Nachdem der
Chauffeur des
Grindelwaldbus seine Informationen telefonisch eingeholt hatte (tja – man hätte meine letzte Schilderung doch intensiver lesen sollen



), beriet er die Damenreisegruppe. Man ist ja nicht neugierig – verstanden hatte ich seine Ausführungen jedoch leider nicht (und da war ich nicht der Einzige).
Die Fahrt auf der engen für den öffentlichen Verkehrs gesperrten Passstrasse auf die
Große Scheidegg war ein Erlebnis – besonders begeistert war ich vom Posthorn → so eines bräuchte ich auch

.
Wobei: was in
Ch funktioniert, würde in
D wohl laufend Diskussionen wie: „Warum muss ich jetzt die Vorfahrt von so einem gelben Ding beachten?“ hervorbringen (
ACHTUNG: Aussage kann Spuren von Ironie enthalten).
Da der Bus ab der
Großen Scheidegg nach
Grindelwald stündlich verkehrt, legten wir dort oben eine „Rundblickpause“ ein. „Unser“ Bus, setzte derweil seine Fahrt nun bergab fort. Wobei: Die Linie endet am (Bus-)
Bahnhof und nicht etwa am (
BOB-Bahnhof; der liegt jedoch in „Fußläufiger Entfernung“, was wir zu diesem Zeitpunkt jedoch (noch) nicht wussten

.
Na, ein Blick auf das weltbekannte
„Dreigestirn“ (nein – nicht das aus
Köln), muss natürlich sein.
Die
Kleine Scheidegg (die mir dem Touristenrummel) sollte sich hinter der auf dem Schnappschuss zu erkennenden Nebelwand befinden, wenn ich mich nicht täusche, hihihihiii (jetzt lachen wohl nur die Älteren

).
Ein Blick Richtung
Grindelwald darf natürlich keinesfalls fehlen.
Als wir das vertraute Brummen eines Diesels, der bergwärts fuhr, vernahmen, warfen wir einen leicht erstaunter Blick auf unsere Uhr. Hatten wir uns doch (weiter als ursprünglich geplant) vom
Berggasthaus entfernt. Wie man auf dem Bild (vielleicht) erkennen kann, war der Bus, mit dem wir fahren wollten, bereits eingetroffen (um meinen Schnappschuss nicht vollends zu ruinieren habe ich den
Bus – Pardon
Postauto – mal nicht rot eingekreist

).
Also – nix wie zurück. Dort stand ein gelber
Reisebus mutterseelenallein – sonst nichts. Da die Abfahrt erst in über 20 Minuten erfolgen sollte, wir genug gesehen hatten (und auch ein „fieser Wind“ wehte, beschlossen wir, unseren Durst im
Gasthaus zu stillen.
Dort saß der Fahrer am
Stubete (eine Art Stammtisch) mitten unter den zur Zeit eben nicht arbeitenden Mitarbeitern der
Bergwacht sozusagen „im lebhaften Gespräch vertieft“ - war amüsant ihnen zuzuhören, auch, wenn wir kein Wort verstanden (haben).
Offensichtlich hat der Fahrer, wenn die Route nicht zur
Schwarzwaldalp führt, sondern bereits auf der
Großen Scheidegg endet, dort oben eine längere Wendezeit

.
Da wir die einzigen Reisenden waren, die dort oben eingestiegen sind konnten wir den
„Rentnerplatz“ in Beschlag nehmen – sozusagen
Cab Ride live.
Die „Kreuzung“ mit dem Gegenkurs wurde über Betriebsfunk abgesprochen, wobei man lokale Ausdrücke (wie z.B.
„Vierlingschikane“ = Ausdruck beispielhaft von hier, nicht von dort) nutzte:
Im laufe der Abwärtsfahrt wurde vom
Chauffeur besonders auf auf der Straße laufende Wanderer Rücksicht genommen → wir fuhren den beiden Rindviechern doch tatsächlich gut und gerne 5 Minuten gemächlich hinterher, ehe sie in die linkes hinter dem Busch zu sehende Wiese einbogen.
Bewundernswert → ich persönlich bin mir jetzt nicht sicher, oh ich die Geduld aufgebracht hätte. Auf jeden Fall sind im Fahrplan solche Zeiten wohl vorgesehen, wir waren zumindest pünktlich in
Grindelwald.
Gut – ein Fotostopp gab es eher weniger bis gar nicht, also nur Landschaft ohne Bus eben.
Anekdote am Rande: An irgendeiner Unterwegshaltestelle stieg ein (sagen wir mal)
Straßenwart ein. Da man sich kannte (also den Fahrer, nicht uns), entstand schnell ein intensives Gespräch, in dem der
Straßenwart (?) erwähnte, dass er (
Chauffeur) heute aber „einen tollen Bus habe“. Unser Fahrer teilte dessen Begeisterung weniger, da der (in abfälligem Wortlaut)
„Reisebus“ weniger übersichtlich sei. Daraufhin übernahm der Angesprochene spontan und ohne Aufforderung den Seitenblick nach rechts in die Seitenstraßen → gut – man hätte jetzt auch schwerlich um dessen Astralkörper herum blicken können

.
Und auch in der
Schweiz zählt der Gehsteig wohl zum Fahrbahnbereich

. Die Beiden an der Haltestelle Wartenden hat er jedoch nicht umgefahren, sondern „mitgenommen“
Salü Erhard
P.S: in der nächsten Geschichte gibt es wieder mehr Bahnbilder – versprochen.