[RNV-Netzausbau] Komische Freihaltetrassen, Folge 299: Einmal durchs Rott (mB) (1199 Klicks)

Als ich heute früh bei der E94 war um mir zwecks Modellbau einen Plan des Bahnhofes Kurpfalzbrücke (gehe ich später noch mal drauf ein) zum Scannen zu entleihen, habe ich das Pufflerfahrrad mal durch Orte gelenkt, die es vorher noch nicht gesehen habe.

Dabei sind mir Bauten und Grünflächen aufgefallen, die ziemlich nach Strab-Freihaltetrassen aussehen. So wie früher(TM) in Neckarau West oder Neuhermsheim oder jetzt in der Gartenstadt.





beginnen wir an der Haltestelle "Im Rott" dort ist eine Brücke so ausgebaut, dass man wohl einen Gleisabzweig einbauen kann. Allerdings von Heddesheim her kommend.





Daran schließt diese Freihaltetrassenähnliche Grünfläche an.



Im Flächennutzungsplan sieht das so aus:



Sieht auch irgendwie nach Wendeschleife aus. Das würde eine sicherlich höchstfrequentierte Linie Heddesheim-Rott ermöglichen
Es sein denn man sieht am Rott ein Gleisdreieck vor. Aber so üppig plant man hierzulande eher nicht (bsp. Luzenberg, Planetrium, Klinikum... uva...) Und dann gerade eins in der Pampa?

Dabei fällt zur Mannheimerstraße auch noch eine Grünfläche auf, die ebenfalls nach Freihaltetrasse aussieht (unten blau dargestellt). Ist aber wohl eher keine. Denn in der Zeit, aus der die Häuser ausenrum stammen, hat man sich über Freihaltetrassen eher keine Gedanken gemacht. Es sei denn eine OEG-Güterbahn zu den Amis :- D mein ja nur

Interessant aber auch die Bezeichnung des Btf. Käfertal als "Gemeindebedarfsfläche öffentl. Ordnung und Sicherheit". Die Möhlstraße ist "Industriebaugebiet" und lediglich Edingen "Sonderfläche Verkehrsbedarf" oder so.
Auf welche (künftige) Verwendung, insbesondere im ersten Fall das schließen lässt, entzieht sich meiner Kenntnis.




Wenn man nun die beiden Grünfläche miteinander verbindet, käme das hier raus (Gut bissl enger Einfahrtsradius, oder eine Bude an der B38 fällt).
Der jenige der sich das ausgedacht hat, hat sich sicher was dabei gedacht. Immerhin kann man so ohne Fahrzeitverlängerung die 4 übers Rott nach Heddesheim schicken und sich somit die komplette Bedienung durch den 53 schenken. EIne mögliche künftige Bebauung der Amigelände wäre damit auch gewährleistet. Die Strecke Rott-Käfertal bf. könnte dann aufgegeben werden, was auch einen Ausbau oder eine Sanierung der B38-Unterführung spart. Man würde so Busleistung sparen, hätte keine Bahnmehrleistung, einen Attraktivitätsgewinn und nur geringfügig mehr Infrastruktur.

Damit würde dann auch die "falschrume" Ausfädelungsrichtung im Rott wieder einen Sinn ergeben.


Ich habe dann noch etwas weitergesucht und in einem "MVG2000"-Grundkonzept von 1991 tatsächlich etwas gefunden.

Dort beschreibt man zum einen eine Trasse von Käfertal aus am Rott abzweigend in den Rott, bis etwa da wo die Schleife eingezeichtnet ist. Diese würde aber nach dem heutigen Konzept eine zusätzliche Linie erfordern, was aufgrund der Einwohnerzahlen dort vermutlich nicht gerechtfertigt sein dürfte.

Zum anderen sieht dieses Konzept auch den "ganz großen Wurf" vor.

- von Heddesheim kommend (unter Nutzung o.g. Bauvorleistung) der gezeigten Trasse folgend. Dann aber an der Wachenheimerstr. nicht rechts ab, sondern links, durchs Amigelände (damals als Gelände für die BuGa 2007 vorgesehen), dann durch die Au, unter der DB durch und weiter dem Verlauf der OL 60 zu den Sellweiden folgend, wo es übrigens auch wieder so eine Grünfläche gibt. Die Strecke Rott-Käfertal würde aufgegeben.

- Die Vogelstangstrecke fährt ab Kiesäcker gerade aus und wird mit der Heddesheimer Strecke verknüpft

- Die vom Rott kommende Strecke wird mit der Vogelstangstrecke in Vogelstang West verknüpft.

- Die Abschnitte Kiesäcker-Vogelstang West und Vogelstang West-Wallstadt würden augegeben

An sich ja auch ein schönes Konzept, da man keine Linie mehr braucht. Würde aber sehr viel Infrastruktur kosten.


Aber wie dem auch ist. Im aktuellen NVP ist keines der Projekte vorgesehen. Sonst hätte ich sicher eher davon gewusst. So "wächst wohl erstmal gras drüber".