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Heute vor 30 Jahren Teil 4 - Beulen, Brennkraft, Busen - 15 Bilder (968 Klicks)

16. Juni 2011 23:33
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Über Nacht war ich aus München in Dortmund angekommen. Die S-Bahn 111er des Bw Düsseldorf waren mitnichten nur mit S-Bahnen unterwegs - 111 142 hatte einen Postzug am Haken:



Nur 21 Minuten Fahrzeit mit dem E 3651 benötigte ich zum Hauptbahnhof Hamm. Bei der Vorbeifahrt am Bw grüßte mich sogleich die Vorserien-103 004. Sie war zwar in Hamburg-Eidelstedt beheimatet, aber die Verkabelung zeugte davon dass sie, wie fast immer, im Einsatz für das Bundesbahn-Zentralamt Minden stand:



Zu Fuß machte ich mich auf den Weg ins Bahnbetriebswerk..In der Lokleitung wurde ich freundlich empfangen und durfte mich in Begleitung eines Lokführers im Bw ein wenig umsehen. Mein Begleiter war nicht so furchtbar begeistert davon, "ganz weit raus" zu müssen, aber genau dort standen die Objekte meiner Begierde.

Zunächst die 270 051. Sie war schon im Februar 1978 abgestellt worden, im Einsatz habe ich diese Wehrmachtsdiesel leider nicht mehr erlebt. Und damals konnte auch noch niemand ahnen, dass genau diese Lok nach längerer Zeit in Sinsheim einmal bei der Historischen Eisenbahn Mannheim - also praktisch "bei mir um die Ecke" - landen würde und dass sie heute immer noch existiert:



Nicht weit davon stand der Prototyp der E445, die ehemalige E 44 501.



Im Jahr 1932 gebaut, war sie schon 1958 aus dem Betriebsdienst ausgeschieden und 1960 beim Bw Freilassing ausgemustert worden. Sie hatte bis dahin 23 Jahre lang als "Bahnhofswagen 60125" überlebt und dabei viel erleiden müssen. Als "Umwerflok" wurde sie von Kran- und Hilfszugtrupps genutzt, die an ihr das Bergen und Eingleisen von umgekippten Schienenfahrzeugen übten. Die Beulen, die sie dabei davongetragen hat, waren unübersehbar:



Ich habe diesem Einzelstück drei (!) Dias gewidmet, und das war auch gut so. Ein Jahr später wurde sie verschrottet:



Auch die 80 039 war bei der DB schon im Jahr 1961 ausgeschieden. Ihre weitere Karriere führte sie zur Firma Klöckner und zur Ruhrkohle AG, die sie Ende der 1970er Jahre an die Hammer Eisenbahnfreunde weitergaben. Das Personal des Bw Hamm hatte ihr einen Schuppenplatz spendiert. Zum Schutz vor "Sammlern" hatte man ihr die Lokschilder entfernt:



Draußen vor der Tür stand noch "Donald Duck" 403 005, an dem gerade gearbeitet wurde:



Im Bw stand auch sonst noch einiges herum, 601er waren zwar keine da, aber 430er. Aber offenbar die "falschen", denn ich habe sie nicht aufgenommen. Insgesamt habe ich die Eisenbahner in Hamm extrem freundlich erlebt, und erinnere mich noch gern an die Schilder über den beiden Schaltern in der Lokleitung mit der etwas ungewohnten, aber eigentlich nicht falschen Mehrzahlbildung "E-Lok'en" und "V-Lok'en" - auch davon habe ich leider keine Bilder gemacht.

Ich bedankte und verabschiedete mich und begab mich zurück zum Bahnhof, um nach Wanne-Eickel weiterzufahren:



Ziel war die Hochburg für Brennkraft-Loks, Gelsenkirchen-Bismarck. Der Stern des traditionsreichen Dampflok-Bw war schon stark im Sinken, aber vielleicht würde sich ja die eine oder andere interessante Lok zeigen. Eine Dreifachgarnitur aus ETA 515 und ESA 815 als N 8330 brachte mich zum Bahnhof Gelsenkirchen-Zoo.


Die Braunschweiger 216 167 war offenbar als Leihlok in Bismarck - sie kam mit einem beachtlichen Kohlezug vorbei. Erst sechs Tage zuvor hatte sie das Aw Bremen nach einer HU mit Umlackierung in ozeanblau/beige verlassen und zeigte daher noch einen hohen Glanzgrad:



Aus der anderen Richtung kam 221 116 vorbei, ich habe sie erst kürzlich bei den Bahnwelttagen in Darmstadt-Kranichstein wiedergetroffen:



Im Bw war man an Eisenbahnfreunde gewöhnt und schenkte mir, nach den üblichen Vorsichtshinweisen, keine besondere Beachtung, ich durfte mich frei bewegen. in Anbetracht des riesigen Bismarcker Lokbestandes war recht wenig los. Die meisten 216 und 221 betätigten sich mit Programmzügen irgendwo im großen Ruhrgebiet, und die Rangierloks waren ebensoweit verstreut.

An der Drehscheibe war 290 032 geparkt:



Nebenan wartete 221 143 auf weitere Einsätze:



Die (noch) rote 221 145 durfte Karussell fahren. Sie war die erste 221, der man damals die Dampf-Zugheizung entfernt hatte:



Und zu guter Letzt die Lok, derentwegen ich hergekommen war. Von den Vorserien-216ern waren zu diesem Zeitpunkt noch die 001 und 003 aktiv, und 216 001 befand sich zu Fristarbeiten im Heimat-Bw. Ihr Busen, der ihr den Spitznamen "Lollo" verschafft hat, ist auf dieser Aufnahme besonders gut zu erkennen:



Noch einmal Breitseite, und dann sollte ich den Rückweg antreten:



Auch zurück nach Wanne-Eickel fuhr ich mit einem ETA, nunmehr zweiteilig, und - nicht fotografiert. Da kein Zugschaffner an Bord war, habe ich einen Entwerterstempel ins Fahrtenbuch geklebt:



Über Dortmund, Köln und Mainz trat ich die Rückfahrt in meine Heimatstadt Ludwigshafen an, wo ich angesichts der sehr erfolgreichen Tour gut gelaunt um 18:39 Uhr eintraf:



Morgen geht's weiter.








Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.11 23:25.
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Lokleitung 16. Juni 2011 23:33

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H.F.,eh. F. 16. Juni 2011 23:59

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Re: Heute vor 30 Jahren Teil 4 - Beulen, Brennkraft, Busen - 15 Bilder (371 Klicks)

Der Regenleisten 0 305 17. Juni 2011 10:21



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