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Das kann man so nicht sagen (308 Klicks)

25. Dezember 2007 04:53
Die Fahrzeuge wurden ab 1983 in mehreren Serien beschafft.

501-520 kamen 1983 von der Waggon-Union als Sechsachser und blieben bis heute Sechsachser.
551-555 kamen 1989 aus der göttlichen Schmiede als Achtachser mit Panoramateil (vis-a-vis-Bestuhlung)
556-560 kamen 1989 aus der göttlichen Schmiede als Sechsachser und wurden schon im darauffolgenden Jahr zu Achtachsern mit Panoramateil (Reihenbestuhlung) erweitert.
561-570 kamen 1991 aus der göttlichen Schmiede und waren von Beginn an Achtachser mit Tür im Mittelteil
571-580 waren dereinst Sechsachser, gebaut 1989 in der göttlichen Schmiede, erweitert im Jahre 1993 mit Tür im Mittelteil
581-590 stammen aus der gleichen Reihe, wurden aber erst 1997 zu Achtachsern erweitert. 571-590 hießen früher(TM) mal 521-540.

1983 wurde zuerst die Linie A mit den schicken Fahrzeugen beschickt, die EP-Wagen (EP=elektropneumatische Schützensteuerung, Wagen 1-21, später dann 101-121) wurden langsam verdrängt und lösten im Stadtgebiet, gemeinsam mit den Dortmunder GT8 (die ihrerseits auch die letzten KSW im Rappenwörth-Pendeldienst entbehrlich werden ließen) die Großraumwagenzüge ab.

Mit der Lieferung von 1989 kamen die Panoramazüge, die bevorzugt auf den Langläufern der Linie A eingesetzt wurden (und auch noch werden), die 20 Sechsachser wurden sowohl auf der Linie A, wie auch auf den Stadtlinien 1 und 2 eingesetzt (bevorzugt auf der 2 zwischen Durlach und Rheinstrandsiedlung, auf der 1 liefen gerne die EP-Wagen, teilweise geführt von konventionellen DWM-Sechsachsern, die eine zusätzliche Schaltwalze eingebaut bekamen um EP-Wagen steuern zu können). Die Panoramazüge waren beliebt, die Fahrgastzahlen stiegen, also wurden kurzerhand weitere 5 Fahrzeuge erweitert, die Panoramaabteile sind unterschiedlich, man kann daran gut erkennen, welche Fahrzeuge direkt als Panoramawagen kamen und welche erst ein Jahr später erweitert wurden.

Damit man auf der 2, auch komplett die großräumigen Stadtbahnwagen einsetzen konnte kamen ab 1991 auch die ersten 10 Achtachser mit Tür im Mittelteil zum Einsatz. Nach 1991 konzentrierte man sich auf die Beschaffung von Zweisystemwagen, die anfangs auch auf der Linie A zu finden waren, ab 1994 kamen die ersten Niederflurwagen auf den Stadtlinien zum Einsatz.

Die Fahrgastzahlen stiegen weiter, und weil ein Sechsachser auf der 2 zu kurz war, ein Verband aus zwei derartiger Fahrzeuge aber zu lang wurden weitere Fahrzeuge zu Achtachsern erweitert. Auch konnten Verbände aus zwei Sechsachsern auf der Linie A durch Achtachser ersetzt werden, um damit weitere Fahrzeuge für die Streckenerweiterungen freizusetzen. Denn man fuhr mittlerweile nicht mehr nur zwischen Neureut und Herrenalb/Ittersbach, sondern man baute häppchenweise weiter bis Hochstetten, und die Stadtlinie 2 wurde häppchenweise bis Rheinstetten verlängert. Das geschah 1993 mit zehn Fahrzeugen und wurde 1997 mit der Neubaustrecke nach Blankenloch wieder nötig.

Eigentlich war der Reservebestand halbwegs brauchbar, wenn man Reserve brauchte fuhren entsprechend weniger Stadtbahnwagen auf der 1, dafür mehr EP-Zugverbände. Allerdings stiegen die Fahrgastzahlen immer weiter, und spätestens als die S2 bis Blankenloch fuhr und im Tagesverkehr die Umläufe Herrenalb-Hochstetten aus Kapazitätsgründen mit "Beiwagen" verkehren mußten begann es eng zu werden. Jetzt reichte der Wagenbestand nur noch aus um die Linien S1/S11 und S2 mit den Stadtbahnwagen zu beschicken, die übrigen Stadtlinien wurden mit Niederflurwagen, die gleichermaßen zahlreich beschafft wurden, oder Altwagen beschickt. Auch einzelne Umläufe auf der S2 wurden bis ins neue Jahrtausend noch mit Badewanne-Verbänden (122-125) gefahren, oder Verdichterzüge gar mit richtigen DWM-Achtachsern. Zu diesem Zeitpunkt wäre eine Nachbeschaffung dieser Stadtbahnwagen aber nicht mehr so klug gewesen, denn auch die Zweisystemwagen wurden nun in neuer Bauweise (Drehstromtechnik) beschafft.

