Für und Wider von Zugsicherungen bei Straßenbahnen/Stadtbahen (mB/ mit 2 UMFRAGEN!) (966 Klicks)

Nachdem die Diskussionskultur im Poru:m in den vergangenen Tagen (z.B. Einholmstomabnehmerfotos oder Z-Überwege) wieder richtig aufgeblüht ist, möchte ich mal ein erneutes Thema zur Diskussion stellen.

Und zwar Zugsicherungen.
Es wird wohl kaum jemand bezweifeln, dass es selbst bei Straßenbahnen ganz sinnvoll ist Tunnelkreuzungen und eingleisige Strecke entsprechend wirksam zu sichern. Die Begegnung von VBLu120 mit dem inzwischen ebenfalls verblichenen RHB 1022 am Hbf. LU hat das eindrucksvoll deutlich gemacht.

Aber wie sieht es auf freien Strecken z.B. der staßenbahnähnlichen Kleinbahnen OEG oder RHB aus? Zumindest Kleinbahnen wurden sellemols ja als Kleinbahnen gebaut, weil man auf so manches Ausstattungsdetail verzichten konnte.

Hat man die Zugsicherung hier nur weil das irgendwie vorgeschrieben ist vom Geetzgeber, da es vor über hundert Jahren mal als Eisenbahn (Kleinbahn) gebaut wurde? Oder machen solche Ausrüstungen wirklich einen Sinn, der in einem gesunden Maß zu den dadurch verursachten Kosten steht?


Umfrage: [20066.foren.mysnip.de]

EIn gutes Beispiel mal wie folgt:

Man nehme die Straßenbahn auf die Vogelstang. An einigen Stellen (Kiesäcker, Feudenheimer Str.) wird hier (praktisch, die Begrenzungen kenn ich nicht) mit 70 km/h gefahen. Unabhängig von Witterung und Zugfolge. Bisher ist es trotz fahrens auf Sicht m.W. noch zu keinem nennenswerten Unfall gekommen.

Auf der RHB und weiten Teilen der OEG wird auch 70 km/h gefahren. Dazu ist aber eine Zugsicherung nötig.

Warum? Jetzt mal davon abgesehen, dass es wohl "vorgeschrieben" ist. Und wenn es da keinen anderen Grund gibt, warum sieht es der Gesetztgeber dann vor?



Bei Strecken, auf denen >70 km/h gefahren wird, verlangt selbst die BO Strab eine Zugsicherung. Warum?


Hintergrund, warum mir diese Gedanken gekommen sind, war ein Besuch in UK vergangene Woche:





Manchester





Sheffield





Nottingham



In Sheffield, Manchester und Nottingham nutzten die Straßenbahnen teilweise unabhängige (abzugrenzen von eigenen) Bahnkörper.
Der Besucher aus Deutschland staunt hier nicht schlecht, wenn sowohl Stadtbahn- als auch Niederflurstraßenbahwagen auf teilweise etwas über 80 Km/h beschleunigen. Und das ohne irgendeine erkennbare Form der Zugsicherung.




Wenn man morgens um 9 am ehemaligen Zentralbahnhof in Manchester steht ist es faszinierend anzusehen wie die Straßenbahnen im Sichtabstand von einem alten Eisenbahnviadukt in den Fußgängerbereich einfahren. Und das ohne dass irgendwo an einem nächsten Signal ein Zug warten muss, bis irgendein Blockabschnitt frei ist.
Und offenbar scheint das zu funktionieren.
Was mich sehr verwundert hat, ist dass man offenbar selbst im Bahnhofs"tunnel" auf eine Signalisierung verzichtet.


Welche Gründe könnte der Gesetzgeber in D haben, bei derartigen Anlagegen Zugsicherungen zu verlangen, während man in UK offenbar ganz gut darauf verzichten kann?

Umfrage:[20066.foren.mysnip.de]

Einen gesicherten Abschnitt haben wir aber auch gesehen. Allerdings an einer eingleisigen Strecke. Im eingleisigen Bereich waren an allen Fahrleitungsmasten Blaulichter (wie vom Polizeiauto bekannt) installiert. Ob diese in Aktion gelangen, wenn ein haltzeigendes Signal überfahren wird, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.14 07:14.