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Streckenwanderung im „schwarzen Loch“ (Teil 5) (908 Klicks)

30. Juni 2016 00:14
Vorwort:
Bei den – eigentlich immer schönen und informativen – Reiseberichten liest man ab und an in den Kommentaren, warum eigentlich nie (oder meinetwegen auch selten) Berichte „aus der Region“ eingestellt werden.

Nun will ich diesem Manko abhelfen und das Heidelberger Streckennetz ein wenig zeigen.
Erwartet aber bitte keine perfekten Aufnahmen (dies sei anderen vorbehalten), sondern meine Schnappschüsse zeigen Betriebssituationen, in denen eben Masten, Schilder und Passanten/Fahrgäste und sogar Fahrzeuge vor den Bahnen zu sehen sind!

Bericht:
Im letzten Teil (4) hatte ich ja mit der Linie 22 auf der Czernybrücke geendet, nun geht es nach der Haltestelle Czernybrücke Süd weiter Richtung Eppelheim:

Vor wenigen Augenblicken hat der MGT6D 3262 die oben genannten Haltestelle verlassen und befährt den unfallträchtigen Abschnitt (persönliche Auffassung des Autor) des Heidelberger Netzes.



In einigen Jahren (keine Heidel!) wird diese Streckenführung schon „historisch“ sein, falls keine Bürgeriniative oder Irgend ein Anderer einen Grund findet, dagegen zu sein (wir sind ja schließlich in Heidelberg).
Die „neue“ Streckenführung wäre dann einige 100 Meter weiter südlich, hinter dem im Bild zu sehenden Autohaus.

Auch diese Stelle (soll) sich in naher Zukunft völlig verändern: Die Haltestelle Eisenbahner Sportplatz wird aufgelassen, die Neue, Eppelheimer Terrasse, soll sich dann - irgendwo hinter dem grauen Haus am rechten Bildrand - in dem neuen Stadtteil Bahnstadt befinden.



Im Zuge der Umbaumaßnahmen „verschwindet“ auch die ehemalige Brücke der Güterbahn über die Eppelheimer Straße, unter der im Juni 2015 ein „Niederflur“ (= landläufige Bezeichnung des Heidelberger MGT6D) auf dem Weg zum Bismarckplatz ist.





Und nun eine Aufnahme der anderen Sichtweise:
Während die Teilnehmer einer Fotosonderfahrt sich vorbildlich in einer „Fotolinie“ aufstellen (auch da soll es ja Ausnahmen geben), ein Bild aus dem Fahrerstand des 100 fach abgelichteten Gt8a.
Und dass die Autofahrer etwas Geduld aufbringen müssen → man(n) kann ja nicht auf alles Rücksicht nehmen.

Der Tw steht – zur Erklärung übrigens – unter der auf dem Bild zuvor zu sehenden Sandsteinbrücke. Im Bildhintergrund übrigens die Haltestelle Henkel Teroson Straße, hier soll die neue Trasse von links wieder auf die Bestandsstrecke treffen.

Nochmal ein Bild der erwähnten Henkel Teroson Straße mit einem Richtung Bismarckplatz fahrenden M8CNF:



Hier (also auf dem folgenden Bild) sieht es heute schon etwas anders aus; Baumaschinen prägen momentan das Bild um die Haltestelle Marktstraße im Stadtteil Pfaffengrund. Von den Vorarbeiten für die Straßenumgestaltung und die Gleiserneuerung ist im Juli 2015 jedoch noch nichts zu sehen und auch die Kunden eines großen Pfälzer Baumarktes finden diesen noch an seinen gewohnten Platz.



Wie eng die Haltestelleninseln eigentlich sind, bemerkt man(n) oder Frau erst, während des warten auf die Bahn, am besten noch mit drei kleinen Kindern!
Aus eigener Erfahrung kann ich durchaus sagen: „Da werden Minuten zu Stunden“ während der Autoverkehr vor und hinter einem unablässig vorbei braust !
→ keine angenehme Erfahrung, dass kann ich Euch sagen.

Aber zurück zum Thema (und zur nächsten Haltestelle): Stotz, eine (ehemals) große Firma in Heidelberg, heute gehört sie zu ABB. Der Eingang zum Firmengelände ist auf dem Foto rechts zu sehen.



Hinter dieser Haltestelle befindet sich eine dreigleisige Anlage. In der Haltestelle Stotz endeten früher(TM) morgens etliche E-Wagen (aus Leimen kommend) und setzten dann dort im Mittelgleis um.

