"Schön ist die Welt mit Bielefeld" war der Ausspruch eines geplagten OEG-Triebfahrzeugführers, der diesen Wagen nichts tolles abgewinnen konnte. Die Vor- und Nachteile habe ich Euch ja vor kurzem schon erläutert, und dabei auch versprochen, mal ein paar Bilder einzustellen.
Das absolute Schocker-Foto vorneweg (Ich hab mich ja kaum getraut, das hier einzustellen, da es den jetzigen Bahnfreunde-Chef und vor allem auch die jetzige Lokleitung in ziemlich unvorteilhafter Weise abbildet. Da es uns allerdings auch bei redlicher Arbeit zeigt habe ich dann doch einer Veröffentlichung zugestimmt ;-))
Am 8. Mai 1993 sollte die Abschiedsfahrt von den beiden noch verbleibenen Bielefeldern 303 und 304 stattfinden. Leider hatte man sie vorher keineswegs gereinigt, und so griffen die Bahnfreunde höchstselbst zum Bürste und Schwamm, um die toten Fliegen von der Front des 304 zu entfernen. Die Fähnchen waren übrigens von der MVG ausgeliehen (sowas gabs bei der OEG nur auf dem Halbzug) und wurden nach der Sonderfahrt brav wieder zurückgebracht:
Diesem Bild waren elf Jahre Bielefelder bei der OEG vorausgegangen:
Ich habe die Bielefelder anfangs oft bei den Spielen des SV Waldhof abgelichtet, als sie nach LU fahren durften. 303 und 313 wenden in der Schleife Rheinturmstraße:
Ein paar Monate später, im Antransport zum Fußballspiel - 301+311 kreuzen sich mit dem 302+312 kurz vor dem Südweststadion. Im Hintergrund der VBL 153 und der MVG 458 oder 459. Die Autos sind auch nicht schlecht:
Am gleichen Tag kam auch der 304 zum ersten Mal nach LU, hier noch mit dem ursprünglichen Stromabnehmer, den er später als einziger Bielefelder gegen einen Düwag-Bügel tauschen musste, damit man einen Bielefelder-Bügel als Tauschteil vorrätig hatte. (Vor dem Verkauf nach Arad 1998 wurde aber der Düwag-Bügel wieder runtergeschraubt und der originale kam wieder drauf). Im Hintergrund der 441. Die Bielefelder hatten damals noch keinen Kinderwagentaster an der Tür 1, er wurde kurz darauf nachgerüstet:
Im März 1988 war an der Friedrich-Ebert-Brücke durch Unterspülung die Fahrbahn und auch der Gleisunterbau abgesackt. Während der Zugverkehr nur kurz unterbrochen war hat man den Kraftverkehr erst nach lngerer Zeit wieder aufnehmen können. Der 301 passiert die Stelle, an der fleißige Menschen damit beschäftigt sind, die Lage zu stabilisieren:
1990 habe ich mal probiert, den beim Ausrücken noch leeren Zug bei Nacht aufzunehmen. Nicht nur der Name der Haltestelle "Am Ullrichsberg" hat sich seitdem deutlich geändert:
Der 302 in Heddesheim. Deutlich erkennt man den blauen Türtaster, ein Versuchsstück, dass damals für viele verpasste Ampelphasen gesorgt hat. Die Fahrgäste kannten damals nur rote Türtaster und drückten deshalb fast immer den roten Kinderwagenknopf. Hatte man das als Fahrer nicht gleich bemerkt und die Türfreigabe gelöscht, so machte einem die lange Verzögerungszeit der Türautomatik (auf die man bei den Bielefeldern keinen Einfluss hatte) an mancher Ampel einen waagerechten F-0-Strich durch die Rechnung:
Zum 01.11.1990 wurde der 301 abgestellt, die Abstellung des 302 war für März 1991 geplant. Dies waren meine Abschiedsbilder, schon eine Woche nach diesen Aufnahmen wurde er wegen eines Fahrschalterbrandes vorzeitig abgestellt. Die BSI-Kupplung zwischen Triebwagen und Beiwagen:
Einen überraschenden Sondereinsatz hatten der 303 und der 304 im Dezember 1991, als Unmengen amerikanischer Schüler zu einer "Holiday-on-Ice"-Vorstellung in die Eberthalle zu transportieren waren. Von der Bensheimer Straße in Mannheim zum Ebertpark fuhren der 150 und 151 aus LU, der 1019 der RHB und auch die beiden Bielefelder, hier der 303 an der Marienkirche:
Soviel erst mal davon...
Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.02.06 22:52.