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Unterwegs mit dem Heidelberger Straßenbahner (1090 Klicks)

05. März 2018 21:59
heute also der 3. und letzte Teil meiner Reise nach Tirano. Und Tirano soll auch gleich das Stichwort für mein erstes Bild sein:



Das – nicht gerade typische – Bild zeigt einen Blick in einen Hof und steht keineswegs für das ganze Städtchen, aber irgendwie gefällt es mir.

Es gibt durchaus sehenswertes in der Altstadt, die der geneigte Reisende in einem Tage durchstreifen kann – sehr empfehlenswert ist auf jeden Fall (zumindest, wenn man alte Gemäuer mag) der Palazzo Salis (da es von Diesem genug Bilder im Netz gibt, verzichte ich darauf eines einzustellen). Im Großen und Ganzen ein typisches italienisches Städtchen mit Charme.
Und auch einige der Restaurants kann ich – auf besondere Nachfrage – durchaus empfehlen.

Für meinen 2. Schnappschuss habe ich einige Strapazen auf mich genommen und den steilen Burgberg erklommen.
Gut – die Burgruine ist jetzt nicht gerade das Highlight, aber die Aussicht war dafür einmalig.

Eigentlich kommt man in die Burg nicht hinein, sie liegt mitten in einer privaten Apfelplantage. Als wir vor dem Tor standen erschien plötzlich ein älterer (als ich zumindest mal) Italiener, schloss das Tor auf und gab uns mit Gesten zu verstehen, uns zu folgen.
Meine Frau meinte, dass so in den schlechten Mafia-Filmen die Entführungen beginnen – trotzdem folgten wir ihm und er zeigte uns das Innere der Ruine. Und obwohl ich keinen Brocken italienisch kann und mein Gegenüber meiner Sprache nicht mächtig war, unterhielten wir uns – mit Händen und Füßen – prima über den Apfelanbau – sozusagen von Landwirt zu Landwirt!



Eigentlich dachte ich immer, die Basilica von Tirano liegt in der Nähe des Bahnhofes. Aus diesem Grund hatte ich auch unser Zimmer in deren Nähe gebucht; da Diese vom Bahnhof jedoch gut 1200 m entfernt liegt ist sie auf meinem Bild von Burgberg aus auch nicht zu sehen.


Ein Gutes hatte der Tunneleinbruch dann doch – zumindest für uns. Durch den Entfall unserer Zugbindung (geplante Abfahrt 7:41 Uhr – ohne Frühstück, dies gab es erst ab 07:30 Uhr unhappy smiley) konnten wir etwas länger schlafen, ausgiebig frühstücken und nahmen dann den Zug, der um 09:00 Uhr abfuhr.

Nach einem erfrischenden Fußmarsch (wie bereits erwähnt – 1200 m) in dichtem Nebel erreichten wir den Bahnhof kurz bevor der Zug bereitgestellt wurde. Zahlreiche Reisende hatten sich schon eingefunden und stürmten die hinteren Wagen, so dass wir weiter vorne reichlich Platz hatten – vorerst zumindest.

Und wie heißt es doch so schön: Auf vielfachen Wunsch eines Einzelnen:

Zitat
Sandhase
Nanu, kein Foto vom Kreisviadukt?




Ab Brusio „lichtete“ sich der Nebel etwas, beim Halt in Puschavio war er (fast) gänzlich verschwunden.
Im Betriebsmittelpunkt (so steht es zumindest in der einschlägigen Presse) hielt der Zug passend für eine Aufnahme des heutigen Rangiertraktor De 4/4 Nr. 151, 1909 als Gepäcktriebwagen erbaut. Ein sehr schönes Fahrzeug, wie ich finde, leider – heute – in einem schnöden orange lackiert. Ob er einst ebenfalls in dem Berninabahn-gelb lackiert war, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.



In St. Moritz angekommen ist rangieren angesagt:
Rangierlok fährt hinter den Zug – Rangierlok zieht die Wagen auf ein Abstellgleis – Zuglok folgt auf ein nebenan liegendes Abstellgleis – Rangierlok schiebt die Wagen wieder an den Bahnsteig – Rangierlok fährt zurück aufs Abstellgleis – Zuglok fährt wieder vor den Zug aufs Bahnsteiggleis.

Diese Rangieraktion war schneller erledigt, als ein rnv-Verband getrennt (gut – nicht immer), zumindest schneller als aus dem Zug steigen und fotografieren. Aus diesem Grund ein Bild, auf dem der unserem Zug nachfolgende Berninaexpress rangiert wird.





Während zwei der letzten vier im Fahrgastbetrieb eingesetzten ABe 4/4 im Gleichstrombereich rangieren (Beschreibung siehe oben), wartet die Ge 4/4 II Nr. 615 auf ihre Abfahrt um uns nach Landquart zu bringen.

Da wir einen späteren Zug genommen hatten, führte unser Weg über das Unterengadin. Diese Strecke hatte ich noch nicht gefahren.
In den Bahnhöfen hat die Barrierefreiheit offensichtlich noch nicht Einzug erhalten. Den Namen des Bahnhofes, in dem wir auf den Gegenzug nach Pontresina warteten habe ich leider vergessen – vielleicht kann mir jemand „auf die Sprünge helfen“?



Kurz hinter Susch verschwindet unser Zug im 19.042 Meter langen Vereinatunnel (linkes Tunnelportal). Das Tunnel hat genau die richtige Länge für ein Mittagsschläfchen – wer das wohl so hervorragend geplant hat?
Vielleicht komme ich irgendwann einmal wieder hierher, um bis nach Scuol-Tarasp (rechtes Tunnelportal) zu fahren.



Von Landquart ging es im IC nach Zürich, hier war wieder umsteigen angesagt. Der Anschlusszug sollte uns bis zum Schienenersatzverkehr nach Baden-Baden bringen. Zurück wollten mussten wir das Abenteuer „Busersatzverkehr“ wagen.
Aber es sollte anders kommen: Beim Umsteigen in Zürich sahen wir einen EC am „Bahnsteig gegenüber“ stehen, der direkt nach Stuttgart fahren sollte (und dies natürlich auch tat).

Spontan stiegen wir ein, ohne zu wissen, wie wir ab dort weiterfahren können. Irgendwie schien der Zug gefühlsmäßig alle Nebenstrecken der Schweiz abzufahren, aber wir hatten es ja (in diese Richtung) nicht eilig.
Mein letztes – leider unscharfes – Regenbild zeigt einen Blick aus unserem Zug (noch pünktlich) auf der Brücke oberhalb des Rheinfall. In Schaffhausen übernahm die DB mit eigener Lok + Personal den Zug. Relativ pünktlich (+15) fuhren wir ab. Bis Stuttgart war dies sogar noch ausbaufähig.



Aber auch in diesem Bahnhof fanden wir einen Zug, der uns wieder nach Hause brachte – und auch nicht später, als es über die Rheintalstrecke (gem. Fahrplan) vorgesehen war.

Im Nachhinein waren es doch schöne 3 Tage, wenn auch ziemlich Zug-lastig. Aber – so wollte ich es ja haben.



Salü Erhard
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Heidelberger Straßenbahner 05. März 2018 21:59

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Fabegdose a.k.a. Dr. Düwag 05. März 2018 22:49

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Frieder Schwarz 06. März 2018 06:52

Re: Unterwegs mit dem Heidelberger Straßenbahner (553 Klicks)

Eisdebahn 06. März 2018 10:50



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