Nachmittags stellten Diese sich im Mittelgleis auf und ein Verkehrsmeister rief die Fahrzeuge einzeln ab, die die Arbeiter in den wohlverdienten Feierabend nach Hause brachten.
(Dies ist mir jedoch nur aus Erzählungen bekannt, wenn Eine/Einer mehr weiß, Ergänzungen sind gerne willkommen).



Hier nun der Schleifwagen 200 in der, heute kaum noch benutzten Umsetzanlage: Links das Gleis Richtung Heidelberg, in der Mitte das Umsetzgleis/Aufstellgleis. Hinter dem Gt6a liegen die Weichen zum fahren auf das Gegengleis, rechts das (ehemalige) Richtungsgleis nach Eppelheim. Seit die Anlage kaum noch genutzt wird, benutzen die Linienzüge planmäßig das mittlere Gleis, um in die Nachbarstadt zu fahren.
Das das rechte nur noch (selten) benutzt wird, wenn Bahnen im Mittelgleis stehen, lässt sich unschwer am Bewuchs erkennen.

Kurz vor der letzten Heidelberger Haltestelle, Kranichweg nähert sich einer der drei in den Unternehmensfarben der rnv beklebten MGT6D oder Niederflur, wie wir gelernt haben – Tw 3269. Hier führen das Mittelgleis und das (ehemalige) Eppelheimer Richtungsgleis der Umsetzanlage wieder zusammen.

Im Hintergrund nochmals die Haltestelle Stotz mit zwei Bussen der Linie 34 in den Pfaffengrund Diese Buslinie bringt die Fahrgäste zu Ihren Häusern, da die Straßenbahn den Stadtteil nur tangiert.

Während der Vordere gleich seine Fahrt in den „Straßenbahnerstadtteil“ (Gerüchten zufolge wohnten hier einst überproportional viele bei der Straßenbahn Beschäftigte) aufnehmen wird, genießt der Fahrer des Hinteren noch seine – wohlverdiente – Pause und wird erst in 20 Minuten Richtung Ziegelhausen oder Willhelmsfeld starten.





Am Kranichweg beginnt (noch) der eingleisige Abschnitt der Linie nach Eppelheim. Der Tw 3266 wartet in der Haltestelle die Begegnung mit der aus Eppelheim kommenden Bahn ab. Dieser rollt gerade die Rampe der Brücke über die Autobahn hinab. In der Zukunft soll es hier zweigleisig weitergehen, zumindest mal bis auf die Mitte der Brücke, die (Baujahr 1936!) alt und marode ist.

Ob das zweite Gleis bis zu den ersten Häusern von Eppelheim führen wird (und somit ab nächstem Jahr gebaut werden kann) oder eben nur bis in die Mitte der neuen Brücke (die dann ggf. erst in ein paar Heidel entstehen wird); darüber haben die Eppelheimer, dank einer Bürgeriniative, am kommenden Sonntag die Wahl.

Seit Jahren planen und beschließen die entsprechenden Gremien und dann, kurz vor Baubeginn, gründet man eine BI und will alles anders, ich frage mich nur, ist an Denen all die Jahre das Leben vorbeigegangen?

Zum Schluss meines Berichtes noch ein (fast) „vergessenes“ Gleis: Die Zufahrt zum alten Gleislager Pfaffengrund. Dies zweigte an der Haltestelle Kranichweg (die Weiche wurde vor ein paar Jahren ausgebaut und an anderer Stelle verwendet) ab und führt(e) südlich der Brückenrampe leicht abwärts. Im Rücken des Fotografen biegt es nach links (oder rechts, je nachdem wie herum man steht). Auf dem ehemaligen Lagerplatz verzweigt es sich dann in zwei Stumpfgleise.

Ist aber schon „einige Tage“ her, dass es benutzt wurde, also auf jeden Fall „vor meiner (Straßenbahn)Zeit".




Warum ausgerechnet hier eine Hundetoilette steht, erschließt sich mir nicht, ich denke aber, sie wird rege genutzt!


Salü Erhard

P.S.: Der letzte Teil (Eppelheim) folgt ….................................. irgendwann
Thema Autor Datum/Zeit

» Streckenwanderung im „schwarzen Loch“ (Teil 5) (908 Klicks)

Heidelberger Straßenbahner 30. Juni 2016 00:14



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