Gegenüber der Talstation startete der
Postbus (angenehmer Fahrer) nach
Strobl (nicht im Bild), um von da aus (im „vorübergehend“ 1957 eingerichteten Schienenersatzverkehr) mit einer
übel weniger gut gelaunten Fahrerin (Zitat:
„drücks gefällg nu, wenns aussteign wolln“) (oder so ähnlich) und entsprechendem Fahrstil
Bad Ischl zu erreichen.
Von dort ging es – wieder schienengebunden – über die
Salzkammergutbahn (herrlich) vorbei am
Traunsee zu unserem Etappenziel
Gmunden.
Und mit dem Bild des aus dem dortigen Bahnhof ausfahrenden
4024 endet die heutige Erzählung.
Salü Erhard
P.S.: Und wie ich hier so sitze und Euch meine Erlebnisse schildere, wäre ich froh, wenn ich bald wieder die oben erwähnten 51 Höhenmeter ohne Hilfe laufen könnte

.
Tja – so ändern sich die Ansichten/Zeiten
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.03.23 10:09.