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Re: OEG-Düwag Gt8 (ein Nachruf) (230 Klicks)

23. Februar 2025 13:47
Danke, wirklich schön zusammengefasst.


Was man auf Deinen Bildern noch ganz gut erkennt ist der zwischenzeitlich erfolgte Umbau der Hochspannungs-Innenbeleuchtung (auf dem Innenfoto des Gt 83) auf über das Kleinspannungsnetz gespeiste Leuchtstoffröhren (übrige Innenbilder) - dabei wurden die rundlichen Plastikwannen um die Röhren durch etwas eckigere Modelle ersetzt.



Ich ergänze mal noch um zwei Bilder der Pulte im Führerstand - zunächst das des OEG 95, in dem Zustand, wie ich die Wagen kennengelernt habe - aufgenommen am 25. Oktober 1988. Es ist nicht das originale Pult, denn die ersten beiden Serein waren noch mit Solenoidbremsen als Haltebremsen ausgeliefert worden und wurden beim Umbau auf schaffnerlosen Betrieb dann mit diesen Pulten ausgestattet. Die dritte Bauserie hatte diese Pulte bereits ab Werk.

Man erkennt den dunklen Hintergrund vor einer dicken Plexiglasplatte und die in breiten Aluminiumringen mit bunten Glaslinsen gefassten Leuchten sowie die aufgesetzten rechteckigen Türfreigabetaster. Ebenfalls rechteckig die Taster für "Bügel auf" und "Bügel ab", die unbeleuchtet waren und auch der Taster für den Hauptschalter ("Automat") war nur im ausgeschalteten Zustand rot ausgeleuchtet.

Das Funkgerät mit der Drehscheibe als Kanalwähler war zwischen Pult und Fenster eingebaut, bei den Wagen 98 - 110 und auch beim umgebauten 93 war es rechts des Fahrerpults angebracht. Die Leuchte "Falschfahrt" war damals schon außer Betrieb - es gab mal ein Falschfahrtsignal, welches meines Wissens aus gleichzeitig leuchtendem Spitzenlicht und Zugschluss bestand (man korrigiere mich, wenn ich da Mist schreibe, aber ich habe das nicht mehr miterlebt). Dieses Signal war aus der Eisenbahn-Signalordnung aber längst gestrichen worden

Ebenso außer Betrieb war die Leuchte "Nebelleuchte" - bei den meisten Wagen hatte man die ursprünglich vorhandenen Nebelleuchten längst abgebaut. Die ursprünglich zwei Weichentaster für "mit Strom" und "ohne Strom" waren bereits durch drei kleinere für die induktive Weichensteuerung ersetzt worden, wobei die Taste "Weiche links" mit der Funktion "mit Strom" und die Taste "Weiche Rechts" mit der Funktion "ohne Strom" kombiniert waren.

Für die Scheibenwischer gab es den komfortablen Kaskaden-Drehschalter von Bosch, der eine stufenweise Einstellung der Wischerintervalle ermöglichte.

Das Voltmeter für die Bordspannung befand sich noch auf dem Pult, es wurde später seitlich auf die Platte des Befehlsgebers umgesetzt. Der Tacho hat noch die Skala bis 70 km/h, da die größte zulässige Geschwindigkeit damals noch auf 60 km/h festgesetzt war:





Als zweites das des OEG 116, aufgenommen am 4. Oktober 1990 fast in dem Zustand, in dem die Einbügler geliefert wurden - mit grauem Hintergrund und den doppelt so großen Entwertersteuergeräten von Elgeba, die Leuchten sind nun deutlich billiger ausgeführt und haben bunte Plastikkappen. Da sich die Widerstände auf dem Dach befinden gibt's keine Leuchten für "Lüfter" und "Feuer" mehr und die Leuchte "Türautomatic" ("Alle Türen auf") hat man ersatzlos weggelassen. "Simatic" wurde in "Wagensteuerung" umbenannt, "Wagen 2" obwohl fachlich eigentlich falsch in "Gezogener Wagen".
Neu sind die Leuchten "Indusi", "Klimaanlage Störung". und die Anzeigen für die Solenoid- und Magnetschienenbremsen.
Das Funbgerät ist nicht mehr im Bild, man hatte es nach links oben in die Dachvoute verlegt. Ebenso der Scheinwerferschalter, der sich nunmehr seitlich rechts im Führerstand befand.

Neu gibt es eine Funktion "Waschen" auf dem Scheibenwischerschalter - die 27 Vorgänger mussten anfangs ohne Scheibenwaschanlage auskommen. Dafür hat man die Stufen auf zwei - Dauerbetrieb und Intervall - gekürzt. Mit Einbau der Scheibenwaschanlage hat man die Wagen 82-110 auch auf die hellgrauen Pulte der Einbügler umgerüstet.


Neu gibt es eine Funktion "Waschen" auf dem Scheibenwischerschalter - die 27 Vorgänger mussten anfangs ohne Scheibenwaschanlage auskommen. Dafür hat man die Stufen auf zwei - Dauerbetrieb und Intervall - gekürzt. Mit Einbau der Scheibenwaschanlage hat man die Wagen 82-110 auch auf die hellgrauen Pulte der Einbügler umgerüstet.

Nicht im Ursprungszustand ist der Tacho, auch die vierte Bauserie war noch mit Tachos bis 70 km/h geliefert worden:





Abweichend zu den übrigen fünf Wagen seiner Serie hatte der 112 anfangs ein Entwertersteuergerät der Firma Klüssendorf drin, bei dem man schon damals erfahren konnte, dass Folientasten nicht viel taugen. Hier noch mit dem 60 km/h-Tacho, aufgenommen am 16. April 1989:



Leider kein Bild habe ich von den zwischenzeitlich eingebauten Klüssendorf-Entwertersteuergeräten, die auch in der Lage waren, Haltestellenansagen abzuspielen und die Zieldisplays anzusteuern.


Mein "Führerstands-Abschiedsbild" entstand gestern - neben den fünf verbleibenen Einbüglern hat man vor einigen Jahren auch den 110 auf ein neues Pult umgebaut, das im Wesentlichen den Vorgängern in Anodnung und Ausführung der Taster und Leuchten gleicht, aber die im Laufe der Jahre gammelig gewordenen Kunststoffleuchten der grauen Pulte wurden durch die deutlich "wertigeren" Leuchten der Variobahnen ersetzt.
Neu sind der Lautstärkeregler und der Überfalltaster.

Seit 2007 war das "Ibis plus"-Gerät an Stelle der Funk- und Entwerterbedienteile getreten, mangels Platz im Pult wurde es auf der Konsole darüber angebracht:


Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung




4-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.25 14:46.
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