Heute mittag nutze ich - nachdem ein Termin in Ubstadt eher als geplant beendet war - die Gelegenheit der ehemaligen BMO-Bahn (Bruchsal - Menzingen - Odenheim) einen Besuch abzustatten.
Leider hatte ich zu Zeiten, als die SWEG die Strecke noch bediente, dies irgentwie verbummelt.
Nachdem ich meinen Pkw am Bahnhof Ubstadt Ort abgestellt hatte, wurde ich vom modernen Nachfolger des Stationsvorstehers freundlich begrüßt:
Kurz nach der im Fahrplan angegeben Zeit traf der Zug aus Richtung Bruchsal ein.
Nachdem ich am Automaten keinen Fahrschein erwerben konnte, meldete ich mit pflichtgemäß beim Fahrer. Dieser teilte mir freundlich mit, dass er den defekten Automaten bereits weitergemeldet habe. Meine Frage, ob ich eine Fahrkarte in Odenheim kaufen könnte, bejahrte er. Weiter fügte er hinzu, dass in der Wagenmitte ein Automat sei, der leider nur Münzgeld annehme. Da ich - als erfahrener ÖPNV-Nutzer - damit ausgestattet war, löste ich dort ohne Probleme (ich hatte mich zuvor im Internet informiert) meinen Fahrschein.
Ohne dieses Wissen hätte der Fahrscheinkauf ohne Zweifel einen beträchtlichen Teil der Fahrt in Anspruch genommen und ich hätte die interesannte Ortsduchfahrt von Zeutern verpasst, die auf dem nächsten Bild leider schlecht zu sehen ist.
Während des kurzen Aufenthaltes in Odenheim erklährte der netter Fahrer einer älteren Dame (im Bild hinter dem Pfosten stehend) die Bedienung des Fahrscheinautomaten, eine Beobachtung, die ich im Rhein-Neckar Raum nicht oft erlebe, aber vielleicht ist dies bei der Albtalbahn ja auch eine Ausnahme?
Mit dem Zug fuhr ich zurück bis nach Bruchsal. Hier hatte ich einen längeren Aufenthalt. Beim Bahnhofsbäcker (altdeutsche Bezeichnung!) genoss ich bei einer Tasse Cappuchno den Ausblick auf die Bahnsteiganlage dieses internationalen Großstadtbahnhofes.
Im Bildhintergrund steht abfahrbereit ein VT 628 nach Germersheim, der sich kurz nach dem Ablichten flott in Bewegung setzte.
Mit leichter Verspätung traf mein Zug nach Menzingen ein. Ich erhaschte in dem gut besetzten Zug einen Fensterplatz. In Menzingen enstand, während der Fahrer den Zugverband trennte, ein Bild des ET 450 (DB-Bezeichnung). Warum bei der AVG die abgestellter Züge mit Sonderzug beschildert werden, ist mir jedoch schleierhaft, aber vielleicht kann mich der ein oder andere Leser aufklähren!
In dem Buch: "Die Fahrzeuge für den neuen Nahverkehr" beschreibt die DB diese Wagen als ein Produkt ihres Unternehmens. Ich war immer der Meinung, die meisten Wagen gehörten der Albtalbahn und nur vier der DB. Offensichtlich ein weit verbreiteter Irrtum, mit dem der Russe bei einem Einmarsch verwirrt werden soll!
Auf der Rückfahrt nach Ubstadt stellte ich erstaunt fest, dass nicht nur die HSB beim Kauf von 50 Meter geradem Gleis eine Kurve geschenkt bekommt, auch beim Bau der Strecken des Kreichtal- und der Katzbachbahn muss dies so gewesen sein!
Pünktlich erreichte ich wieder Ubstadt Ort. Leider ist auf meinem Bild schlecht der Mittelbahnsteig, mit dem der Bahnhof ausgestattet ist, zu sehen. Meiner Meinung nach ist dies eine schöne Sache, spart es doch dem Unternehmen etwa 1/3 der Baukosten von zwei Seitenbahnsteigen. Vielleicht könnte man solche Haltestellen bei uns beim Bau neuer Strecken planen. Der Fahrgast stünde beim warten auf seine Bahn nicht direkt neben dem IV-Verkehr! Dies ist natürlich nur in dem Betriebsteil möglich, der mit vollwertigen Bahnen augestattet ist.
Mit dem Bild der in Richtung Karlsruhe abfahrenden Bahn beende ich meinen Bericht. Der Betrachter, den der Signalmast auf diesem Bild stört, möge sich bitte mit seiner Kritik direkt an die AVG wenden.
Für mich gehören solche Dinge (wie auch ein-/aussteigende Fahrgäste und ähnliches) zum Betrieb einer Bahn.
Aus diesem Grund werdet Ihr dies bei meinen Berichten auch weiterhin finden. Der, der solche Bilder nicht mag, soll halt meine Berichte in Zukunft meiden.
Mein Pkw war in der Zwischenzeit wohl tempariert, in einigen Monaten wäre ich foh, in so vorzufinden. Aber mit meiner universell regelbaren, manuell einstellbaren, handbedienten Klimaanlage brachte ich den Innenraum in wenigen Stunden auf eine angenehme Innentemparatur. Aber so kann ich mit dem Geld, dass ich für einen Sauna(nicht)besuch spare, weiterhin Fahrkarten kaufen!
Salü Erhard