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Zug verletzt Mann lebensgefährlich
Noch immer gibt ein Vorfall Rätsel auf, der sich in der Nacht zum Samstag im Bereich der Straßenbahn-Haltestelle Vogelstang-West abgespielt hat. Wie die Polizei gestern mitteilte, fand ein Passant am frühen Samstagmorgen gegen 6.30 Uhr an der Bahnstation einen im Gleisbereich liegenden, schwerverletzten Mann. Nach einer notärztlichen Erstversorgung wurde der 19 Jahre alte Mannheimer mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte stellten einen Trümmerbruch im Becken fest, außerdem eine Reihe von inneren Verletzungen im Oberkörper, unter anderem eine Lungenquetschung.
Wegen der gesamten Auffindesituation sprach für die verständigten Polizeibeamten vieles dafür, dass der schwerverletzte junge Mann mit einer Straßenbahn zusammengestoßen war. Da ein Zug der Linie 7 um 3.38 Uhr die letzte Fahrt vor Betriebsschluss hatte, wurden diese Wagen genauer unter die Lupe genommen - mit Erfolg: Im vorderen rechten Radlauf fanden die Ermittler die Jacke des 19-Jährigen, am unteren rechten Gleisräumer der Straßenbahn entdeckten sie außerdem Unfallspuren.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand - so die Polizei - dürfte der junge Mann zur Unfallzeit erheblich betrunken zwischen Gleisen und Bahnsteig gelegen haben, als er von der Straßenbahn erfasst und verletzt wurde. Wegen der schlechten Lichtverhältnisse hat ihn der Fahrer der Bahn allem Anschein nach nicht gesehen.
Der 19-Jährige wurde auch am gestrigen Sonntag noch auf der Intensivstation behandelt, Lebensgefahr bestand aber nicht mehr: "Sein Zustand ist stabil", erklärte die Polizei gestern. Bis er allerdings zum Unfallhergang befragt werden könne, werde es wohl noch ein paar Tage dauern. Auch der Straßenbahnfahrer ist nach Polizeiangaben bislang noch nicht vernommen worden. imo/pol
Mannheimer Morgen
30. Oktober 2006