Das Frühstück am nächsten Tag war entsprechend ohne Worte

. Da ein oder zwei Reisegruppen mit uns das Morgenmahl einnahm, bleibt uns das Frühstück wohl unvergesslich

.
Die anderen Gäste benahmen sich nicht gerade angenehm – dementsprechend sah es auf den Tischen auch aus. Aus der Küche kam so gut wie kein „Nachschub“, die beiden Personale waren hilflos überfordert und wussten nicht, ob wohl Tische abräumen (eher nicht) oder das Buffet richten (ebenfalls nicht) abgearbeitet werden soll – sie beschlossen dann wohl, die Gäste irgendwie zu vertrösten → funktionierte bei uns (eher) nicht → Sprachbarriere unserseits.
Einige Zeit vorher:
Bei der Buchung beschlich uns schon so „ein komisches Gefühl“, mangels Alternativen buchten wir. Erkenntnis des Tages: Man sollte auf seine Gefühle hören.
Aber: Ab zum Tagesprogramm (wenn auch – anhand des stolzen Nächtigungspreises) leicht unzufrieden)
Nein, auch heute wollen wir nicht nach
Brig, auch wenn der Triebwagen vom Typ
RBDe 4/4 noch so verlockend gewesen wäre. Aber eine Fahrt durch das
Rhonetal im Jahr reicht.
Also auf zum
„Nebenbahnhof“, der – wie der Name schon sagt – daneben liegt.
Mit weiteren Reisewilligen warteten wir am Gleis der
Martigny-Châtelard-Bahn → Pardon, wir sind ja in der
Romandie (= französischsprachige
Schweiz), also
Chemin de fer Martigny–Châtelard (MC).
Zur Enttäuschung Einiger stellte sich schnell und ohne Worte heraus, das der auf Gleis 41 eingefahrene
BDeh 4/4 Nr. 7 (Baujahr 1964) mit seinem Steuerwagen
BDt Nr. 63 (Baujahr 157) leider nicht „unser“ Zug sein sollte → der Lokführer stellte sein „Zielschild“ (die Blechtafel neben dem Fahrerstand) auf
„Hors service“ und entschwand

.
Für ein Blick in den Fahrerstand (durch die Scheibe) blieb noch Zeit, ehe der 2011 von
Vevey (mechanische Teile),
SLM (Zahnradteil) und
Adtranz (Elektrik) gebaute
Beh 4/8 Plantriebwagen einfuhr.
Ein Glück hat man eine Reisebegleitung: Da der Zug doch „ausgelastet“ zu schein schien, konnte der geneigte Eisenbahninteressierte sich in Ruhe alles ansehen + bildlich festhalten und sich sicher sein, sicher einen (guten) Platz zu haben → tja, mit Handtüchern funktioniert dies wohl (für
Deutsche) nur auf den
Balearen.
Nein, leider war auf der Strecke kein Fotohalt geplant. Das folgende (leicht unscharfe) Bild entstand wenige Stunden später aus dem nach
Montreux fahrenden Zug heraus. War sozusagen spontan bemerkt und fotografiert – obwohl: Ich muss sagen der rechte Baum hat schon die richtige Schärfe

.
Der geneinge Kritiker bemerkt natürlich sofort, in diesem
Tw saßen wir nicht.
Und, wenn wir schon dabei sind; auch das folgende Foto entstand „durch das Fenster“, es zeigt einen Blick über die Dächer von
Vernayaz. In der Mitte des Berges ist die (von uns befahrene) Strecke in das
Vallèe du Trient zu erkennen. Nach 4,8km in der der Ebene von
Martigny beginnt in hier der 2,4km lange Zahnstangenabschnitt nach
Salvan.
Und dass Ihr auch glaubt, dass wir dort gefahren sind, sozusagen ein „Gegenbild“. Ohne Fotohalt natürlich …............. ausgestiegen wäre ich hier keinesfalls

.
Nach dem 200‰ der Zahnstange schlängelt sich die Adhäsionstrecke mit 70‰ stetig an steil abfallenden Berghang weit oberhalb des Talgrundes des Namengebenden Baches
Trient.
Die Bergnester, wie das im nachfolgend zu sehende
Le Trétien „kleben“ (sozusagen) förmlich am Berg.
Kleinere Seitentäler, wie hier das über den
Viaduc du Triège werden gerne ausgefahren, Größere Brücken hätten wohl viel Geld gekostet und Zeit spielte (damals) wohl eher eine untergeordnete Rolle.
Rund 40 Minuten nach einer atemberaubenden Reise an Steilhängen entlang erreicht man nach 18,7km den 1116müNN liegenden Grenzbahnhof
Le Châtelard-Frontière.
Das man hier eine Fahrleitung sieht, auf meinem oben gezeigten Bild der Zahnradstrecke jedoch nicht, hat folgende Bewandtnis: Beim Bau (Eröffnung 20. August 1906) war die gesamte Strecke mit seitlicher Stromschiene mit 750Volt Gleichstrom (heute 850Volt) ausgerüstet. Hierzu hatte man sich aus praktischen Gründen entschieden: Bei Unwettern/Schnee/Baumstürzen blieben die Bahnanlagen weitestgehend intakt.
Um 1980 wurden neue Sicherheitsvorschriften des Bundes erlassen und auf der gesamte Strecke sollte eine Fahrleitung gebaut werden. Da jedoch in den Tunneln zwischen
Vernayaz und
Salvan - hier sogar Zahnstange), sowie zwischen
Le Trétien und
Le Châtelard die Tunnelprofile keinen Platz für eine Oberleitung bieten und diese Abschnitt in den Felswänden für Fußgänger nicht sehr gut zugänglich sind, wurde vorläufig aus Kostengründen darauf verzichtet (jaja – die Schweizer eben

).
„Unser“ Zug fuhr (von uns unbemerkt) über die Grenze nach
Frankreich. Außer der Änderung der Kilometrierung (
Schweiz: 18,36km = 36,62km
Frankreich) merkt man sozusagen nix.
Obwohl im
www steht, dass es durchgehende Züge unter dem Namen
„Mont-Blanc Express“ gibt, verendet der Triebwagen in
Vallorcine. Dort steht ein (äußerlich gleicher
Tw der
SNCF Serie
Z800 (nicht im Bild). Gegen einen durchgehenden Betrieb spricht, dass die
SNCF-Triebwagen (eigentlich) kein Zahnrad und keine Pantografen haben, den sie auf dem französischen Streckenteil auch nicht benötigen.
Salü Erhard
P.S.: Ob wir mit dem
SwissTravelPass hierher fahren durften, entzieht sich meiner Kenntnis und konnte (wegen der Sprachbarriere ) auch nicht in Erfahrungen gebracht werden → typisch
Deutsche eben

.
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.04.25 17:33.