03. Dezember 2019 12:10
Auch heute gibts wieder ein Kalendertürchen, wie zu erwarten, mit einer "3".


Anfang Juni 1989 befand ich mich mit einigen Gleichgesinnten zu einem Kurzbesuch in der DDR. Bei einem Besuch der Stadt Dresden am 3. Juni 1989 lotste uns unsere einheimische Bekannte zu "einem Lokfriedhof", der doch sicher interessant für uns wäre.

War er auch.


Es handelte sich um die hinteren Abstellgleise des Bw Dresden-Altstadt, wo etwa vier bis sieben Dampf- und sonstige Loks tatenlos herumstanden.
Dazu zählte auch die 52 8003.




Die Kriegslok wurde im Februar 1944 als 52 6357 an die Deutsche Reichsbahn geliefert, verblieb nach Kriegsende in der DDR und im Reichsbahn-Ausbesserungswerk Stendal im Jahr 1960 zur 52 8003 rekonstruiert. Zu Weihnachten im Jahr 1987 wurde sie abgestellt und stand zum Zeitpunkt der Aufnahme schon gut zwei Jahre hier in Dresden herum. Das war jedoch nicht das Ende ihrer Laufbahn.
Im Juni 1990 wurde sie im RAW Meiningen zum Dampfspender umgebaut; dabei wurde sie rollfähig belassen, aber nur noch als "beweglicher Heizkessel" vorgesehen und alle dafür nicht nötigen Teile wurden entfernt.
Fortan stand sie etwas zwei Jahre lang im Bw Reichenbach (Vogtland). Die Zeit, in der sie tatsächlich Dampf zum Heizen produzierte, dürfte sehr kurz gewesen sein. Im Mai 1992 wurde die Lok endgültig ausgemustert und im Dezember des gleichen Jahres zusammen mit elf weiteren Dampfloks an die österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (ÖGEG) abgegeben.

Den heutigen Zustand beschreibt die Webseite >>> eisenbahn-museumsfahrzeuge.com <<< mit "Rollfähige und aber nicht vollständig erhaltene Museumslokomotive in schlechtem Zustand. Die zukünftige Erhaltung der Lok kann als gesichert gelten."


Nur zur Vollständigkeit:
Die daneben stehende 50 3694 wurde 1940 als 50 405 gebaut, 1961 zur 50 3694 rekonstruiert und im März 1988 zur nicht fahrfähigen Heizlok umgebaut. Schon vor ihrer buchmäßigen Ausmusterung im November 1992 wurde sie im Sommer 1991 im Bw Hamburg Eidelstedt als Denkmallok aufgestellt. Mit Umbau zum ICE-Bw wurde die Denkmallok dort entfernt, die Lok wurde an das DB-Museum übereignet, welches sie als Leihgabe an die Rendsburger Eisenbahnfreunde abgab. Von diesen wurde sie bis 2010 in Neumünster untergebracht. Im Jahr 2010 gelangte die Lok, ebenfalls als Leihgabe, zu den Mecklenburgischen Eisenbahnfreunden Schwerin, wo sie heute, äußerlich in gutem Zustand, aber nicht betriebsfähig, erhalten ist.

Mit freundlichen Grüßen
Ralph Dißinger a.k.a. Lokleitung
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Lokleitung 03. Dezember 2019 12:10



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