Man hat dann eine Weile hin und her überlegt, wie man das Problem mit den steigenden Fahrgastzahlen und der begrenzten Fahrzeugmasse lösen kann. Eine Überlegung war beispielsweise der Umbau der Badewannen 122-125 um sie als Verband auf der S2 fahren zu lassen, gleichermaßen der Umbau der jüngsten DWM-Achtachser. Es blieb beim Umbau der Wagen 124 und 125 (Badewannen) sowie 211und 215 (DWM-Achtachser). Dann entschied man sich aber doch dazu nochmal ordentlich Niederflurwagen zu beschaffen und auf der S2 bestimmte Kurse mit Niederflurachtachsern bzw Niederflursechsachserverbänden zu fahren.

Es ist also nicht korrekt, daß man durch die Abstellung von Altwagen sich einen Wagenengpaß selbst zugefügt hat, sondern daß man die Einsatzgebiete deutlich ausgedehnt hat bzw. die Fahrgastzahlen so sehr gestiegen sind, daß längere Züge bzw. Verbände nötig wurden. Bei der S1/S11 stellt sich hauptsächlich das Problem, daß nur Stadtbahnwagen einsetzbar sind, weil die Langläufer nach Ittersbach und Herrenalb werktags nahezu ausnahmslos mit einem zweitem Fahrzeug behängt werden (zumeist die verbliebenen Sechsachser der ersten Serie, aber es gibt auch oft genug Achtachser als zweiten Wagen). Werktags findet man Solowagen eigentlich nur noch auf den kurzen Umläufen Ettlingen-Neureut(-Hochstetten). Gestärkt und geschwächt wurde schon so ziemlich überall. Dafür gibt es auch die Hallen und Abstellmöglichkeiten in Hochstetten, Ittersbach und Bad Herrenalb, teilweise werden da einfach die "Beiwagen" reingestellt, die dann morgens irgendwann wieder drangehängt werden, sowie für die ersten und letzten Züge des Tages. Gängige Praxis ist das Abhängen des zweiten Wagens auf jeden Fall in Ettlingen, der erste fährt dann nach Herrenalb oder Ittersbach weiter, und wenn er von dort wiederkommt, kriegt er wieder was hintendrauf ("nicht hintendrauf!" (kleine Zwischenbemerkung für Loriot-Fans) tongue out smiley ).

Sollte es nun wirklich knapp werden, so ist es durchaus denkbar, daß die beiden umgebauten Badewannen durch konventionelle DWM-Achtachser freigesetzt und wieder auf anderen Linien als der 5 zum Einsatz kommen. Von den konventionellen Zügen sind noch genug da. Auch fahren fallweise Niederflurwagen auf den Schulstraßenbahnlinien, die auch von konventionellen Strabzügen gefahren werden könnten. Die Niederflurwagen können dann auf der S2 rumgurken und dort Stadtbahnwagen freisetzen, die dann von Ettlingen aus auf der S1 eingesetzt werden können. Denkbar könnte auch die Reaktivierung der Badewannen 122 und 123 sein. Nur die Badewannen sind noch freizügig im Netz einsetzbar, weil sie ausfahrbare Trittstufen haben, die konventionellen Fahrzeuge sind auf Einsätze auf der Linie 5 eingeschränkt, die Niederflurbahnsteige sind zu weit weg von der Gleismitte. (und die sind auf den Neubaustrecken überall verbaut)

Es ist in Karlsruhe jetzt vielleicht etwas enger geworden, aber so eng, daß Kurse ausfallen müssen wird es dort sicher nicht sein. Dazu hätten dann schon 10 Fahrzeuge abbrennen müssen.

Tja, und nun ist wieder zu "nachtschlafender" Zeit ein Roman draus geworden... Ich geh jetzt Abendessen und dann zu Bett :-)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.12.07 05:03.
Thema Autor Datum/Zeit

Kein schönes Geschenk für die großen gelben Wagen (mL) (714 Klicks)

Lokleitung 24. Dezember 2007 11:41

Re: Kein schönes Geschenk für die großen gelben Wagen (mL) (353 Klicks)

Das Biergleis 24. Dezember 2007 12:23

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Stefan Klein 24. Dezember 2007 12:37

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David Jung 24. Dezember 2007 14:45

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Linie E Ebertpark 24. Dezember 2007 18:52

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Treborla 24. Dezember 2007 18:31

» Das kann man so nicht sagen (308 Klicks)

Stefan Klein 25. Dezember 2007 04:53

Zu den Badewannen (255 Klicks)

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