Zitat
Lindenhöfer
Die Schulden der DDR lassen sich darin begründen, daß sie nicht alles produzieren durfte, was sie gerne wollte. Die Führung der DDR mußte außerdem sehr viele ihrer Produktionsgüter abgeben und mußte gleichzeitig Konsumgüter importieren, welches eine Verschuldung nach sich zog.
Ich sehe, hier schreibt ein wahrer Kenner des Sozialismus.
Unausgeglichenheit zwischen Im- und Exporten war zwar einer der Gründe, darf in diesem Zusammenhang aber als Nebenkriegsschauplatz angesehen werden. Der richtig problematische Grund war die massive Unstimmigkeit zwischen Wirtschafts- und Sozialpolitik. Alles, was im täglichen Leben gebraucht wurde, wurde massivst subventioniert.
Bei den Landwirten war es gang und gebe, landwirtschaftliche Produkte für einen festgelegten Preis an die HO zu verkaufen und sie dort für den halben Preis(!) wieder zurückzukaufen - die andere Hälfte waren staatliche Subventionen. Schulbücher waren für Preise von vier bis sieben Mark (wirklich) zu haben. Das Geld wurde an allen Ecken und Enden ausgegeben, um Dinge des alltäglichen Gebrauches billiger zu machen.
Nicht zuletzt war die Planwirtschafterei in keinster Weise aufrecht zu erhalten. Bei Ablauf des Zeitraumes für einen Fünfjahresplan wurden die Zahlen im Nachhinein gefälscht, um Planerfüllung oder sogar Planübererfüllung vorzutäschen.
(@Lokleitung: Wenn du wüsstest, wie einige der von dir aufgezählten Produkte zu Ostzeiten hergestellt wurden und was drin war, würdest du die wahrscheinlich nicht mehr so einfach kaufen. Zentralinstitut für Ernährung Potsdam-Rehbrücke sagt dir was? ;-) )