Das sind nicht unbedingt Hafen- und Freizeitbahnen, sondern durchaus Bahnen des öffentlichen Personen- und/oder Güterverkehrs.
Da gibt's recht große EIU, aber natürlich ist keiner so groß wie der einstige Fast-Monopolist DBinfrago.
Die rnv vergibt die Aufträge an die Unternehmen, die in die jeweilgen Ausschreibungen gewinnen, und das sind nicht unbedingt regionale.
Das ist so vorgeschrieben, eben um kein Steuergeld zu verplempern, und so macht das die DB auch.
Und so kam es auch, dass zum Beispiel Signalkabel bei der rnv schon mal durch die DB Bahnbau Gruppe installiert wurden.
Unbestritten wurde bei "der DB" (die es als solches seit 1994 eigentlich gar nicht mehr gibt) in den zurückliegenden Jahren vieles vernachlässigt und vieles falsch gemacht. Und der Nachhholbedarf ist riesig. Daher wird ja auch an gefühlt der Hälfte des Netzes gebaut. Was aber eben auch massiv dazukommt sind die ein den letzten Jahrzehnten massiv gesteigerten Sicherheitsanforderungen. Vieles, was man vor einigen Jahrzehnten noch "unter rollendem Rad" gebaut hätte und daher von den Fahrgästen kaum bemerkt wurde, darf oder kann heute so nicht mehr gemacht werden. Daraus resultieren viel mehr Sperrungen und Umleitungen.
Ich erinnere mich noch gut, als ich gegen Ende der 80er zum ersten Mal in die DDR gereist bin, dass man dort an fast allen Bahnhöfen Aushänge zum Schienenersatzverkehr vorfand - ein Wort, das ich aus dem Westen bestenfalls vom Straßenbahnbetrieb gekannt habe. Heute ist SEV bei Bauarbeiten fast normal, und leider oft auch unausweichlich.
Und da wären wir wieder bei den Versäumnissen und Fehlentscheidungen: Man hat in den zurückliegenden Jahren unter dem Vorwand "Modernisierung" und "Digitalisierung" viel Infrastruktur zurückgebaut, weil ja bei Aufbau neuer Stellwerkstechnik jede Weiche und jede Fahrstraße Geld kostet.Da hat man dann schon mal hinterfragt, ob man denn dieses oder jenes seit hundert Jahren liegende Ausweichgleis noch braucht und oft nach der Methode "wann wird denn das mal benötigt". Die meisten dieser Verbindungen wurden sehr selten benötigt und dementsprechend oft abgebaut. Aber wenn dann einer ser seltenen Fälle eingetreten ist, in dem man das entsprechende Gleis gebraucht hätte, dann hat man es nicht mehr gehabt und aus einer kleinen Störung wurde eine große.
Und auch die "Digitalisierung" ist mit einem lachenden un einem weinenden Auge zu sehen. Für die über hundert Jahre alten mechanischen und elektromechanischen Stellwerke kann man auch heute noch Teile nachfertigen lassen und sie problemlos am Laufen halten. Dass diese Anlagen nicht mehr zeitgemäß sind und einen hohen Personalaufwand für recht kurze Stellentfernungen benötigen steht außer Frage.
Aber die elektronischen Stellwerke haben viel viel kürzere Halbwertzeiten - wer nutzt heute noch PCs aus den 1990er Jahren? Viele Teile gibt es nicht mehr und könne kaum noch nachbeschafft werden. Der Erneuerungsbedarf tritt also viel schneller ein, als das früher(TM) der Fall war. Und nur so nebenbei - in den zurückliegenden fünf bis zehn Jahren haben sich die Preise für ESTWs fast verdoppelt...
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung