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Auch heute gibt es wieder ein Bild eines Triebwagens. Schon aus Kindertagen waren mir die Eierköpfe der beim Bw Heidelberg stationierten Baureihe 456 bekannt. Zu diesen Nachkriegsbauten gesellten sich ab Mai 1981 die viel älteren dreiteiligen 455. Die acht ab 1939 gebauten Züge waren im Stuttgarter Vorortverkehr durch die fortschreitende Umstellung auf S-Bahn-Betrieb überflüssig geworden und leisteten in Heidelberg ihre letzten Dienstjahre ab.

Eigentlich für die schlesischen Gebirgsstrecken gebaut, handelte es sich ursprünglich um zweiteilige Triebwagen plus Steuerwagen. In den 1960er Jahren wurden die Züge im Aw Bad Cannstatt modernisiert, erhielten neue Fronten und neue Inneneinrichtungen und die ehemaligen Steuerwagen wurden zu Mittelwagen umgebaut.

Mit nur 90 km/h Höchstgeschwindigkeit waren sie genau so schnell langsam wie die 456er, für Einsätze im Neckartal aber gut geeignet. Leider machte das Kuppeln und Trennen der Fahrzeuge wegen der normalen Schraubenkupplungen mehr Aufwand als bei den 456ern. Die Garnitur 455 101 / 855 001 / 455 401 begegnete mir heute 40 Jahren, am 23. Mai 1983, im Bahnhof Eberbach (Neckar).

Die Triebwagen waren im August 1939 als elT 1731a und elT 1731b von MAN geliefert worden, der Steuerwagen kam aus dem Bautzner Werk von LHB und trug ursprünglich die Nummer elS 2451. Ab 1941 wurden sie als ET55 01a, ET55 01b und ES55 01 bezeichnet. Die Modernisierung der Garnitur wurde im August 1965 im Ausbesserungswerk Bad Cannstatt abgeschlossen, aus dem ES55 01 wurde damit der EM55 01.

Im Juni 1984 wurden alle 455er außer Dienst gestellt, die Garnitur 455 107 schon ein halbes Jahr zuvor. Keiner der Züge ist erhalten gebleiben, sie wurden schon wenige Monate nach ihrer Abstellung verschrottet.


Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.05.23 09:44.