Na, das Bild aus dem letzten Reisebericht genau betrachtet?
Darauf sind sogar unsere beiden nachfolgend genutzten Reisezüge zu sehen.
Zuerst wollten wir (wenn man schon in der Gegend ist) ins „
hintere Simmental“ gehen. Bis dato wusste ich noch nicht, dass es das gibt

. Aber als wir – später – mit der
BLS von
Zweisimmen nach
Spietz fuhren, hörte ich – rein zufällig – während eines Gespräches zweier Jugendlicher, dass der Eine den Anderen fragte, ob der aus dem
hinteren Simmental sei – und die Betonung „
hinteres“ war jetzt nicht gerade die begeisterte.
Ah – falls es interessiert: Der Angesproche verneinte dies – ebenfalls mit einem leichten Unterton.
Genaueres konnte ich hierüber nicht in Erfahrung bringen

.
Aber nun zu unserer weiteren Reise:
Auf der Fahrt nach
Lenk im Simmental erhascht man einen Blick auf die Strecke von/nach
Montreux. Auf dem Bild erblickt man einen der zahlreichen Panoramazüge mit ebensovielen Namen → welcher dies nun ist; ebenfalls

.
In
Lenk kann man sich nun wahlweise entscheiden, ob die Zeit stehengeblieben ist, oder (irgendwo kurz dahinter) die Welt aufhört.
Auf jeden Fall mal enden die Gleise kurz hinter dem Bahnhof – eine Weiterführung scheint nie geplant worden zu sein. Die Verbindung dient wohl auch nur regionalen Bedürfnissen. Zumindest haben wir keine anderen „Fremden“ im Zug bemerkt.
Auf dem Gleistumpen hinter dem Bahnhof steht der letzte „Überlebende“ der 1944 von
SIG/BBC gebauten vier
CFe4/4, es müsste sich (eigentlich) um die Nr. 3002 mit dem Wappen
Château-d’Oex handeln, lt. WIKI trägt er seit 2012 einen blauer Dienstfahrzeuganstrich, die Anderen werden als „abgebrochen“ geführt.
Dahinter lugt offenbar der 1968 von
SIG/SAAS gebaute
ABDe8/8 4001
Suisse hervor, es könnte sich auch um den 4004
Fribourg handeln → na dass wären ja die richtigen Fahrzeuge für einen historischen Zug

.
Offenbar werden auf dieser Nebenstrecke nur die nötigsten Gleise ausgetauscht.
Für mehr Erkundungen reichte die Wendezeit leider/Gott sei Dank nicht (nichtzutreffendes selbsttätig bitte streichen), obwohl; als ich mir beim schreiben dieser Erzählung die Karte von
Lenk (dass im
Simmental natürlich) betrachtete, fiel mir auf, dass es in dem „Nest“ (zumindest) ein 5-Sterne
spa-resort, die Bergbahn
Walleck und einen Sessellift
Brühlberg gibt.
Anscheinend ist zu anderer Zeit hier wohl „mehr los“ -
aber heute eben nicht.
Und so nahmen wir den
Be4/4 Nr. 5004 – 1979 von
SIG/SAAS mit
ABt 5304 geliefert, 2004–2009 mit niederflurigen
ABt 344 (Mittelwagen) erweitert und fuhren zurück.
Erkenntnis des Tages:
Man kann hier gewesen sein – muss es aber nicht

.
Mit einem „
Schweiz typischen“ schlanken Umstieg in
Zweisimmen begaben wir uns in einen der (insgesamt 58)
RABe528. Die Triebzüge gehören zur
Stadler Flirt4 Familie und
werden unter dem Produktnamen
MIKA (
moderner innovativer kompakter Allroundzug) vermarktet.
Aus diesem Grund gibt es auch – für
Schweiz-ÖV-Nutzer typisch – sehr viele Bilder von Bahnhöfen und – eben nicht – Streckenbilder.
Das auf dem Bild zu sehende Vierschienengleis gehört wohl zum neuesten Angebot der Panoramazüge: Dem
umspurbaren GPX-Zug.
Kurze Erklärung (Wissende bitte weiter scrollen):
Das Angebot
Golden Pass wird ja von den drei Bahngesellschaften
MOB, bls und der
Zentralbahn (zb) angeboten. Da
MOB und
zb meterspurig sind, die dazwischen liegende Strecke der
bls jedoch Normalspur aufweist, verfolgte man schon lange Zeit den Gedanken, das „Zwischenstück“ als Vierschienengleis auszuführen. Dies scheiterte jedoch an der
bls, besonders wohl an dem Bahnhof
Spietz, in dem der Zug Kopf machen müsste und ggf. auch die Lok rangiert werden muss.
Nun hat man also den umspurbaren Zug mit anheben/absenken des Wagenkastens „erfunden“, um den Fahrgästen einen Umstieg zu ersparen. Ob in
Interlaken Ost (Übergang
bls/zb) für die Fahrt über den
Brünigpass ebenfalls Umspuranlagen bebaut werden sollen → keine Ahnung.
Ich meine, dass das Prinzip der Umspuranlage hat der Herr Fabrikant mal sehr bildhaft erklärt

.
Ohne weitere Höhepunkte erreichten wir die Bundeshauptstadt
Bern. Gut – die Fahrt als „Bummelzug“ durch das
Simmental (wohl „das „
Untere“ - wenn die Erklärungen der Buben zutreffen), war toll, aber natürlich nicht so eindrucksvoll wie die Reise über den
Saanenmöserpass/Brünigpass/etc.
.
Zwischen
Spietz und
Bern fährt der Zug dann als Express – sobald der
Thunersee aus dem Blickfeld entschwunden ist, eigentlich auch keine „besondere“ Strecke mehr.
In
Bern hatten wir eine Unterkunft im Stadtteil
Breitenrain gefunden. Diese stellte sich als klarer Glücksgriff heraus. Im kleinen – von zwei Brüdern geführte – Hotel wurden wir freundlich begrüßt. Der (eine) Besitzer fragte, ob wir für morgen schon einen Plan hätten. Als wir verneinten, nahm er einen Stadtplan und zeichnete uns einen Runde durch die Stadt auf, es gäbe "nüt schöners".
Die Karte will ich Euch natürlich nicht vorenthalten – auf die Bilder (umgeben mit meinem Geschreibsel) müsst Ihr natürlich noch ein wenig warten – tja
so isses (badischer Ausdruck).
Salü Erhard