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Re: Frage zu den OEG Düwag (82 Klicks)

29. Januar 2025 15:12
Dann probier' ich's mal...

1.
Keine Ahnung, habe ich in 38 Jahren dienst auf den Gt8 noch nie bewusst bemerkt. Könnte alle möglichen Ursachen haben. Beispielsweise merkt man auf einigen Strecken die Schweißstöße der Schienen. Kann auch an leicht "unrunden" Rädern liegen, oder beispielsweise an einem am Rad pappenden Kaugummi, das man sich "eingefangen" hat.

2.
Die Bremswiderstände werden umso schneller aufgeschaltet, je stärker man den Befehlsgeber in die Bremsstellung ("nach hinten") auslenkt. Da gibt es keine festen Geschwindigkeiten. Bis zu einem gewissen Grad überwacht die Fahrzeugsteuerung, dass das nicht zu stark geschieht und die Räder nicht blockieren und der Wagen ins Gleiten kommt. Der beim Bremsen in den Motoren erzeugte Strom speist im Übrigen die Solenoidbremsen in den Laufdrehgestellen, und bei Geschwindigkeit kleiner als 6 km/h und Befehlsgeber in Bremsstellung greift die Haltebremse, die im Gt8 aus Federspeicherbremsen in den beiden Triebdrehgestellen besteht.

3.
Zitat

Wenn man beim Bremsen den Befehlsgeber ein paar Stufen weiter nach ,,vorne" bewegt, ändert sich nichts an der Bremskraft. Wenn man allerdings in der 1. Bremsstufe ist und den Bremsminderer betätigt, verringert sich die Bremskraft um eine Stufe pro Betätigung des Bremsminderers.
Richtig, wobei der Befehlsgeber keine Stufen hat, nur die Nullstellung, Fahren und Bremsen. Innerhalb von Fahren und Bremsen´kann man den Befehlsgeber Stufenlos bewegen. Nur noch die drei "besonderen" Positionen "Fahren Stopp" (in Fahrtstellung gegen Null gehalten werden die Fahrstufen nicht weitergeschaltet), "Bremsen Stopp" (in Bremsstellung gegen Null gehalten werden die Bremsstufen nicht weitergeschaltet) und "Gefahrenbremsung" (ganz nach "hinten" gezogen bremst mit allen Bremsen, sandet und löst den Fahrstromautomat aus).

Die Bremse sollte man, wenn man zu hart angebremst hat, mit dem Bremsminderer zurücknehmen. Bei "schlagartig in Nullstellung" wirst Du als irgendwann statt als Triebfahrzeugführer eher als Hebelschubser oder Kieskutscher bezeichnet werden.

Und die Wagensteuerung ist in den Gt8 und Gt8K komplett identisch. Unterschiede gibt es bei den Widerständen, die sich bei den Zweibüglern (wie bereits beschrieben) in den Bodenwannen befinden und durch Gebläse fremdbelüftet sind, bei den Einbüglern aber auf dem Dach und ihre Wärme an die Umgebungsluft abgeben. Und der Höchststromschalter ("Automat") befindet sich ebenfalls auf dem Dach und kann von beiden Führerständen motorisch durch Tastendruck eingelegt werden, während er bei den Zweibüglern über dem jeweilgen Führerstand in der Decke eingebaut ist und durch den Griff an der Decke ein- und ausgeschaltet werden kann.

4.
"Richtiges" Aufbügeln (also Bügel vorn oben) war früher(TM) wichtig, als die Weichen noch über Oberleitungskontakte umgestellt wurden und der Kontakt nur einen kurzen Abstand zu den Weichen hatte. Fuhr man mit dem hinteren Bügel, dann konnte es passieren, dass das erste Drehgestell des Wagens schon die Weiche verriegelt hatte, ehe man mit dem Stromabnehmer überhaupt den Oberleitungskontakt befuhr.

Heutzutage ist es eigentlich egal, mit welchem Bügel man fährt, da die Weichen über induktive Koppelspulen gestellt werden, die je nach Fahrzeug und Fahrtrichtung zwischen 9 und 16 Metern von der Fahrzeugfront entfernt unter dem Wagenboden eingebaut sind (bei den wenigen Zwei- und Vierachsern auch kürzer). Bei vielen Betrieben mit Stadtbahnwagen M und N, auch in Heidelberg, hat man deshalb auch den ursprünglich vorhandenen zweiten Stromabnehmer entfernt.

Außerdem sollte man an den Trennstellen der Speiseabschnitte (mit dem quadratischen blauen Schild und weißem T im BoStrab-Bereich oder dem zerlegten U im EBO-Bereich) das Fahrzeug immer ausgeschaltet haben und daher wissen, welcher Bügel gerade oben ist. Wenn man da eingeschaltet drüber fährt ist es nicht gesund für die Motoren und es kann es bei Spannungsunterschieden in den stromkreisen dazu kommen, dass der Wagen ruckt und schlimmstenfalls der "Automat" auslöst. Früher(TM) hat man für das "rasieren" der Streckentrenner in der Fahrschule 5 Mark in die Kasse zahlen müssen...

Der "Automat" kann in allen Konstellationen mal rausfliegen. Bei den Zweibüglern muss aber immer derjenige Automat eingeschaltet sein, der sich unter dem gerade anliegenden Stromabnehmer befindet. Fährt man mit dem hinteren Bügel, dann müsste man in den hinteren Führerstand, um diesen von Hand wieder einzulegen. Oder eben den Bügel wechseln.


Ich hoffe, das hülft ein wenig.
Ach ich sehe gerade, der Herr Fabrikant hat auch was sehr ausführliches geschrieben.
Beste Voraussetzungen für eine gelungene Simulation smiley on swing

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
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