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Kurztrip in die hohe Tatra, Teil 1, 29 Bilder (825 Klicks)

30. Januar 2017 22:55
Vor einigen Wochen kam User Tw17 auf die Idee, mal einen Kurztrip in die hohe Tatra und zur Straßenbahn Kosiče zu unternehmen. Irgendwie reizte mich das auch, und so beschlossen wir, zusammen knapp vier Tage unterwegs zu sein. Nach einiger Zeit konnten auch Randbedingungen festgelegt werden, wie Vermeidung des unlöblichen IC-Busses, Schlafwagennutzung und eine Übernachtung vor Ort. Und als sich das ganze dann auch noch zu recht erträglichen Preisen buchen ließ, sollte der Fahrt nichts mehr im Weg stehen:



"Sollte", weil Kollege 17 leider zwei Tage vor dem beabsichtigten Fahrttermin von einer ungeplanten Krankheit heimgesucht wurde, und er daher statt des Schlafwagenbetts das heimische hüten musste. Um die Fahrkarten nicht verfallen zu lassen fuhr ich also alleine los.


Start war am Samstag, 21.01.2017 um 8:13 Uhr ab Hauptbahnhof Mannheim mit ICE 1557 a.k.a. 411 554:



Ich nahm in der Lounge im hinteren Triebkopf Platz, bis Frankfurt bot sie ausgezeichnete Streckensicht. Einfahrt in Frankfurt (Main) Hbf:



Die Fahrt über die neue Schnellfahrstrecke Erfurt - Leipzig nutzte ich zur Wildbeobachtung:



Erster Umstieg in Dresden Neustadt. Dieser schöne Bahnhof durfte während der Modernisierung in den zurückliegenden Jahren wenigstens seine tolle Halle behalten. Die meisten Bahnsteige wurden aber massiv eingekürzt, sodass es gar nicht mehr so einfach ist, dem Sonnenlicht zu folgen. Als ich den Bahnhof vor 25 Jahren kennenlernte war hier noch "Reichsbahn Pur" angesagt, und keiner hätte gedacht, dass man hier mal mit Plastikzeug á la 442 648 Vorlieb nehmen würde:



Über mir herrschte reger Flugverkehr:



Mit dem Nahverkehr fuhr ich weiter nach Dresden Hbf, wo die 103 222 herumstand. "Rail Adventure", diese Überschrift ist eigentlich sehr passend für solche Ausflüge:



Aus Prag kam der EC 378 mit 371 001 "Lučka" in den tschechischen Nationalfarben an:



Ich bestieg jedoch den Gegenzug EC 175 in Richtung Prag, der in Dresden von einer DB-101 auf die ČD 371 015 umgespannt wurde.

Das Reservierungssystem hatte mir einen Platz in einem Abteil zugeteilt, welches international besetzt war. Außer mir war ein Koreaner anwesend und zwei Pärchen, die ich nach Südamerika verortete, die aber offenbar unterschiedliche Sprachen sprachen. Sie stammten aus Brasilien und Uruguay. Die Brasilianer waren auf Europa-Rundreise und hatten schon Paris, Amsterdam, Brüssel, und Berlin in jeweils zwei Tagen hinter sich. Nun sollten zwei Tage Prag folgen, sehr löblich, sowas mit der Bahn zu machen. Unterdessen wurde das Elbsandsteingebirge, die Mitfahrer und alles, was man sonst filmen kann, per Live-Broadcast mit dem Mobiltelefon zu den angehörigen oder Freunden nach Brasilien übertragen:



In Prag angekommen, erwartete mich nebenan Emil Zátopek Nr 19:



Nun war es an der Zeit, etwas essbares zu sich zu nehmen. Mein Weg führte mich zunächst zum Bahnhof Masarykovo, wo die CityElefanten das Bild bestimmten:



Draußen fuhr die Straßenbahn in dichtem Takt. Nun bin ich ja kein großer Fan von schlecht gebauten Niederflurwagen, aber in Anbetracht dessen, dass die Škoda 14T schonmal alle abgestellt waren, durfte der 9149 auf die Speicherkarte:



