So, ab jetzt wieder für Alle (Interessierten):
Nach qualvollen Stunden (erst zu Fuß bergan, dann wieder mit der Seilbahn in die Tiefe) warteten wir im Bahnhof
Wasserauen auf unseren Zug, der uns noch ein bisschen durch's
Appenzeller Land bringen sollte.
Für Unwissende und Vergessliche gibt’s
do den Link zu Teil 1.
Der einfahrende
Walzer-Triebwagen war mit drei Wagen verstärkt, war wohl
HVZ. Gut – wenn man fünf Tw für den täglichen Auslauf braucht und (lediglich) fünf hat, muss es eben so gehen – für uns natürlich toll, die Verstärkerwagen hatten Fenster, die geöffnet werden konnten
.
Nach 6,1 km war (für uns) die Fahrt wieder zu Ende → umsteigen. In
Appenzell hatten wir die – schweizmäßig riesige – Umsteigezeit von 12 Minuten, was uns Zeit für Foto's lies.
Tolles Schild übrigens: In (m)einem Heimatland wahrscheinlich nicht umsetzbar → oder man müsste (in zig' Sprachen) erklären wo/welche Schranken gemeint sind
.
Zu dem Bild des Zuges (für manche auch eine Straßenbahn) mit dem wir von
Appenzell nach
Gais kamen, kommen wir …..................... → später.
Zuerst mal ein großer (bildlich gesehen) Sprung nach
Altstätten und einem der bis 2018 regelmäßig im Netz der
Appenzeller Bahnen eingesetzten alten Pendelzüge.
Kurze Erklärung: Die (heutigen)
Appenzeller Bahnen (AB) entstanden 2006 nach (einigen früher(TM)en) Fusionen der Bahnen der von uns heute befahrenen Strecken.
Als letzte (heutige) meterspurige
Zahnradstrecke der
AB existiert nur noch die der 1911 eröffnete
Altstätten-Gais-Bahn (AG) – wenn auch nur noch 7,6 km lang. Der nicht mehr existierende Streckenabschnitt
Altstätten Stadt – Altstätten Bahnhof der
Straßenbahn Altstätten-Berneck wurde 1975 eingestellt. Auf deren Gleisen fuhren die Züge (einst) über den heutigen Endpunkt hinaus "durch die Stadt" bis zum „leicht“ außerhalb der Ortsmitte liegenden Bahnhof.
Mit drei mittels Zahnrad ausgestatteten Abschnitten klettern die Züge aus dem
Rheintal bergan.
Weniger erfreulich:
Wegen rückläufiger Frequenzen und einem Kostendeckungsgrad von unter 30 Prozent ließen die Kantone
Appenzell Ausserrhoden und
St. Gallen 2019 von einem Ingenieurbüro prüfen, ob für die Zahnradbahn «kundenfreundlichere und kostengünstigere Alternativen» machbar wären → bedeutet letztendlich: Umstellung auf Busbetrieb.
Bis 2035 wird die Strecke
Altstätten – Gais (voraussichtlich) im Betrieb bleiben. Dann wird das Rollmaterial das Ende seiner Lebensdauer erreicht haben. Mal sehen, was dann passiert.
Vielleicht hätte ein durchgehender Betrieb zum Bahnhof
Altstätten (wie früher(TM)) eine höhere Fahrgastfrequenz? → ist aber eine persönliche Anmerkung und dürfte in einem von mir geschriebenen Bereich gestattet sein (wär' ich Ingenieur, wär's eventuell ein Gutachten
).
Gut – man sollte (gelegentlich) auch etwas in die Zwischenhalte investieren.
Jetzt aber zur versprochenen
Straßenbahn neuen Triebwagen: Das (tja –
Schweiz halt)
Tango.
Mit so einem waren wir nach
Gais gefahren, mit einem der 10 Baugleichen setzen wir unsere Fahrt auf der 1889 durch die
St. Gallen-Gais-Appenzell (SAG) eröffneten Strecke fort.
Auch, wenn ich nicht nörgeln will – innen kommt man sich schon wie in einer Straßenbahn vor → kein Vergleich zum
Walzer-Triebwagen.
Aber auch hierfür gibt es einen Grund: 2018 verbanden die
Appenzeller Bahnen ihre bis dato getrennten Strecken
Appenzell – St. Gallen und
St. Gallen – Trogen (die zuvor nebeneinander im Bahnhof St. Gallen geendet hatten) als „Durchmesserlinie“ zu einer durchgehenden Strecke (für den Fahrgast top).
Die letzte Zahnradstrecke am
Riedhüsli wurde – neben weiteren Baumaßnahmen – durch einen 700m langen Tunnel ohne Zahnstange ersetzt (das neue Fahrzeuge benötigt wurden, hatte ich ja bereits erwähnt - Zahnradtriebwagen sind auch in der Unterhaltung wohl "etwas teurer).
Übrigens: Bei (weiteren) Fragen kann sich kostengünstig mich gewendet werden
.
Die 1903 nach
Trogen eröffneten Strecke führt als
Straßenbahn straßenbahnartig mitten durch
St. Gallen – und dadurch ist das Lichtraumprofil eben vorgegeben. Das Bild oben entsandt übrigens kurz vor
Speicher (bitte nicht mit Speicher in
D verwechseln).
Auch in
Trogen enden die Schienen. Wäre – wie (ursprünglich) geplant – die 1875 eröffnete Strecke der R
orschach-Heiden-Bahn (RHB) bis nach
Trogen auch gebaut worden, hätten wir von hier aus direkt mit dem Zug (allerdings normalbreitspurig → Teil 1) nach
Rorschach fahren können.
So kamen wir in den Genuss mit der
„Schnellen Gerdi“ (Fernsehserie aus den 70gern – die Personen meiner Altersstufe erinnern sich vielleicht) fahren zu dürfen – allerdings in der
Schweiz und nicht (wie im Fernsehen) in
München.
Schnellbusartig (be)fuhren wir die Berge und Täler zwischen Trogen und Heiden – weiter Fahrgäste (außer uns Beiden 3) wurden während der Fahrt „abgefertigt“ → war wohl die
„Feierabendrunde“. Auf Bilder während der Fahrt habe ich aus diesem Grund auch "verzichtet"
.
Die
Postbusse (pardon natürlich
"Postauto") enden (bis auf eine Linie) am zentralen Kirchplatz in
Heiden (sind schon einige, wenn auch auf meinem Schnappschuss nur
"unserer" zu sehen ist) – zum Bahnhof der
Rorschach-Heiden-Bahn sind es rund 150m (
zu Fuß!) bergab → wäre für einige zukünftige Nahverkehrsnutzer in
D schon ein Kriterium den Nahverkehr zu boykottieren (die Zeit würde lieber für "seitenlange" Leserbriefe in einer Zeitung einer
Monopolregion genutzt werden).
Wir hatten mehr als genug Umstiegszeit → für uns kein Problem. Aufgrund der „fortgeschrittenen“ Stunde – immerhin inzwischen 19:00 Uhr – war
„Kaffeemäßig“ eher weniger los, also blieb uns nur der Bahnhofskiosk (bevor dieser ebenfalls – für heute - „seine Pforten schloss").
Und bis zur 3. und letzten Teil dieser Reise tun wir (also eher
ich →
„Ihr“ braucht da eigentlich
nix zu tun), es der Inhaberin gleich
.
Salü Erhard