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Tauziehen um VRN-Semesterticket geht weiter (972 Klicks)

25. Juni 2004 17:22
24.06.04
Tauziehen um Semesterticket geht weiter
Verkehrsverbund Rhein-Neckar rechtfertigt sich für geplante Verteuerung

Das Fahren in Bussen und Bahnen soll 2005 für Studenten im Rhein-Neckar-Dreieck teurer werden.

Foto: KUNZ


Die Diskussionen um das Semesterticket für Studenten im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) gehen weiter. Nachdem die Universität Heidelberg und das Studentenwerk der Ruperta Carola massiv Kritik am VRN geübt hatten, weil dieser die bestehenden Beträge zum 30. September 2005 gekündigt hatte, versucht das Verkehrsunternehmen die Maßnahmen zu rechtfertigen. Die Aufnahme von Verhandlungen für eine Erhöhung der Preise sei an sich „ein ganz normaler Vorgang“, meinte der Geschäftsführer der VRN-Unternehmensgesellschaft, Horst Kummerow. Auch in der Vergangenheit sei der Preis für das Semesterticket ebenso wie alle VRN-Tarife maßvoll angepasst worden.

Die jetzt geplante Verteuerung hat allerdings weniger maßvolle Dimensionen und würde einen heftigen Schnitt im Geldbeutel der Studenten bedeuten: Bis zum Wintersemester 2007/2008 soll der Preis des Tickets von jetzt 74 Euro auf 138 Euro steigen. Der VRN schiebt die Schuld unterdessen auf die Bundespolitik und macht Kürzungen der Bundeszuschüsse für den Ausbildungsverkehr für die Preiserhöhung verantwortlich. Wie der Vermittlungsausschuss beschlossen hat, sollen nach einer Änderung des Personenbeförderungsgesetzes die Zuschüsse im Jahr 2004 um vier Prozent, im Jahr 2005 um fünf Prozent und von 2006 an um zwölf Prozent sinken. Die Erhöhung soll nach Mitteilung des VRN auch das Maxx-Ticket, das sich an Schüler und Auszubildende richtet, betreffen.

Das Gesetz ist nach Meinung von VRN-Geschäftsführer Wolfgang Wagner zudem „mit heißer Nadel gestrickt“, denn jede Erhöhung der Ausbildungstarife zöge weiter sinkende Zuschüsse nach sich. Die Universität Heidelberg prüft mit einer Umfrage unter den Studenten, ob das Semesterticket angesichts der drohenden Preiserhöhung noch attraktiv ist. Denn jeder Student zahlt zurzeit jedes Semester einen Grundbetrag von 18,50 Euro für das Ticket, unabhängig, ob er die Fahrkarte erwirbt oder nicht.

Die Hochschule stellt Überlegungen an, wonach eine Preissteigerung der Fahrkarte mit einer Erhöhung des Grundbetrags auf 20 Euro abgefedert werden könnte. Eine weitere Erhöhung käme allerdings nicht in Frage, da die Verteuerung nicht zu Lasten der Studierenden gehen dürfe, die vom Semesterticket keinen Gebrauch machen, so die Uni.

Eine Extra-Vereinbarung mit der Heidelberger Universität scheint aber unwahrscheinlich. Gegenüber dem "Mannheimer Morgen" sagte Beate Siegel, die beim VRN für das Semesterticket zuständig ist, dass die Universität ganz aussteigen müsste, sollten die Studierenden die Erhöhung des Grundbeitrags nicht mittragen wollen.

Das VRN-Semesterticket war das erste Projekt dieser Art in Baden-Württemberg. Es wurde zum Wintersemester 1993/1994 auf Wunsch der Studierenden eingeführt. Damals kostete das Ticket 100 Mark. Zusätzlich wurden 19 Mark aus dem Studentenwerksbeitrag aller Studierenden für das Semesterticket aufgewendet. Bei einem anderen Modell dient der Studentenausweis gleichzeitig als Fahrkarte, dafür liegt der Studentenwerksbeitrag, den alle Studierenden zu Semesterbeginn entrichten müssen, entsprechend hoch. (pat)

Quelle:rhein-neckar-web

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Stefan Klein 25. Juni 2004 17:22



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