Die unverwüstlichen T3 waren natürlich auch im Einsatz, so wie der solo eingesetzte 8444:



Am Námeste Republiky befindet sich der Einkaufspalast Palladium, mit allem, was eine solche Mall ausmacht, gleiche Geschäfte mit dem gleichen Angebot wie überall in der Welt. Aber im Obergeschoß befindet sich die Verpflegungsabteilung, die mit dem Schnellrestaurant Výtopna doch eine kleine Ausnahme vom Standardprogramm bietet. Eigentlich ist es eine Pizzabude, aber es gibt neben Pizza auch wenige andere Gerichte. Und die Getränke werden per LGB an den Tisch gebracht, beispielsweise von einer V20 namens "Nela". Da schmeckt die hausgemachte Ingwerlimonade mit Limetten gleich doppelt gut:



Das Gulasch stellte sich als eine Art Gulaschsuppe heraus. War okay:



Der grüne Carl hat eine Geschlechtsumwandlung durchgemacht und heißt nun "Mariana". Er/sie holte mein noch gut geeistes, aber im Übrigen leeres Glas wieder ab:



Die Bude zeigt in großen Vitrinen auch zahlreiche alte Modelle von Blecheisenbahnen...



...hier nur eine ganz kleine Auswahl. Also durchaus ein Punkt, den man beim nächsten Pragbesuch mal wieder einbauen kann.



Ohne jegliche Vorwarnung begegnete mir draußen dieser Wasserwagentatra, daher ein wenig unscharf...



Beim zweiten Blick in den Masarykovo Nadraži entstand dieses Bild eines Regionova-VTs, die die originalen Schienenbusse dort offenbar vollständig abgelöst haben:



Zurück zum Hauptbahnhof. Die Gleichstromvarianten der Skoda-Knödelpressen zeigte sich in Gestalt der 163 072, die noch die grüne Farbgebung trägt...



...und auch die weiße "eShop"-Lackierung der Zweisystemlok 362 081 sorgt für farbliche Vielfalt:



Auf den hinteren Gleisen erspähte ich etwas, das mir farblich völlig unbekannt war, von der Formgebung aber sehr vertraut - es war der an Arriva verkaufte 628 286:



Ich kannte ihn als langjährigen Karlsruher bzw. Ludwigshafener Triebwagen so wie hier in Germersheim am 10. August 2006:



Arriva hat den Wagen wirklich hervorragend aufgepeppt. Er wurde mit Wlan und Steckdosen ausgerüstet, und so gute Fahrgastsitze wie dieser dürfte zur DB-Zeit kein einziger Serien-628 gehabt haben. Interessanterweise ist er immer noch in Deutschland registriert, auch wenn revisionsdaten.de in diesem Fall etwas anderes behauptet:



Das Schienendüsenflugzeug aus Wien war eingetroffen. Der ÖBB-Taurus 1216 237 macht auch in tschechischer Verkleidung eine gute Figur:



Mit 151 023 erschien an diesem Abend noch ein Sonderling auf der Bildfläche, vor dem grellroten Himmel und der historischen Bausubstanz des Prager Hauptbahnhofs machte sich der formschöne Gorilla im Originallack besonders gut.



Nun war es Zeit, im Nachtzug einzuchecken. Der EN 445 nach Kosiče sollte um 22:00 Uhr abfahren, mein Schlafplatz war ein hübscher slowakischer Schlafwagen:



Das "Frühstück" war etwas spärlich ausgefallen, aber ich hatte ja mangels Mitreisendem zwei Croissants und zwei Kaffee zur Verfügung:



Und nach dem Frühstück beginnt hier der zweite Teil, in Kürze in diesem Forum.

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.17 11:37.
Thema Autor Datum/Zeit

» Kurztrip in die hohe Tatra, Teil 1, 29 Bilder (825 Klicks)

Lokleitung 30. Januar 2017 22:55

Re: Kurztrip in die hohe Tatra, Teil 1, 29 Bilder (566 Klicks)

E94 31. Januar 2017 21:40



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