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Rundreise durch die Schweiz (Tag 4 – 2. Akt) (279 Klicks)

30. April 2025 09:42


Im heutigen Bericht nun einen „großen Sprung“ nach Montreux.
Und da ich – nachdem was ich (3x) von der Stadt gesehen habe, beschlossen habe, diese hübsch hässlich zu finden, zeigt mein „Eröffnungsbild“ ein lustiges Cafè am Genfer See (nicht zu verwechseln mit dem Lac du Leman → der liegt in Frankreich).

Früher(TM), als der ÖPNV noch nicht erfunden war, es aber trotzdem jede Menge (wohl eher wohlhabende) Menschen gab, die durch's Land reisten, verkehrten Raddampfer über die Seen. Um deren Nutzung zu gewährleisten, endeten damals etliche Bahnstrecken direkt an den Anlegestellen.



Gut – heute natürlich auch noch – aber eher wohl für's Vergnügen als einem Nahverkehr zu befriedigen (zumindest meistens).

Aber auch, wenn ich Raddampfer noch so faszinierend finde, der Hauptteil meiner/unserer Reise sollte doch mit dem Zug erfolgen. Wir wollten – typisch Deutsch – nicht „auf den letzten Drücker“ am Bahnhof eintreffen. So blieb uns Zeit für einen Spaziergang am See entlang (zumindest im Bereich des Montreux Music & Convention Centre sollte man seinen Blick stur auf den See richten, der Rest der Promenade geht eigentlich), einen (mittelmäßigen Kaffee mit Snack rolling eyes smiley und einen Bummel „rund um den Bahnhof“.



Wenn sich Jenbach (Östereich) als einzigen Bahnhof in Europa mit drei Spurweiten bezeichnet, frage ich mich, was ich den hier sehe:
    [*] inks die beiden durchgehenden SBB-Gleise (wohl eher ein Haltepunkt don't know smiley)
    [*] mittig die Betriebsanlagen der meterspurigen Chemin de fer Montreux Oberland Bernois (MOB)
    [*] rechts die 800mm Gleise der Zahnradbahn Montreux–Glion–Rochers-de-Naye (darüber hatte ich schon einmal berichtet).


Aber wollten wir eine Fahrt von Montreux über den 1279m hohen Saanenmöserpass nach Zweisimmen im Simmental (wie sinnig) genießen.



Rechts sieht man zwar einen er fünf Bhe 4/8 der Zahnradbahn zum Rochers-de-Naye, aber „unser“ Zug ist der der gerade links in den Kopfbahnhof einrangiert ist:

Geführt (und geschoben) wird der GoldenPass Belle Époque von je einem (modernen) Abe4/4, bzw. Be4/4 (Stadler 2016), dazwischen hängen vier alte historische Wagen → laut Eigenwerbung im Stile der Belle Époquegebaut, verbindet sie das Ambiente der dreißiger Jahre mit modernen Annehmlichkeiten“.

Ah - dass erste Klasse Abteil lässt mal keine Wünsche offen!





Aber – wir waren ja sozusagen Economy Class (im Volksmund Holzklasse) unterwegs. Und dies traf auch zu spinning smiley sticking its tongue out. Dass dieser Zug mit unserem SwissTravelPass ohne Aufpreis genutzt werden konnte, war eigentlich der „Hammer“. Lt. Empfehlung sollte man reservieren, was wir (unbedarft) taten und mit je 10 SFr. zu Buche schlug – aber was ist dies schon – für so eine 2-stündige Fahrt.

Und dass die Reservierung dringend nötig war, ist auf meinem Bilde gut zu erkennen no smiley.



Sofort nach der Ausfahrt aus Montreux windet sich das Trassee (um mal einen Schweizer Ausdruck zu verwenden) kurvenreich und durch einen Kehrtunnel (Pardon – natürlich Spiraltunnel) den Berg hoch.
Ab dem Kreuzungsstation Sendy-Sollard schwenkt die Strecke ins Tal der Baye de Montreux (ein rund acht Kilometer langer Wildbach), die Haltestelle Les Avants (nicht im Bild) liegt bereits 570m höher als der Startbahnhof.

Dafür aber einen Blick auf die Waadtländer Riviera → warum auch immer die so heißt unhappy smiley.



Kurz zu den eingesetzten Wagen: Sie sind toll und eine Fahrt damit ist ein einmaliges Erlebnis. Aber: Wenn man es genau nimmt, hat das EVU einfach mal vier (neue) Wagen weniger gekauft „alte aufgemöbelt“ und diesem Zug einen werbewirksamen Namen gegeben – toller PR-Trick thumbs up.



Wenn man diesen Zug als historisch vermarkten will, hätte man – meiner Meinung nach – auch zwei historische Triebwagen davor spannen sollen (genug davon stehen in Lenk (dass im Simmental) ja noch rum.

Gut – durch die modernen Triebwagen bietet man auch dem einheimischen Regionalreisenden heutigen Komfort, wenn auch nicht barrierefrei.



Irgendwo unterwegs, genauer gesagt geschrieben zwischen Rougemont und Saanen wird – für die meisten wohl unbemerkt aus der Chemin de fer Montreux Oberland Bernois die Montreux-Berner Oberland-Bahn. Die Saane an der wir eine Zeit lang entlang gefahren sind, bildet die Sprachgrenze zwischen der französisch sprechenden Bevölkerung und die die schwizerdütsch sprich (und dass mir jetzt keiner sagt, dass wäre „nur so ein deutscher Dialekt → kommt dort nicht so gut no smiley).

Und obwohl die Strecke diesen Bach nicht überquert (oder habe ich etwa nicht genau aufgepasst?), sprechen die Ureinwohner im weiteren Reiseverlauf eine Sprache, die wir wieder (mehr oder genau gesagt eher weniger) verstehen.



Nachdem 1901 der erste Streckenabschnitt zwischen Montreux und Les Avant eröffnet wurde, konnte der letzte Streckenteil von Gstaad zum auf dem im Bild zu sehenden Bahnhof Zweisimmen 1905 eröffnet werden.


Zum (heutigen Schluss) etwas Poesie massive grinning smiley:
Und wie die Reise weitergeht, entdeckt, wer (genau) das Bild anseht.


Salü Erhard



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.25 09:45.
Thema Autor Datum/Zeit

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Heidelberger Straßenbahner 30. April 2025 09:42

Re: Rundreise durch die Schweiz (Tag 4 – 2. Akt) (163 Klicks)

H.F.,eh. F. 30. April 2025 19:00



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